International
Bundesbeauftragter Koschyk trifft Vertreter der Deutschen Minderheit in der Deutschen Botschaft Prag
25. November 2016
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Der Deutsche Botschafter in Prag, Dr. Arndt Freytag von Loringhoven, Bundesbeauftragter Hartmut Koschyk, Staatssekretär Václav Kolaija vom tschechischen Außenministerium und Martin Dzingel, Präsident der Landesversammlung der deutschen Vereine in der Tschechischen Republik im tschechischen Außenministerium im September dieses Jahres

Auf Einladung des deutschen Botschafters, Dr. Arndt Freiherr Freytag von Loringhoven, fand in der Deutschen Botschaft Prag, die ihren Sitz im Palais Lobkowicz hat, ein Treffen mit Vertretern der Deutschen Minderheit in der Tschechischen Republik statt. Der Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Hartmut Koschyk MdB, richtete nachfolgende persönliche Worte an die Vertreter der Deutschen Minderheit:

Bereits zum dritten Mal treffen sich die Vertreter der Deutschen Minderheit in der Tschechischen Republik hier im Dienstgebäude der Deutschen Botschaft in Prag, im Palais Lobkowicz. Nachdem ich beim letzten Mal wegen einer wichtigen Sitzung des Bundestages verhindert war, freue ich mich, heute wieder bei Ihnen zu sein. Ich möchte Ihnen, Herr Botschafter Dr. Arndt Freiherr Freytag von Loringhoven, herzlich für diese gute Initiative für ein jährliches Zusammentreffen in diesem Format danken.

Ebenso danken möchte ich der Landesversammlung der deut-schen Vereine in der Tschechischen Republik e.V. und dem Kulturverband der Bürger deutscher Nationalitäten in der Tschechischen Republik für ihren unermüdlichen Einsatz für die Belange der deutschen Minderheit. Ihrem Engagement und Ihrer Tatkraft ist es zu verdanken, dass die deutsche Gemein-schaft in Tschechien heute einen solch hohen Stellenwert im Land genießt.

Der Landesversammlung gebührt auch ein besonderer Dank für die Organisation der heutigen Veranstaltung. Ich nutze gerne die Gelegenheit, allen auf der kürzlichen Herbstagung der Landesversammlung am 6. November in deren Präsidium Gewählten zu gratulieren. Stellvertretend für alle richte ich meinen Glückwunsch an Herrn Martin Dzingel, der nunmehr seine dritte Amtsperiode als Präsident der Landesversammlung antritt. Martin Dzingel hat eine hervorragende Arbeit geleistet und sich auch schon in der Arbeitsgemeinschaft der deutschen Minderheiten in Europa einen sehr guten Namen gemacht.

Ohne Sie, die zahlreichen aktiven Mitglieder von Landesversammlung und Kulturverband, – da bin ich mir sicher – wären deutsche Traditionen und Bräuche schon längst aus dem all-täglichen Leben verschwunden. Als Botschafter deutscher Kultur und Lebensweise setzen Sie sich nicht nur für ihre eigenen Mitglieder und Angehörigen ein, sondern bauen zudem Brücken zwischen unseren beiden Staaten und tragen damit entscheidend zu Völkerverständigung wie europäischer Einigung bei.

All dies ist aber nur dann möglich, wenn gegenseitige Hilfe praktiziert wird und bestehende Probleme gemeinsam angepackt werden. Das Bundesinnenministerium unterstützte die deutsche Minderheit daher im Jahr 2016 mit insgesamt 616.000 Euro und ermöglichte damit zahlreiche wertvolle wie zukunftsweisende Projekte. Als Beispiel dafür ist die Bezuschussung von Betriebs- wie Personalkosten des Dachverbands und der Begegnungsstätten zu nennen, ebenso wie die Unterstützung gemeinschaftsfördernder Maßnahmen.

Doch auch in den Bereich der Wirtschaftsförderungen und Ausstattungshilfen fließen beträchtliche Summen, die insbesondere die Existenz und den Erfolg klein- und mittelständischen Betriebe sicherstellen. Größte Bedeutung genießt aber die Unterstützung der Jugendarbeit, ist es doch unabdingbar, die nachfolgenden Generationen an die Minderheit zu binden. Ohne Nachwuchs ist jede Gemeinschaft dem Untergang ge-weiht, ganz egal, wie stark und vital sie im Moment erscheinen mag. Versäumen wir es, unsere Lebensweise, unsere Werte und unsere Sprache an unsere Kinder zu vermitteln, werden sie schon bald verloren gehen.

Neben diesen regulären Projekten begibt sich das Bundesinnenministerium aber auch immer wieder auf bislang unbekanntes Terrain, um weitere Bereiche des Minderheitenlebens in seine Unterstützungsleistungen einzubeziehen. So unterstützen wir die erstmalige Verleihung des Johnny-Klein-Preises am morgigen Samstag. Hierbei werden drei herausragende Personen geehrt, die sich in besonderem Maße um die Verbesserung des deutsch-tschechischen Verhältnisses verdient gemacht haben.

Natürlich bedürfen derartige Erweiterungen der Förderleistungen stets auch zusätzlicher Mittel, weshalb es mir eine große Freude ist, die Erfüllung aller Mehrforderungen für die Unterstützung des Kulturverbands der Bürger deutscher Nationalität in der Tschechischen Republik bekannt geben zu dürfen. Mit der Durchsetzung dieser zusätzlichen Summe in Höhe von 50.000 € werden jene Strukturen nachhaltig gefördert, die für die Fortführung des Minderheitenlebens essenziell sind.

Doch auch die Tschechische Republik zeigt sich engagiert und hilfsbereit. Hervorheben möchte ich hier vor allem die Einladung des Außenministeriums, die inzwischen traditionelle Jahrestagung der Landesversammlung zum Thema „Minderheiten und Medien heute“ im Palais Czernin abzuhalten. Dieser symbolische Schritt unterstreicht die Bedeutung, die der deutschen Minderheit seitens der Politik zugemessen wird.

Wie Sie sehen, können wir also optimistisch in die Zukunft blicken. In diesem Sinne möchte ich mich noch einmal für die Einladung zum Treffen der deutschen Minderheit in Tschechien bedanken und wünsche allen Teilnehmern anregende Gespräche und lebhafte Diskussionen.

Das Grußwort von Bundesbeauftragten Koschyk als Download finden Sie hier.

 

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