Der Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Hartmut Koschyk MdB, hat den Botschafter der Republik Serbien in der Bundesrepublik Deutschland, S.E. Dr. Dušan Crnogorčević, im Bundesministerium des Innern zu einem Meinungs- und Informationsaustausch empfangen. Dabei unterstrich der serbische Botschafter die hohe Priorität, die sein Land der Annäherung an die Europäische Union gibt. Hierbei käme Deutschland als wichtigstem Wirtschaftspartner des Landes eine Schlüsselrolle zu.
Im Vordergrund des Gesprächs stand die Zusammenarbeit beider Länder mit Blick auf die Förderung der deutschen Minderheit in Serbien, die nach der Volkszählung von 2011 noch rund 4.000 Angehörige zählt. Botschafter Crnogorčević nutzte die Gelegenheit, die Minderheitenpolitik Serbiens zu erläutern. 2014 wurde zuletzt der „Nationalrat der deutschen Minderheit“ gewählt, wodurch die deutschen Bürger Serbiens eine demokratisch legitimierte Vertretung besitzen.
Bundesbeauftragter Koschyk und Botschafter Crnogorčević stimmten darüber überein, dass der Erinnerungspolitik eine zentrale Rolle in den deutsch-serbischen Beziehungen zukomme. Nachdem die nationalsozialistische Gewaltherrschaft in Serbien während des Zweiten Weltkrieges hunderttausende Opfer gefordert hatte, wurden vor allem die in der nordserbischen Vojvodina lebenden Deutschen in Lager deportiert oder vertrieben wurden. Mehrere zehntausend Deutsche kamen ums Leben.
Um dieser Opfer angemessen zu gedenken, soll am Ort eines der größten Lager, in Bački Jarak, eine Gedenkstätte errichtet werden. Mittlerweile ist die Baugenehmigung seitens der zuständigen staatlichen Stellen erteilt worden. Bundesbeauftragter Koschyk bat Botschafter Crnogorčević, seinen herzlichen Dank an den serbischen Ministerpräsidenten Aleksandar Vučić zu übermitteln, der dieses wichtige Vorhaben nachdrücklich unterstützt. Bundesbeauftragter Koschyk plant 2017 einen Besuch in Serbien, was von Botschafter Crnogorčević sehr begrüßt wurde.
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