Der Vorsitzende der Deutsch-Koreanischen Parlamentariergruppe des Deutschen Bundestages, Hartmut Koschyk MdB und der Vorsitzende des Präsidiums der nordkoreanischen Obersten Volksversammlung, Kim Yong Nam, 2015 in Pjöngjang
Der Vorsitzende der Deutsch-Koreanischen Parlamentariergruppe und anerkannte Korea-Experte, Bundesbeauftragter Hartmut Koschyk MdB blickt mit Sorge auf die jüngsten Spannungen zwischen den USA und Nordkorea. Beruhigend sei, dass China einen hohen Druck auf das Regime in Nordkorea ausübt, sagte er in der Bayern 2-radioWelt.
Die USA und China haben nach Einschätzung von Koschyk in der Nordkorea-Frage stärker zueinander gefunden als jemals zuvor. Das jüngste Treffen zwischen US-Präsident Trump und dem chinesischen Staatschef Xi Jinping in Florida trage nun Früchte. Im Interview sagte er: „China warnt Nordkorea vor weiteren, bisher nie dagewesenen Sanktionen, zum Beispiel die Drosselung der Ölzufuhr, also insofern übt China zur Zeit einen sehr starken Druck auf Nordkorea aus.“
„Ich vermute, dass China dadurch auch verhindern will, dass die Dinge von amerikanischer Seite, zum Beispiel durch eine militärische Eskalation, aus dem Ruder laufen.“
Nordkoreas Machthaber Kim Jong-Un sei zwar „unsteuerbar“, hänge aber auch von China ab. „China wird natürlich auch versuchen, ihm etwas zu bieten, zum Beispiel, dass es vielleicht unter chinesischer Vermittlung doch wieder direkte amerikanische-nordkoreanische Gespräche gibt“, so Koschyk im Interview. Europa könne hierbei „gute Dienste“ leisten. So hätten vertrauliche Gespräche zwischen den USA und Nordkorea in der Vergangenheit immer auch auf deutschem Boden stattgefunden.
Zur Internetseite von BR 2 mit einem Auszug des Interviews gelangen Sie hier.
There are 0 comments