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BILD. Nordkorea hat den USA eine Rückkehr zur alten Atompolitik angedroht, sollte die Trump-Regierung nicht ihre Wirtschaftssanktionen zurücknehmen.
„Das Wort ,Byungjin‘ könnte wieder auftauchen und der Kurswechsel könnte ernsthaft überdacht werden“, hieß es in einer Mitteilung des nordkoreanischen Außenministeriums, die die amtliche Nachrichtenagentur KCNA am Freitagabend veröffentlichte.
Mit der sogenannten Byungjin-Politik ist die gleichzeitige Entwicklung von Atomwaffen und Wirtschaft gemeint, die Nordkorea über viele Jahre verfolgte.
„Die Verbesserung der Beziehungen und Sanktionen sind nicht miteinander vereinbar“, erklärte das Außenministerium. Eine angemessene Antwort der USA stehe aus.
Was hat diese Drohung zu bedeuten? Die Bild-Zeitung befragte hierzu den Vorsitzenden des Deutsch-Koreanischen Forums.
Nordkorea-Experte Hartmut Koschyk zu BILD: „Man muss immer wieder mit kleineren und größeren Rückschlägen bei der gegenwärtigen Phase der USA-Nordkorea-Annäherung rechnen! Auch Südkorea, China und Russland werben gegenwärtig in der internationalen Gemeinschaft für gewisse Anreize gegenüber Nordkorea, um das Verhandlungsklima für die Denuklearisierung positiv zu beeinflussen.“
Koschyk: „Nordkorea will wohl auch im Vorfeld eines nächsten Gipfels zwischen Trump und Kim Jong-un seine Erwartungen kommunizieren, dass es in der Sanktionsfrage Entgegenkommen erwartet!“
Unter dem Eindruck der politischen Entspannung auf der koreanischen Halbinsel hatte Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un im April bei einer Sitzung des Zentralkomitees der Arbeiterpartei angekündigt, sein Land habe erfolgreich Atomwaffen entwickelt, weshalb keine Atom- und Raktentests mehr nötig seien.
„Die gesamte Partei und das gesamte Land sollten sich nun auf die Entwicklung der sozialistischen Wirtschaft konzentrieren.“ Dies sei die neue Strategie der Partei.
Die USA verlangen von Nordkorea eine vollständige atomare Abrüstung und wollen bis dahin ihre Sanktionen beibehalten. Pjöngjang lehnt das entschieden ab. Das international isolierte Nordkorea ächzt unter einer veralteten Wirtschaft, die durch jahrelange UN-Sanktionen zusätzlich angeschlagen ist.
Kim hatte US-Präsident Donald Trump auf dem Gipfeltreffen in Singapur im Juni die „vollständige Denuklearisierung“ seines Landes zugesagt. Konkrete Schritte oder ein Zeitplan wurden aber nicht vereinbart – die Sanktionen blieben in Kraft.
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