Bundesbeauftragter Koschyk gemeinsam mit dem Marschall der Wojewodschaft Pommern / Pomorskie,Mieczysław Struk und der deutschen Generalkonsulin Cornelia Pieper
Zum Auftakt seines Besuches in Polen wurde der Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Hartmut Koschyk MdB, im Marschallamt der Wojewodschaft Pommern / Pomorskie vom Marschall der Wojewodschaft, Herrn Mieczysław Struk empfangen.
Marschall Struk berichtete über die langjährige fruchtbare Zusammenarbeit Pommerns mit dem Land Mecklenburg-Vorpommern und mit Mittelfranken in Bayern, welche sehr zur positiven Entwicklung der Wojewodschaft beigetragen habe. Marschall Struk bezeichnete Pommern als „Kleineuropa“, da hier verschiedene nationale Minderheiten (kaschubische, deutsche, ukrainische, weißrussische, etc.) aber auch religiöse Minderheiten (mennonitische und evangelische Christen) mit der polnischen und katholischen Mehrheitsbevölkerung zusammenleben. Auch die deutsche Minderheit in Pommern nehme eine wichtige Brückenfunktion innerhalb der Zivilgesellschaft, aber auch zu Europa und Deutschland ein.
Marschall Struk dankte Bundesbeauftragten Koschyk für dessen Einsatz, dass der historische Beitrag der freien Gewerkschaft Solidarność und dessen damaligen Vorsitzenden und späteren polnischen Staatspräsidenten Lech Walesa, der in der Wojewodschaft Pommern lebt, für den historischen Umbruch in Polen, Deutschland und Europa nicht vergessen bleibt.
Im Generalkonsulat in Danzig/Gdańsk: Bundesbeauftragter Koschyk und die deutsche Generalkonsulin Cornelia Pieper
Im deutschen Generalkonsulat in Danzig/Gdańsk tausche sich Koschyk mit der deutschen Generalkonsulin Cornelia Pieper MdB a.D. aus, mit der ihm eine lange freundschaftliche Zusammenarbeit während der gemeinsamen Zeit im Deutschen Bundestag verband. Dies gilt besonders auch für die Zeit, als Generalkonsulin Pieper Staatsministerin im Auswärtigem Amt und Koschyk Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister der Finanzen war.
In der Diskussion mit Vertretern der Deutschen Minderheit aus Danzig und Westpreußen
Gemeinsam mit Generalkonsulin Pieper und dem Vorsitzenden des Verbands der deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften in Polen (VdG), Bernard Gaida, hat Koschyk an einer Zusammenkunft der deutschen Minderheit aus dem Gebiet Danzig und Westpreußen teilgenommen, bei der Vertreter der örtlichen Gliederungen u.a. aus Stuhm, Danzig und Lauenburg anwesend waren.
Das Haus der Deutschen Minderheit in Danzig
Frau Ulrike Elisabeth Vogt, Kulturreferentin am Deutschen Generalkonsulat, VdG-Vorsitzender Bernard Gaida, Generalkonsulin Cornelia Pieper, Bundebeauftragter Hartmut Koschyk und Roland Hau, Vorsitzender des Bundes der Deutschen Minderheit in der Wojewodschaft Pomorskie
Der Vorsitzende des Bundes der Deutschen Minderheit, Roland Hau, berichtete über die Fortschritte bei den Bemühungen an einer allgemeinbildenden Schule in Danzig Deutsch als Muttersprache einzuführen, wovon rund 100 Kinder betroffen sind. Die Lehrerin die die Initiative für ein deutschsprachiges Lehrangebot ergriffen hatte und ein Teil der Schulkinder waren bei dem Treffen mit Bundesbeauftragten Koschyk zugegen.
Die Lehrerin der Schüler mit Deutsch als Muttersprache berichtet über ihre Arbeit
Weitere Vertreter der deutschen Minderheit berichteten über die Gedenkveranstaltung am 16. April in Gdingen / Gdynia für die Opfer, die bei der Versenkung der „Wilhelm Gustloff“ durch ein sowjetisches U-Boot am 30. Januar 1945 vor der Küste Pommerns ums Leben kamen. Ihr Untergang gehört zu den verlustreichsten Katastrophen in der Geschichte der Seefahrt.
Bundesbeauftragter Koschyk legte die Unterstützungsbemühungen der Bundesregierung für die deutsche Minderheit in Polen und den aktuellen Stand der Gespräche des deutsch-polnischen „Runden Tischs zu Fragen der Förderung der deutschen Minderheit in Polen und der polnischstämmigen Bürger und Polen in Deutschland“ dar. Im Hinblick auf interne Meinungsverschiedenheiten innerhalb der deutschen Minderheit in Danzig appellierten Bundesbeauftragter Koschyk, VdG-Vorsitzender Gaida und Generalkonsulin Pieper Differenzen zu überwinden und im Interesse der gemeinsamen Ziele zusammenzuarbeiten.
Der Leiter des Europäischen Zentrums der Solidarność (Europejskie Centrum Solidarności) Basil Kerski, Generalkonsulin Cornelia Pieper, Bundesbeauftragter Hartmut Koschyk und VdG-Vorsitzender Bernard Gaida
Tief beeindruckt zeigte sich Koschyk vom neu geschaffenen Europäischen Zentrums der Solidarność (Europejskie Centrum Solidarności), mit dessen Leiter Basil Kerski Bundesbeauftragter Koschyk eine jahrelange freundschaftliche Zusammenarbeit verbindet, u.a. im Rahmen der Arbeit des Bundesverbandes Deutsch-Polnischer Gesellschaften und des deutsch-polnischen Magazins DIALOG, dessen Chefredakteur Kerski ist.
Das historische Tor der Danziger Werft mit dem eindrucksvollen Solidarność-Zentrum
Das historische Eingangstor der Danziger Werft erinnert auch an den Besuch von Papst Johannes Paul II. auf der Danziger Werft
Koschyk bezeichnete das Europäische Zentrum der Solidarność als herausragenden Lernort für Freiheit und Demokratie. Besonders würdigte Koschyk, dass der Zusammenhang zwischen polnischer Solidarność-Bewegung und den Bürgerrechts- und Demokratiebewegungen in ganz Mittel- und Ost- Europa, und in den Nachfolgestaaten der ehemaligen UdSSR aufgezeigt werde. Gerade der „Runde Tisch“ in Polen sei Vorbild für den „Runden Tisch“ in der ehemaligen DDR gewesen, der zu den ersten freien Volkskammerwahlen im März 1990 geführt habe. Deshalb dürfe, so Koschyk, der historische Verdienst der Gewerkschaft Solidarność unter dessen Vorsitzenden und späteren Staatspräsidenten Lech Walesa nicht vergessen werden.
Das von der Gewerkschaft Solidarność erstrittene Denkmal für die Opfer des Kampfes um freie Gewerkschaften im kommunistischen Polen
Im Danziger Solidarnosc-Zentrum wird auch an den runden Tisch in Polen erinnert, der zur ersten nicht kommunistischen Regierung Polens unter Tadeusz Mazowiecki führte.
VdG-Vorsitzender Bernard Gaida, Bundesbeauftragter Hartmut Koschyk, der Wojewode der Wojewodschaft Pommern/Pomerskie, Dariusz Drelich und Generalkonsulin Cornelia Pieper
In einer ausgesprochen herzlichen Atmosphäre fand zum Abschluss des Besuches eine Begegnung mit dem Wojewoden der Wojewodschaft Pommern/Pomerskie, Dariusz Drelich, statt. Auch hier stand die historische Rolle der Gewerkschaft Solidarność, aber auch die Rolle der deutschen Minderheit in der Wojewodschaft sowie die deutsch-polnische Zusammenarbeit im Mittelpunkt des informations-und Meinungsaustausches. Wojewode Drelich befürworte ausdrücklich eine gute Entfaltung der in der Wojewodschaft lebenden nationalen Minderheiten und zeigte sich offen für weitere Verbesserungen des muttersprachlichen Deutschunterrichtes.
Zur Internetseite des Europäischen Zentrums der Solidarność gelangen Sie hier
Zur Internetseite der Wojewodschaft Pommern / Pomorskie gelangen Sie hier.
Zur Internetseite des deutschen Generalkonsulats in Danzig / Gdańsk gelangen Sie hier
Zur Internetseite des deutsch-polnischen Magazins DIALOG gelangen Sie hier.
Zur Intenetseite des Bundes der Deutschen Minderheit Danzig gelangen Sie hier.
Weiterführende Informationen zum Bund der deutschen Minderheit in Pommern finden Sie hier.
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