In der stilisierten Weltkugel von Kulturpreisträger Axel Luther brachten Landrat Hermann Hübner und der Pädagoge Sagy Cohen (von links) Tafeln mit Zukunftswünschen von Flüchtlingskindern an.
Zwischen den beiden Preisträgern gibt es eine Verbindung: 2004 hatte der Maler und Bildhauer Axel Luther aus Bayreuth die Idee, bei einem Aktionstag Schulklassen zu motivieren, ihre Zukunftswünsche auf Tafeln in einer von ihm erdachten, angedeuteten meterhohen Erdkugel aus Metall zu einem großen Kunstwerk zusammenzufügen. Die Kugel wurde damals in einem Innenhof des Landratsamtes aufgestellt. Zwölf Jahre waren die Tafeln Wind und Wetter ausgesetzt und dementsprechend warten sie in einem schlechten Zustand. Unter der Anleitung des aus Israel stammenden Pädagogen Sagy Cohen hatten deshalb Flüchtlingskinder der Weidenberger Schule die Tafeln neu gestaltet.
Landrat Hermann Hübner, der stellvertretende Weidenberger Schulleiter Jörg Zinner, Sagy Cohen und Axel Luther (von links).
Beim Landkreisempfang wurden die ersten Tafeln in der Weltkugel installiert, gleichzeitig erhielten Axel Luther und die Grund- und Mittelschule Weidenberg die Kulturpreise des Landkreises. Axel Luther wurde für seine besonderen Verdienste auf dem Gebiet der bildenden Kunst ausgezeichnet, der Förderpreis ging an die Grund- und Mittelschule Weidenberg mit Sagy Cohen für herausragende Verdienste auf dem Gebiet der interkulturellen Verständigung.
Hartmut Koschyk, Axel Luther und Landrat Hermann Hübner (von links) mit der von Luther geschaffenen Büste Bernd Mayers.
Als etablierter und weithin anerkannter Künstler habe sich Axel Luther auf dem Gebiet der bildenden Kunst große Verdienste im kulturellen Bereich weit über die Grenzen unserer Region hinaus erworben, sagte Landrat Hermann Hübner bei der Übergabe des mit 3000 Euro dotierten Hauptpreises. Axel Luther wurde 1951 in Bayreuth geboren. Nach dem Zivildienst und einer längeren Asienreise ist er seit 1986 al freischaffender Künstler tätig. Seit 1994 mit eigenem Atelier im Blauen Turm von Hollfeld. Im Zentrum seines Schaffens stehen Tierfiguren und Portraits aus Stein, Beton, Keramik, Terrakotta, Stahl, Bronze, Treibholz und mit Alufolie. Er malt auf Fassaden, Wänden und auf Holz.
Landrat Hermann Hübner, Regierungspräsidentin Heidrun Piewernetz mit Ehemann und Hartmut Koschyk (von links).
Seine ersten künstlerischen Versuche bestanden im Formen von Tieren mit Stanniolpapier und Alufolie, eine Besonderheit, der er bis heute treu geblieben ist, in der er es zur absoluten Meisterschaft gebracht hat und dessen Videoclips darüber auf Youtube Abonnenten auf der ganzen Welt haben. Er gehört auch zu den zehn Künstlern aus dem In- und Ausland, die sich seinerzeit an dem vom Landratsamt ausgelobten Projekt „Naturkunstraum Neubürg“ mit einer Bronze-Stele beteiligt haben. Zu seinen Werken zählen unter anderem die Wandbemalung eines Turms der früheren Brauerei Weiße Taube in Hollfeld oder das Denkmal für die Fischart Äsche in Waischenfeld.
Förderpreisträger ist die Grund- und Mittelschule Weidenberg für ihre außergewöhnlichen Integrations- und Kulturangebote. „In Sachen Migration wird bei der Kinder- und Jugendarbeit Herausragendes geleistet“, sagte Landrat Hübner. Dieses vorbildliche und für den Landkreis beispielhafte Engagement wirke weit über Weidenberg in die gesamte Region hinaus, so Hübner.
Neben Schwimmkursen, Fahrradunterricht, der Aufführung eines Theaterstücks und gemeinsamen Besuchen auf der Landesgartenschau wurde auch ein Film über die tief bewegenden Lebensgeschichten von Flüchtlingskindern und .jugendlichen gedreht und als Unterrichtsmaterial anderen Schulen zur Verfügung gestellt. Dreh- und Angelpunkt ist dabei der aus Israel stammende Pädagoge Sagy Cohen der an der Mittelschule eine Übergangsklasse betreut und Integrationshilfe für Kinder und Jugendliche aus Weidenberg, Warmensteinach und Fichtelberg leistet.
Axel Luther, der stellvertretende Weidenberger Schulleiter Jörg Zinner, Sagy Cohen, Hartmut Koschyk und Landrat Hermann Hübner (von links).
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