International
Innerkoreanischen Dialog intensiv begleiten / Internationale Begegnung der Hanns-Seidel-Stiftung in Oberfranken: Lebensmittelsicherheit im Focus
27. August 2015
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Umwelt- und Naturschutz sowie Nahrungsmittelsicherheit standen im Mittelpunkt einer internationalen Begegnung der Hanns-Seidel-Stiftung, die zahlreiche Teilnehmer in den vergangenen Tagen nahezu unbemerkt von der Öffentlichkeit auch nach Oberfranken führte. Mit dabei: zwei hochrangige Delegationen mit ausgewiesenen Spezialisten auf den Gebieten Nahrung und Energie aus Nordkorea, unter der Leitung von Hong, Hyong-Gwan (Institut für Gesundheitswissenschaften in Pjöngjang/Nordkorea), und aus Südkorea, unter der Leitung von Dr. Son, Gi-Woong (koreanisches Institut für Wiedervereinigungsfragen KINU). In Bischofsgrün hatten sie am Montagabend die Nachricht von der Beendigung der Eskalation beider Länder erhalten.

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Ein Höhepunkt des Besuchs in Oberfranken war das Treffen mit dem Vorsitzenden der deutsch-koreanischen Parlamentariergruppe im Deutschen Bundestag, Hartmut Koschyk in Goldkronach. Koschyk rief dazu auf, die Beendigung der Eskalation zwischen Süd- und Nordkorea zu einer nachhaltigen Entspannung auf der koreanischen Halbinsel und in Nord-Ost-Asien zu nutzen. Dabei sollten die jetzt getroffene Vereinbarung zwischen Süd- und Nordkorea zur Wiederaufnahme eines regelmäßigen innerkoreanischen Dialogs von der internationalen Gemeinschaft intensiv begleitet werden. Auch der Deutsche Bundestag habe sich in den zurückliegenden Jahren kontinuierlich für einen Prozess der Annäherung und Entspannung auf der koreanischen Halbinsel und in Nord-Ost-Asien engagiert. Diesem Ziel werde auch eine siebenköpfige Delegationsreise der deutsch-koreanischen Parlamentariergruppe des Bundestages vom 18. bis 30. Oktober nach Süd- und Nordkorea dienen.

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In Oberfranken informierten sich die Delegationen unter anderem über die Bioenergieregion Bayreuth und ließen sich von Rico Scheier von der Universität Bayreuth Möglichkeiten der Mobilen Raman-Spektroskopie zur Lebensmittelkontrolle- und Sicherheit zeigen. Ziel der Bioenergieregion ist es, eine selbstständige Modellregion zu schaffen, deren Konzepte künftig auch auf andere Regionen übertragen werden können. Langfristiges Ziel ist es, die Abhängigkeit von Energieimporten zu verringern, die Wertschöpfung vor Ort zu erhöhen und den ländlichen Raum zu stärken. Vorgesehen sei unter anderem, den Anteil regional erzeugter Bioenergie am Endenergieverbrauch der Privathaushalte in der Region auf über 50 Prozent zu erhöhen.

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Rico Scheier von der Universität Bayreuth hatte im Rahmen seiner Doktorarbeit  ein hochkomplexes Gerät entwickelt, mit dem die frühzeitige Qualitätsbestimmung von Schweinefleisch mit Hilfe der Ramon-Spektroskopie möglich ist. Das Gerät sieht auf den ersten Blick aus wie ein Scanner an der Supermarktkasse und kann unter anderem den ph-Wert von frischgeschlachtetem Fleisch ermitteln, den Tropfsaftverlust feststellen oder die Scherkraft errechnen. Ziel war es, Merkmale wie Haltbarkeit, Festigkeit, Zähigkeit und andere Qualitätsmerkmale von Fleisch schon kurz nach der Schlachtung vorhersagen zu können, so Rico Scheier, der als erster Doktorand der  Forschungsstelle für Nahrungsmittelqualität seine Promotion in Kulmbach erfolgreich abgeschlossen hat.

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Dritter Programm innerhalb Oberfrankens war ein Besuch des Grünen Bandes entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze bei Lauenstein im Landkreis Kronach, wo Michael Schneider vom Forstamt Stadtsteinach die Teilnehmer vom Jugendwaldheim Lauenstein die Grenze entlang führte. Im Schatten des einstigen Todesstreifens und im grenznahen Raum konnte sich die Natur weitgehend unberührt entwickeln. Viele seltene Tier- und Pflanzenarten hätten hier Rückzugsgebiete gefunden, sagte Schneider.

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Zu den weiteren Programmpunkten der Begegnung gehörten der Besuch der Elbe bei Vockenrode in Sachsen-Anhalt, wo den Teilnehmern Bemühungen zum Erhalt der Wasserqualität vorgestellt wurden, ein Besuch im Bundeslandwirtschaftsministerium sowie ein Gespräch mit Mitgliedern des Bundes für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde.

Es handelte sich bereits um das zweite Treffen von Experten aus Nord- und Südkorea in Oberfranken, das die Hanns-Seidel-Stiftung Korea durch ihren Repräsentanten Dr. Bernhard Seliger und den koreanischen Projektleiter Kim Young-Soo zu Wege gebracht hat. Die Hanns-Seidel-Stiftung Korea hatte auch maßgeblich Anteil daran, dass es zu einer Kooperation zwischen Oberfranken und der an der innerkoreanischen Grenze gelegenen Gangwon-Provinz sowie zu einer Partnerschaft zwischen dem ebenfalls an der innerkoreanischen Grenze liegenden Landkreis Goseong und dem Landkreis Bayreuth gekommen ist.

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