Büste für Alexander von Humboldt an dessen einstiger Wirkungsstätte Goldkronach enthüllt
Eine Büste des Universalgelehrten Alexander von Humboldt enthüllten vor dem Schloss in Goldkronach (von links): die Vorsitzende des Humboldt-Forums Petra Meßbacher, MdB Hartmut Koschyk, der Bildhauer Hans Dressel und Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg
Goldkronach. Zum 240. Geburtstag Alexander von Humboldts ist am Dienstagabend vor dem Schloss in Goldkronach eine Büste des Universalgelehrten enthüllt worden, die der Forchheimer Bildhauer Hans Dressel geschaffen hatte. Prominenter Gast der Feierstunde war Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg. Er bezeichnete Humboldt als großen Wissenschaftler, Entdecker, Denker sowie als Genie, das viele Begabungen in sich vereint hatte.
Der parlamentarische CSU-Landesgruppengeschäftsführer Hartmut Koschyk, der das Schloss bewohnt und auf dessen Initiative die Aufstellung der Büste zustande gekommen war, nannte Humboldt einen Wegbereiter der Globalisierung. Humboldt habe durch seine Forschungsreisen und deren Dokumentation den Blick der Deutschen und Europäer für die Welt weiter geöffnet. Alexander von Humboldt wirkte zwischen 1792 bis 1795 unter anderem in Arzberg, Bad Steben und Wunsiedel, seinen Wohnsitz hatte er an der Stelle des heute nach ihm benannten Gasthofs in Goldkronach.
Humboldt sei noch heute allgegenwärtig, sagte Wirtschaftsminister zu Guttenberg. Er ordnete Humboldt als Weltbürger ein, den die Lateinamerikaner als einen der ihren sehen, der zumindest zeitweise aber auch Franke war. Humboldts Wirken bezeichnete zu Guttenberg als zeitlos modern, sein Wissenschaftsansatz sei aus heutiger Sicht interdisziplinär gewesen, weil er alles mit allem verknüpft habe. Dies sei uns vielfach abhanden gekommen, bedauerte der Minister und bemängelte, dass heute viel zu häufig in Fachkategorien gedacht werde. Zu Guttenberg rief auch dazu auf, Humboldts Erbe weiter zu tragen und junge Menschen für Naturwissenschaft und Technik zu begeistern.
In Goldkronach seien die Spuren der Erinnerung noch heute vielfältig, sagte MdB Koschyk und erinnerte daran, dass es Humboldt gewesen der, der Goldkronach als Stadt des Goldbergbaus vor rund 220 Jahren eine neue Blüte verliehen habe. Zu verdanken sei die Büste, die den jungen Humboldt zeigt, dem Universalkünstler Hans Dressel. Koschyk nannte Dressel einen Meister der Malerei und der Bildhauerei, dessen Kunstwerke im öffentlichen Raum in ganz Bayern zu sehen sind. Daneben sei Dressel auch Koschyks Kunsterzieher aus Schülerzeiten in seiner Heimatstadt Forchheim gewesen. Finanziert wurde die Büste durch Spenden, die zum 50. Geburtstag des Abgeordneten im April eingegangen waren sowie mit Hilfe der Sparkasse Bayreuth und der örtlichen Siemens-Niederlassung. Realisiert hatte die Aufstellung das Alexander-von-Humboldt-Kulturforum, das erst im vergangenen Jahr gegründet wurde und dessen erklärtes Ziel es ist, an Leben und Werk des großen Gelehrten zu erinnern.
Humboldt, der zuvor Bergwesen, Mineralogie und Geologie studiert hatte, war 1792 auf Geheiß des preußischen Ministers von Heinitz in die damals gerade preußisch gewordenen Fürstentümer Ansbach und Bayreuth gekommen. Seine Aufgabe war es unter anderem, den Zustand des hiesigen Bergbaus zu untersuchen und bereits stillgelegte Bergbauanlagen wieder zu beleben. Dabei schaffte er es nicht nur, die Arbeitsbedingungen unter Tage erträglicher zu gestalten sondern gründete auch eine Berufsschule für Bergleute. Unsterblich wurde Alexander von Humboldt mit seiner Forschungsreise durch Südamerika in den Jahren 1799 bis 1804 quer durch die heutigen Staaten Venezuela, Kuba, Kolumbien. Ecuador und Mexiko. Hier hatte er zusammen mit dem Botaniker Aime Bonpland unermüdlich Daten und Proben zusammengetragen, schließlich mehr als 12000 Pflanzen beschrieben und 42 Kisten mit Pflanzen, Muscheln, Steinen und Insekten nach Europa gebracht. Nach seiner Rückkehr lebte er zunächst zwei Jahrzehnte lang in Paris und wertete seine Südamerikareise aus, seinen Lebensabend verbrachte er am preußischen Hof in Berlin, wo er hochbetagt am 6. Mai 1859 verstarb.
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Sehr geehrter Herr Koschyk,
die Veranstaltung anlässlich des 240.Geburtstages von Alexander von Humboldt war ein
kulturelles Ereignis der Superlative ,für uns persönlich,für die Stadt Goldkronach, für die gesamte Region,an sich weltweit.
Es war ein zauberhafter Abend in traumhafter Kulisse,bei gutem Wein und netten Gesprächen.
Herzlichen Dank,daß wir dabei sein durften.
Karl-Georg und Gabriele Wolfshöfer