Wladimir Leysle, Vorsitzender des Rates der Deutschen in der Ukraine (RDU), Valeriya Osovska, Regionalvorsitzende der Deutschen Minderheit in Transkarpatien, Jurii Ryabokon, Finanzvorstand des Rates der Deutschen in der Ukraine, Katharina Bisaga, Leiterin des deutschen Kultur- und Begegnungszentrums in Pausching/Pawscheno, Peter Pupasch, Bürgermeister von Pausching/Pawscheno, Bundesbeauftragter Hartmut Koschyk MdB, Diana Liebert, Vorsitzende der Jugendorganisation der Deutschen Minderheit in der Ukraine, Victor Legeza, Bürgermeister von Schönborn/Schenborn
Der Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Hartmut Koschyk MdB hat bei seinem Besuch in dem ukrainischen Oblast/Bezirk Transkarpatien die großen Anstrengungen der dort lebenden ca. 4000 Angehörigen der Deutschen Minderheit gewürdigt, ihre deutsche Muttersprache und kulturelle Identität zu erhalten. Gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Rates der Deutschen in der Ukraine, Wladimir Leysle und der Regionalvorsitzenden der Deutschen Minderheit im Oblast Transkarpatien, Valeriya Osovska, hatte Koschyk die Gemeinden Pausching/Pawscheno, Schönborn/Schenborn sowie die Stadt Munkatsch/Mukatschewo, in denen es Kultur- und Begegnungseinrichtungen der Deutschen Minderheit gibt, besucht.
Bundesbeauftragter Hartmut Koschyk MdB mit Bürgermeister Zoltán Lendel und dem der Deutschen Minderheit angehörenden Vizebürgermeister Ernest Nusser von Mukatschewo und Vertretern der Deutschen Minderheit in der Ukraine, Transkarpatien und Mukatschewo
Koschyk zeigte sich beeindruckt von der Kinder- und Jugendarbeit und dem hohen Niveau beispielsweise der Tanzgruppen und des Chores im deutschen Kulturzentrum „Palanka“ in Munkatsch/Mukatschewo.
Die Tanzgruppe im deutschen Kultur- und Begegnungszentrum im Ortsteil Palanka in Mukatschewo
Der Chor „Singende Herzen“ des Kultur- und Begegnungszentrums im Ortsteil Palanka in Mukatschewo
Aber auch in Begegnungsstätte in der Pausching/Pawscheno wird aktive Kinder- und Jugendarbeit geleistet. Die jeweiligen Bürgermeister in den von Koschyk besuchten Gemeinden machten deutlich, dass sie in der Deutschen Minderheit vor Ort eine kulturelle und gesellschaftliche Bereicherung sehen und deren Kultur- und Spracharbeit auch von kommunaler Seite finanziell und ideell unterstützen.
Pfarrer Josef Trunk, ursprünglich Priester der Diözese Freiburg, seit 20 Jahren segensreich in Transkarpatien tätig, in der Kirche vom Hl. Kreuz in Pausching/Pawscheno
Auch von kirchlicher Seite erfahren die Angehörigen der Deutschen Minderheit in Transkarpatien wertvolle Unterstützung. So sind in der Region Mukatschewo seit fast 20 Jahren die beiden katholischen Priester Josef Trunk und Martin Landwehr seelsorgerisch und caritativ tätig. Koschyk dankte beiden Geistlichen für die vielfältigen Impulse, die diese nicht nur im religiösen, sondern auch im gesellschaftlichen Bereich vermittelt haben.
Bundesbeauftragter Hartmut Koschyk MdB mit Pater Martin Landwehr, der in Schönborn/Schenborn seelsorgerisch und caritativ tätig ist
So hat Pfarrer Josef Trunk in dem Ort Sinyak den Neubau der dortigen Kirche und einer Tagungs- und Begegnungsstätte angestoßen, in Pausching/Pawscheno eine Schneiderwerkstatt eingerichtet und weitere Initiativen gestartet, um den Gemeindemitgliedern Arbeitsmöglichkeiten zu schaffen. In Pausching/Pawscheno sind die dort lebenden Roma auch in das kirchliche Leben gut integriert. Pfarrer Martin Landwehr leitet in Schönborn/Schenborn ein religiöses Zentrum, das vor allem Familien beisteht, deren Angehörige seelische Probleme haben.
Begegnung im Deutschen Kulturzentrum in Pausching/Pawscheno: Bundesbeauftragter Hartmut Koschyk, Regionalleiterin für Transkarpatien Valeriya Osovska, örtliche Leiterin des Kultur- und Begegnungszentrums Katharina Bisaga und der Vorsitzende des Rates der Deutschen in der Ukraine, Wladimir Leysle
Aber auch mit den Folgen der Ausreise vieler Angehöriger der Deutschen Minderheit aus Transkarpatien in die Bundesrepublik Deutschland wurde Koschyk konfrontiert: so musste die Begegnungsstätte der Deutschen Minderheit in Schönborn/Schenborn wegen der starken Abwanderung vieler Angehöriger der Deutschen Minderheit geschlossen werden. Die verbliebenen Deutschen haben jedoch die Möglichkeit, im örtlichen Gemeinschaftshaus ihre Begegnungen durchzuführen. Auch der alte Friedhof mit den Gräbern der ersten Generation deutscher Neusiedler um 1740 verfällt zunehmend, da die Gemeinde mit dem Erhalt des Friedhofs zunehmend überfordert ist.
Der alte deutsche Friedhof in Schönborn/Schenborn, der dringend auf Hilfe zu seiner Erhaltung angewiesen ist
Trotz der starken Aussiedlung nach Deutschland hat Koschyk bei den verbliebenen Deutschen in Transkarpatien den festen Willen verspürt, ihre Gemeinschaft weiter zu pflegen sowie die deutsche Muttersprache und kulturelle Identität zu erhalten und an die junge Generation weiterzugeben. Dies ist aber nur möglich, wenn die gemeinsame Unterstützung von ukrainischer und deutscher Regierungsseite weiter geleistet und ausgebaut wird. In Transkarpatien ist man besonders für die die Hilfe von öffentlicher und privater Seite aufgrund der Partnerschaft mit dem Bezirk Oberfranken dankbar.
Gedenktafel für Georg-Erwin Graf von Schönborn-Buchheim am deutschen Kultur- und Begegnungszentrum im Ortsteil Palanka in Mukatschewo
Mittelpunkt des religiösen Lebens der Gemeinde Pausching/Pawscheno ist die Kath. Kirche vom Hl. Kreuz, wo seit nunmehr 20 Jahren Pfarrer Josef Trunk, früher Diözesanpriester der Diözese Freiburg, jetzt zur Diözese Mukatschewo gehörig Dienst tut und Beeindruckendes für das religiöses und gesellschaftliches Leben geleistet hat.
Mittelpunkt des religiösen Lebens der Gemeinde Pausching/Pawscheno ist die Kath. Kirche vom Hl. Kreuz, wo seit nunmehr 20 Jahren Pfarrer Josef Trunk, früher Diözesanpriester der Diözese Freiburg, jetzt zur Diözese Mukatschewo gehörig Dienst tut und Beeindruckendes für das religiöses und gesellschaftliches Leben geleistet hat.
Das zweisprachige Ortsschild der Gemeinde Pausching in Transkarpatien
Zweisprachiges Straßenschild im Ortsteil Palanka von Mukatschewo
Zweisprachiges Straßenschild in Schönborn/Schenborn in Transkarpatien
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Sehr geehrter Herr Koschyk,
ich bin sehr beeindruckt von Ihrer Arbeit für deutsche Minderheiten. Hervorragend ist der Bericht über die Deutschen in Transkarpatien. Ich habe hier in Deutschland Kontakt mit Herrn Holzberger aus Deutsch-Mokra (Teresvatal), der in Gaildorf ein kleines Museum betreibt und jährlich zu Ostern und Weihnachten den Theresientaler Heimatboten in alle Welt schickt (auch viele Exemplare nach Sibirien – damalige Zwangsumsiedler). Ich möchte gerne Kontakt mit den Repräsentanten aufnehmen. Es wäre schön, wenn Ihr Büro mir die Kontaktdaten (Telefon / E-Mail) von Pater Trunk, Pater Landwehr und den Bürgermeistern usw. schicken könnte. Ich könnte eine Reisegruppe aus Freiburg – dem früheren Ort von Pater Trunk – organisieren. Im übrigen arbeite ich bei den Karpatendeutschen (Slowakei) mit (Reise in die Zips 2017 zu den Orten der Reformation).
Vielen Dank und freundliche Grüße von Rolf Baiker
79110 Freiburg, Gruberhof 5, Telefon (0761) 892633.