Für die Region
Zivilcourage für eine humane Gesellschaft
20. September 2009
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Werner Kielmann und Birgit Kielmann von der Bürgerinitiative, der frühere Ministerpräsident Günther Beckstein, Johanna Langner von der Bürgerinitiative, Landrat Hermann Hübner, MdB Hartmut Koschyk, die Landtagsabgeordnete Gudrun Brendel-Fischer und der Warmensteinacher Bürgermeister Andreas Voit (von links) bei der Verleihung des CSU-Bürgerpreises.

Warmensteinach. Für ihr herausragendes ehrenamtliches Engagement hat der CSU-Kreisverband Bayreuth-Land am Sonntag die Bürgerinitiative Buntes Warmensteinach mit seinem Bürgerpreis ausgezeichnet. Der frühere bayerische Ministerpräsident Günther Beckstein würdigte Zivilcourage und Einsatz der Initiative bei deren Bemühungen, Pläne der NPD zu verhindern, den ehemaligen Traditionsgasthof Puchtler anzukaufen. Dank der Bürgerinitiative sei es gelungen, diesem Ansinnen vorerst einen Riegel vorzuschieben, so der parlamentarische CSU-Landesgruppengeschäftsführer und Bayreuther Bundestagsabgeordnete Hartmut Koschyk.
Die Mitglieder der Bürgerinitiative hätten hingeschaut und hingehört, damit Warmensteinach bunt bleibe und nicht den Kahlgeschorenen überlassen werde, sagte Beckstein. Jeder Demokrat und jeder Christ habe die Verpflichtung, gegen rechtsextreme Umtriebe aufzustehen und etwas dagegen zu unternehmen, um ein humanes Zusammenleben in Deutschland für alle Zeiten zu sichern. Die beste Verfassung sei nichtig, wenn sie von den Bürgern nicht mit Leben erfüllt wird, denn Gleichgültigkeit lähme die Demokratie.

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Der ehemalige bayerische Ministerpräsident rief dazu auf, bei den anstehenden Bundestagswahlen nicht gemeinsame Sache mit Extremisten zu machen und keine Stimme rechts- oder linksextremen Parteien zu geben. „Auch nicht aus Frust oder als Denkzettel“, so Beckstein, der in seiner Rede auch auf den Mord von München-Solln einging. Das Opfer habe sich vorbildlich verhalten und sei seiner moralischen Pflicht nachgegangen, den Schwachen zu helfen. Wenn ausgerechnet dieser Mann mit über 20 Fußtritten gegen den Kopf getötet wurde, so sei dies eine beispiellose Perversion. Doch trotz Solln brauche dieses Land nicht weniger, sondern mehr Zivilcourage. Nur so könne diese Gesellschaft auch in Zukunft eine humane Gesellschaft sein.
Die Bürgerinitiative Buntes Warmensteinach habe sofort nach bekannt werden der NPD-Pläne gehandelt, die Einwohner von Warmensteinach mobilisiert und auch umgehend das Gespräch mit dem damals noch amtierenden Ministerpräsidenten Beckstein gesucht, sagte MdB Hartmut Koschyk. Mit Blick auf die Aktivitäten der NPD rief Koschyk dazu auf, alle Anstrengungen darauf zu verwenden, junge Menschen vor einem derartigen Irrweg zu bewahren. Trotz Machtlosigkeit und Wut im Bauch hätten die Warmensteinacher Seite an Seite gestanden, so Landrat Hermann Hübner. Er zeigte sich zuversichtlich, dass es gelinge, den braunen Spuk dauerhaft aus Warmensteinach zu verbannen, auch wenn das Vorverkaufsrecht für die Gemeinde noch immer die Gerichte beschäftige.
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Werner Kielmann von der Bürgerinitiative zeigte sich froh darüber, dass sich so viele unterschiedliche Menschen aus Warmensteinach und Umgebung unter dem Dach der Bürgerinitiative vereint hatten, um gegen die NPD vorzugehen. Die Demokratie könne nur dann funktionieren, wenn sich jeder Bürger daran beteiligt, sagte Johanna Langner, ebenfalls von der Bürgerinitiative. Sie kritisierte besonders den Eigentümer des Gasthofs Puchtler, einen Münchner Gymnasiallehrer, weil der sich auf den Kuhhandel mit der NPD eingelassen habe. Gerade Lehrer hätten einen Eid auf die Verfassung geschworen und sollten jungen Menschen ein Vorbild sein. Mit Hilfe der Bürgerinitiative seien nicht zuletzt auch der Zusammenhalt in Warmensteinach gestärkt und der Skrupellosigkeit ihre Grenzen aufgezeigt worden, so Birgit Kielmann, die ebenfalls der Bürgerinitiative angehört.
Der mit 500 Euro dotierte CSU-Bürgerpreis wurde bereits zum 9. Mal verliehen. Er geht zurück auf das Jahr des Ehrenamtes. Bisherige Träger waren unter anderem die Landjugend im Kreisverband Bayreuth, die Kindertagesstätte Rotmainschlümpfe in Heinersreuth und die Pegnitzer Tafel.

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