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Koschyk besucht mit Ministerpräsident a. D. Mairis Gailis die Jānis Lipke Gedenkstätte in Riga
28. Februar 2017
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Im Rahmen seiner Reservedienstleistung im Militärattachéstab an der Deutschen Botschaft in Riga hat der Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Hartmut Koschyk MdB, gemeinsam mit Ministerpräsident a. D. Mairis Gailis die Jānis Lipke Gedenkstätte in Riga besucht. Ministerpräsident a. D. Gailis hat maßgeblich mit seiner Frau, einer bedeutenden Architektin, die Lipke-Gedenkstätte initiiert und realisiert. Auch war Ministerpräsident a. D. Gailis maßgeblich an der Gründung des Richard Wagner Verbandes Riga beteiligt.

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Die Gedenkstätte versucht, möglichst authentische Umstände zu zeigen, die zu der Zeit von Lipke an diesem Ort bestanden, und präsentiert neben einer sehr interessanten Sammlung ausgezeichnete Architektur.

Nachdem Jānis Lipke im Juli 1941 Zeuge von Diskriminierungen gegen lettische Juden durch die Nationalsozialisten geworden war, entschloss er sich, als Lagerarbeiter für die damalige Luftwaffe tätig zu werden, um unter dem Deckmantel dieser Funktion Juden aus dem Rigaer Ghetto zu schmuggeln und zu verstecken. Auf diese Weise bewahrte er bis zum Einmarsch der Roten Armee im Oktober 1944 etwa 50 Juden, in einem in der Holzscheune eingerichteten Bunker versteckt, vor der Ermordung durch die Nationalsozialisten. In Lipkes Rettungsaktion waren neben seiner Frau Johanna und seinen beiden Söhnen rund 25 Helfer involviert.

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2011 erschien eine lettische Sonderbriefmarke in Gedenken an Jānis Lipke und seine Frau Johanna

Der Staat Israel würdigte Lipke als Gerechter unter den Völkern. Als er 1987 starb, wurde sein Begräbnis von der jüdischen Gemeinschaft Rigas organisiert. In Riga ist eine Straße nach ihm benannt (Žaņa Lipkes iela in der Moskauer Vorstadt), an seinem ehemaligen Wohnhaus wurde 2013 die Gedenkstätte eröffnet, die Koschyk gemeinsam mit Ministerpräsident a. D. Gailis besuchte.

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Das Museum versucht, möglichst genau die Atmosphäre und die Umstände zu zeigen, unter welchen die geretteten Juden leben sollten. Ebenso bietet die Gedenkstätte Einsicht in die Lebensgeschichten der geretteten Menschen und das Leben von Jānis Lipke. Die Besucher können sich lebhaft die Umgebung und Situation vorstellen, die vor 60 Jahren viele Menschen zum Mitleid bewegt haben: Viele riskierten ihr Leben, um andere zu retten. Der originale Bunker befand sich lediglich ein paar Meter von dem neuen Bunker der Gedenkstätte entfernt. Die Innenausstattung ist möglichst authentisch gestaltet: Zwischen den Holzbrettern dringen kaum wahrnehmbare Lichtstrahlen ein und jeder Schritt hallt von dem Holzboden wider.

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Zur Internetseite der Jānis Lipke Gedenkstätte in Riga gelangen Sie hier.

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