Zeitzeugin Kim Bok-Dong aus Südkorea berichtet im Deutschen Bundestag über das Schicksal der „Trostfrauen“ im 2. Weltkrieg
Nach Stationen in Oslo und London führten Vertreterinnen des „Korean Council for the Women Drafted for Military Sexual Slavery by Japan“ im Deutschen Bundestag ein Gespräch zum Thema erzwungene Prostitution koreanischer und chinesischer Frauen im zweiten Weltkrieg, zu dem die Mitglieder der Deutsch-Japanischen Parlamentariergruppe, der Deutsch-Chinesischen Parlamentariergruppe und der Deutsch-Koreanischen Parlamentariergruppe des Deutschen Bundestages eingeladen waren. Vorsitzender der Deutsch-Koreanischen Parlamentariergruppe ist der Bayreuther Bundestagsabgeordnete, Bundesbeauftragter Hartmut Koschyk MdB, der auch Ko-Vorsitzender des Deutsch-Koreanischen Forums und Ko-Vorsitzender des deutsch-koreanischen Beratergremiums zu außenpolitischen Aspekten der Wiedervereinigung ist.
Bei dem Gespräch berichtete die Zeitzeugin Kim Bok-Dong von ihrem persönlichen Schicksal. Im Alter von 14 Jahren wurde die Südkoreanerin aus ihrem Heimatdorf unter falschem Vorwand von Angehörigen des japanischen Militärs verschleppt und über mehrere Jahre zur sexuellen Sklaverei gezwungen. Erst im Jahre 1947 kehrte sie wieder in ihr Heimatland Südkorea zurück. Nach Jahrzehnte langem Schweigen bekannte sie sich erst 1992 als eine der wenigen noch lebenden Trostfrauen öffentlich zu ihrem Schicksal als Opfer des „Trostfrauensystems“ des japanischen Militärs im zweiten Weltkrieg. Seither setzt sich die mittlerweile 89-jährige Kim Bok-Dong für die Anerkennung der japanischen Kriegsverbrechen an koreanischen Frauen ein.
Gemeinsam mit einer weiteren Überlebenden Won-ok Gil gründete sie den“ Butterfly Fond“, der sich für die weiblichen Opfer von sexuellen Kriegsverbrechen einsetzt, insbesondere in der Demokratischen Republik Kongo und in Vietnam. Als Opfer sexueller Kriegsverbrechen fühlt sie sich besonders verbunden mit Frauen weltweit, denen ein ähnliches Schicksal widerfahren ist und setzt sich deswegen entschlossen für die weltweite Bekämpfung von sexueller Gewalt gegen Frauen im Krieg ein.
Der „Korean Council for the Women Drafted for Military Sexual Slavery by Japan“ und die Zeitzeugin Kim Bok-Dong fordern eine offizielle Entschuldigung der japanischen Regierung, um die „Würde der Trostfrauen wiederherzustellen“. Darüber hinaus verlangen sie eine Aufarbeitung Japans mit dem Thema sexueller Kriegsgewalt während des zweiten Weltkriegs. Um dies zu erreichen, wurden auch schon internationale Initiativen gestartet.
Die Vorsitzende der Deutsch-Japanischen Parlamentariergruppe, Sylvia Kotting-Uhl MdB
Die Vorsitzende der Deutsch-Japanischen Parlamentariergruppe, Sylvia Kotting-Uhl MdB , sagte Ihre Unterstützung zu und erklärte, dass beim kommenden Besuch der Deutsch-Japanischen Parlamentariergruppe in Japan die genannten Forderungen bei Gesprächen u.a. mit Vertretern der Japanisch-Deutschen Parlamentariergruppe zur Sprache gebracht werden. Dabei werde Sie auch auf das heutige Gespräch mit der Zeitzeugin Kim Bok-Dong hinweisen.
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