US-Präsident Donald Trump und Südkoreas Präsident Moon Jae-in tauschen sich heute in Washington über das Verhältnis zu Nordkorea aus. Das Treffen gilt als eine wesentliche Vorbereitung des für den 12. Juni geplanten Gipfels zwischen Trump und Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un. Zuletzt war dieses in Singapur anberaumte Treffen wieder in Frage gestellt worden.
Der Radiosender „SWR Aktuell“ befragte hierzu den Ko-Vorsitzenden des Deutsch-Koreanischen Forums und Korea-Experten, Hartmut Koschyk. Koschyk erklärte im Zusammenhang mit Trumps Strategie gegenüber Nordkorea, dass es entscheidend sei, dass „die internationale Gemeinschaft beisammen bleibt“, wozu auch die amerikanische Seite einen Beitrag leisten müsse. Vor allem der Schulterschluss mit China, aber auch mit Südkorea sowie mit Russland und Japan werde entscheidend sein, denn Amerika könne diesen Jahrzehnte schwelenden Konflikt nicht mit einem Gipfeltreffen allein lösen, so Koschyk. Koschyk erklärte, dass Trump und Moon Jae-in am Schluss auf einer Linie stehen, wenn es darum geht den Konflikt diplomatisch politisch zu lösen. Sein Eindruck sei, dass Südkorea natürlich eher bereit sei mit Nordkorea über schwierige Fragen zu verhandeln. Zum Beispiel habe Südkorea darauf gedrungen, dass man Nordkorea jetzt nicht weiter mit Militärmanövern gemeinsam zwischen Südkorea, Japan und den USA provoziert. Trump scheint es dagegen eher darum zu gehen den „Big Deal“ zu bekommen, das heißt eine politische Herausforderung für die Weltmacht USA zu lösen, was seinen Vorgängern nicht gelungen ist. Ein Abkommen zur Denuklearisierung müsse man in einer mittel- und langfristigen Perspektive als erreichbar ansehen. Der Gipfel zwischen Trump und Kim Jae-un wäre schon ein Erfolg, wenn man sich in Folge dazu bereit erklärt in einen möglichst international begleitenden Verhandlungsprozess zu gehen mit den Zielen Friedensvertrag, Denuklearisierung, Entspannung, Zusammenarbeit und Aufbau von Vertrauen. Der Gipfel allein kann nur der Einstieg sein und könne das Problem nicht lösen und es muss dann eingebettet sein in eine internationale Begleitung der Verhandlung, so Koschyk.
Das Interview mit Hartmut Koschyk als mp3 Datei zum Nachhören finden Sie hier.
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