Auf seiner Reise durch Deutschland macht der Ausstellungszug „Expedition Zukunft“ derzeit Station auf Gleis 2 des Bayreuther Hauptbahnhofes. Der multimedial ausgebaute Eisenbahnzug präsentiert auf über 300 Metern Forschung und Technologie zum Anfassen. Zwölf Themenwagen zeigen Trends, die das Leben über das Jahr 2020 hinaus prägen werden. Im Rahmen des Wissenschaftsjahres 2009 tourt die mobile Ausstellung noch bis Ende November durch insgesamt 62 deutsche Städte.
Wissenschaft und Forschung finde nicht um ihrer selbst willen statt, sondern um den Alltag von uns allen besser zu gestalten, beschrieb die Vizekanzlerin der Universität Bayreuth Ricarda Rabenbauer die Intention des Zuges. Als Beispiele für gelungene Transfers von der Wissenschaft in die Wirklichkeit nannte sie den Airbag im Fahrzeug oder den MP-3-Player. Mit der Universität, der Fakultät für angewandte Naturwissenschaften oder dem Kompetenzzentrum Neue Materialien sei Bayreuth bestens aufgestellt, wenn es um wissenschaftliche Themen gehe, sagte Oberbürgermeister Michael Hohl bei der Eröffnung des Zuges. Der Bundestagsabgeordnete Hartmut Koschyk nannte Bayreuth eine wahre Innovationsdrehscheibe. Vor dem Hintergrund der Krise werde deutlich, dass eine vernetzte und interdisziplinäre Forschung immer wichtiger werde, um sich auch in Zukunft mit Hightech auf den Weltmärkten zu bewegen. Der Ansatz der Science Express, Neugier für wissenschaftliche Themen zu wecken, sei deshalb nur zu begrüßen.
Der Zug symbolisiere auch das für Oberfranken so wichtige Thema Innovation, sagte IHK-Hauptgeschäftsführer Hans Trunzer. Während die Branchen Textil und Porzellan noch vor einigen Jahren den Regierungsbezirk dominiert hätten, seien heute die kunststoffverarbeitende Industrie, der Maschinenbau und die Kfz-Zulieferbranche an erster Stelle zu finden. Dies zeige, dass Oberfranken durchaus den Strukturwandel gemeistert habe. Allerdings beklagte der Hauptgeschäftsführer den noch immer unterdurchschnittlichen Anteil an Hochschul- und Fachhochschulabsolventen. Oberfranken sei in vielen Bereichen Technologieführer oder gar Weltmarktführer, so Karl Fleischer von der Siemens-Niederlassung in Bayreuth. Damit dies auch so bleibt, seien nun die Schüler gefordert, den Zug für ihre Bewusstseinserweiterung zu nutzen.
Die zwölf Themenwagen des Ausstellungszugs bringen globale Herausforderungen, wie Klimawandel, Energieverknappung und fortschreitende Urbanisierung, mit neuesten Lösungen aus Wissenschaft und Technik zusammen und geben auf diese Weise Einblick, wie sich unser Leben in den kommenden Jahrzehnten verändern wird. Nach dem großen Erfolg des deutschen „Science Express“ 2008 in Indien hatte Bundesforschungsministerin Annette Schavan die Initiative für eine solche Wissenschaftsausstellung auf Rädern in Deutschland ergriffen. Konzipiert und umgesetzt wurde die „Expedition Zukunft“ von einem Projektteam der Max-Planck- Gesellschaft (MPG) in München. Gefördert wird der Zukunftszug vom Bundesforschungsministerium. Die Zugpartner Bayer, Siemens und Volkswagen, die Fraunhofer-Gesellschaft, die Helmholtz-Gemeinschaft, die Leibniz-Gemeinschaft sowie die Deutsche Forschungsgemeinschaft sowie zahlreiche Universitäten unterstützen die Ausstellung und sind Leihgeber von Exponaten.
Die Ausstellung bietet eingebettet in eine eindrucksvolle Architektur viele multimediale Installationen sowie Exponate zum Anfassen und Mitmachen. Für Schülergruppen werden Führungen und Besuche im „Mitmachlabor“ angeboten. Die Ausstellung richtet sich an die ganze Familie, unabhängig von Alter und Ausbildung. Kinder sind ebenso herzlich willkommen wie Studierende, Berufstätige und interessierte Senioren.
Der Wissenschaftszug wurde bereits im April in Berlin auf seine 7-monatigen Reise durch Deutschland geschickt. Dabei stieß die „Expedition Zukunft“ an den bisherigen Haltepunkten mit bereits weit über 170000 Besuchern auf sehr großes Interesse. Nach dem dreitägigen Halt in Bayreuth, macht die fahrende Ausstellung Station in Aschaffenburg.
Weitere Information: www.expedition-zukunft.org.
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