International
„Runder Tisch“ zur Situation der Deutschen Minderheit in der Tschechischen Republik in der Deutschen Botschaft Prag
26. September 2017
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Bundesbeauftragter Koschyk gemeinsam mit Botschafter Christoph Israng und den Vertretern der Deutschen Minderheit

Es ist inzwischen zu einer guten Tradition geworden, dass der jeweilige deutsche Botschafter in Prag in das traditionsreiche Palais Lobkowicz zu einem „Runden Tisch“ über die Lage der Deutschen Minderheit in der Tschechischen Republik einlädt.

Auch der neue deutsche Botschafter in Prag, Dr. Christoph Israng, hat nun diese gute Tradition fortgesetzt und die Vertreter der Deutschen Minderheit, Vertreter tschechischer Regierungsstellen sowie den Bundesbeauftragten für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Hartmut Koschyk MdB, in die Deutsche Botschaft in Prag eingeladen.

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„Runder Tisch“ mit Vertretern der Deutschen Minderheit, der Botschaft und der tschechischen Regierung

Botschafter Dr. Israng betonte dabei die wichtige Brückenfunktion sowohl der deutschen Minderheit in der Tschechischen Republik als auch der Sudetendeutschen in der Bundesrepublik Deutschland. Besonders würdigte Botschafter Dr. Israng, dass Hartmut Koschyk noch vor seinem Ausscheiden aus dem Amt des Beauftragten zu dieser traditionellen Begegnung nach Prag gekommen sei.

Von Seiten der deutschen Minderheit waren die Spitzen beider Verbände, Frau Irene Novák als Vorsitzende des Kulturverbandes der Bürger deutscher Nationalität in der Tschechischen Republik und Herr Martin Dzingel als Präsident der Landesversammlung der deutschen Vereine in der Tschechischen Republik e.V. sowie weitere Vertreter beider Verbände anwesend.

Beide Organisationen berichteten über die sich ständig verbessernde Zusammenarbeit, dies auch auf Grund der vor knapp einem Jahr in der Deutschen Botschaft in Prag im Beisein des damaligen deutschen Botschafters, Dr. Arndt Freiherr Freytag von Loringhoven und des Bundesbeauftragten Koschyk, unterzeichneten Erklärung der Vereinbarung zur Zusammenarbeit der Landesversammlung der deutschen Vereine in der Tschechischen Republik und des Kulturverbands der Bürger deutscher Nationalität in der Tschechischen Republik.

Handbuch

Als besondere Aktivitäten stellten beide Verbände ihre Bemühungen bei der Pflege deutscher Friedhöfe und Gräber in der Tschechischen Republik dar. Diesbezüglich ist in jüngster Zeit sogar ein Handbuch für Gemeinden erschienen, das von staatlicher tschechischer Seite gefördert worden ist. Ferner ist ein gemeinsames Internetportal für beide Verbände geplant, das aber auch Information für deutsche Touristen und Kulturinteressierte enthalten soll.

Die Leiterin der in Trägerschaft der Landesversammlung stehenden deutschen Thomas-Mann-Schule in Prag, Frau Zuzana Swobodová, gab einen Bericht über die Entwicklung der Schule, die aus einer Grundschule mit ca. 150 Schülerinnen und Schülern und einem Gymnasium mit ebenfalls ca. 150 Schülerinnen und Schülern besteht. Es handelt sich hierbei um eine Schule mit erweitertem intensivem Deutschunterricht, wo nicht nur die deutsche Sprache intensiv unterrichtet wird, sondern auch zahlreiche Fächer in deutscher Sprache gelehrt werden.

Als Vertreter des Oskar Schindler-Stiftungsfonds berichtete Milan Mostýn über die Bemühungen, auf dem Fabrikgelände des sich durch die Rettung von 1200 Juden auszeichnenden Fabrikanten Oskar Schindler eine Gedenkstätte zu errichten. Hierzu wurde ein „Oskar Schindler Stiftungsfonds“ geschaffen, der bereits das Fabrikgelände erworben hat und sich jetzt um Fördermittel zur Errichtung der geplanten Gedenkstätte bemüht.

Auch über eine Verleihung des von Bundesbeauftragten Koschyk initiierten Hans-Klein Preises für deutsch-tschechische Verständigung wurde bei dem Runden Tisch Gespräch in Prag diskutiert. Es herrschte allgemeine Übereinstimmung, dass dieser Preis im Jahr 2018 erneut ausgeschrieben und verliehen werden soll.

Landesecho

An der Begegnung nahmen auch der ifa-Redakteur bei der Zeitschrift der deutschen Minderheit Landesecho, Tomáš Randýsek, sowie der ifa-Kulturmanager Simon Römer teil, die ebenfalls über ihre Arbeit berichteten. Auch Vertreter amtlicher tschechischer Stellen berichteten über die Förderung der deutschen Minderheit durch die tschechische Regierung.

Von Seiten der Deutschen Botschaft nahmen neben dem Botschafter, der neue Leiter des Kulturreferats, Markus Klinger und Kulturreferent Dieter Fuchsenthaler teil. Bundesbeauftragter Koschyk wurde aus dem Bundesministerium des Innern von Frau Grit Radeske begleitet.

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Irene Novák, Leiterin des Kulturverbandes, und Martin Dzingel, Präsident der Landesversammlung der deutschen Vereine in der Tschechischen Republik, mit Geschenken zur Verabschiedung Hartmut Koschyks aus seinem Amt

Zum Dank für sein engagiertes Wirken der Kulturmitarbeiter überreichten Frau Irene Novák als Vorsitzende des Kulturverbandes der Bürger deutscher Nationalität in der Tschechischen Republik und Herr Martin Dzingel als Präsident der Landesversammlung der deutschen Vereine in der Tschechischen Republik e.V. Hartmut Koschyk einen alten Stich der tschechischen Hauptstadt Prag.

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Bundesbeauftragter Koschyk dankte wiederum Botschafter Dr. Israng für die Fortführung der Tradition des „Runden Tisches“ und für die Einladung zu diesem konstruktiven und fruchtbaren Gespräch, das mit einem von Botschafter Dr. Israng gegebenen Mittagessen ausklang.

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Im Rahmen seines Aufenthaltes traf Beauftragter Koschyk auch mit dem Geschäftsführer des Sudetendeutschen Büros Peter Barton zusammen, der über die aktuelle Situation vor den tschechischen Parlamentswahlen im Oktober sowie über die zahlreichen grenzüberschreitenden sudetendeutschen Aktivitäten sowohl in der Tschechischen Republik als auch in der Bundesrepublik Deutschland berichtete.

Zur Internetseite der Zeitschrift der deutschen Minderheit Landesecho gelangen Sie hier.

Zum Handbuch für Gemeinden: Pflege der verlassenen deutschen und anderen Gräber auf Friedhöfen der Tschechischen Republik gelangen Sie hier.

Zum Internetauftritt der Landesversammlung der deutschen Vereine in der Tschechischen Republik gelangen Sie hier.

Zum Internetauftritt des Kulturverbandes der Bürger deutscher Nationalität in der Tschechischen Republik gelangen Sie hier.

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