Der Vorsitzende der Deutsch-Koreanischen Parlamentariergruppe des Deutsch Bundestages, Bundesbeauftragter Hartmut Koschyk MdB, hat im Rahmen seines Besuches in der Republik Korea, wo er als deutscher Ko-Vorsitzender gemeinsam mit der koreanischen Ko-Vorsitzenden Prof. Kim Sun-uk das 15. Deutsch-Koreanische Forum in Gyeongju leitete, an einem eindrucksvollen Gottesdienst auf Initiative von „Kirche in Not“ mit dem Erzbischof der chaldäisch-katholischen Erzeparchie Erbil, S.E. Bashar Warda, in der Gedenkstätte für die christlichen Märtyrer Koreas „Jeoldusan“ in Seoul teilgenommen.
Ein Schwerpunkt der Hilfsprojekte des päpstlichen Hilfswerk Kirche in Not, ist derzeit die finanzielle Unterstützung von verfolgten Christen im Mittleren Osten, insbesondere in Syrien, Libanon und Irak. Einst leistete das Päpstliche Hilfswerk mit Spendengeldern aus aller Welt Hilfe in Korea. Heute fließen auch Gelder aus Korea in ACN Projekte im Irak, wie beispielsweise einen bilingualen Kindergarten, acht Schulen für Flüchtlingskinder sowie Unterkünfte für im eigenen Lande Vertriebene und deren Versorgung mit Grundnahrungsmitteln. Selbst Papst Franziskus spendete jüngst durch Kirche in Not (Aid to the Church in Need International) einen großzügigen Betrag für ein von Erzbischof Warda geleitetes Krankenhaus für chronisch kranke Heimatvertriebene.
Erzbischof Warda gemeinsam mit dem Leiter der Repräsentanz von Aid to the Church in Need International in der Republik Korea, Johannes Klausa und dem Vorsitzenden der Deutsch-Koreanischen Parlamentariergruppe und Ko-BVorsitzenden des Deutsch-Koreanischen Forums, Hartmit Koschyk MdB
Erzbischof Warda verwies während des Gottesdienstes eindrucksvoll darauf, dass Christen heute weltweit die meist verfolgte Religionsgemeinschaft sind und berichtete über das Leid der verfolgten Christen im Irak und Syrien, die den Gräueltaten der Terrorgruppe Islamischer Staat ausgesetzt sind.
Er dankte für die großartige Unterstützung, welche die Kirche im Irak und in Syrien auch von unzähligen Christen aus Korea erfährt und dem Einsatz der Repräsentanz von Aid to the Church in Need International in der Republik Korea, die von Johannes Klausa geleitet wird. Klausa hatte in diesem Jahr persönlich die Erzeparchie Erbil besucht, um sich vor Ort von mit Spendengeldern finanzierten Projekten von Kirche in Not ein Bild zu machen.
Die Gedenkstätte „Jeoldusan“ im Stadtbezirk Mapo-gu wurde 1966/67 errichtet und besteht aus einer Wallfahrtskirche, einem Museum und Begegnungsräumen. Seit den Anfängen des koreanischen Katholizismus im 18. Jahrhundert gab es mehrere Verfolgungswellen. Die opferreichste wurde 1866 durch das Eindringen französischer Kriegsschiffe in den Han-Fluss ausgelöst.
Der Regent Daewon-gun bestimmte zur öffentlichen Hinrichtungsstätte eine felsige Flussuferstelle bei einem Fähranleger, seitdem Jeoldu-san („Enthauptungsberg“) genannt. Von den mehreren tausend dort bis 1876 hingerichteten Männern und Frauen sind nur gut dreißig Namen dokumentiert. Bereits 1925 waren Andreas Kim Taegon, Paul Chong Hasang und weitere 77 Märtyrer der Verfolgung 1838–1846 seliggesprochen worden; 1968 folgte die Seligsprechung von 24 Opfern der Verfolgung 1866–1876. Alle 103 wurden am 6. Mai 1984 durch Papst Johannes Paul II. während einer Messe auf dem auf dem Yeouido-Platz in Seoul heiliggesprochen.
1968 folgte die Seligsprechung von 24 Opfern der Verfolgung 1866–1876. Alle 103 wurden am 6. Mai 1984 durch Papst Johannes Paul II. während einer Messe auf dem auf dem Yeouido-Platz in Seoul heiliggesprochen
Erzbischof Warda informierte Bundesbeauftragten Koschyk über die Lage der verfolgen Christen im Irak. Neben dem Leiter der Repräsentanz von Aid to the Church in Need International in der Republik Korea, Johannes Klausa, nahm auch der Projektleiter der Hanns-Seidel-Stiftung in Korea, Kim Young-soo an dem Gespräch teil.
Besichtigung des Museums der Gedenkstätte
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