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Brauchen wir nach den jüngsten Wettmanipulationen im Fußball neue gesetzliche Straftatbestände? Hartmut Koschyk sagt entschieden „Nein“
29. November 2009
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Angesichts der jüngsten Wettmanipulationen im Fußball werden auch neue gesetzliche Straftatbestände gefordert.

Für mich besteht keine Veranlassung, jetzt vorschnell neue gesetzliche Straftatbestände zu fordern. Forderungen nach neuen gesetzlichen Regelungen sind übereifrig und in rechtlicher Hinsicht fehl am Platze. Die Verurteilungen im zurückliegenden Fall Hoyzer und Sapina im Wettskandal 2005 haben gezeigt, dass Polizei und Staatsanwaltschaften auf einer ausreichenden gesetzlichen Grundlage agieren können. In strafrechtlicher Hinsicht hat der Bundesgerichtshof bereits 2006 den Tatbestand des Betrugs bestätigt. Und auch im Zivilrecht, wenn es um einen Ausgleich des entstandenen Schadens geht, haben wir ausreichende Rechtsgrundlagen.

Im Übrigen sollte man laufende Verfahren nicht ständig mit politischen Forderungen überfrachten, sondern Polizei und Staatsanwaltschaft in Ruhe ihre Arbeit machen lassen. Sollte sich nach Abschluss der Verfahren gesetzlicher Handlungsbedarf ergeben, wird darüber in Ruhe nachgedacht und gehandelt.

Wichtiger ist jetzt, im präventiven Bereich die richtigen Weichen zu stellen, um den Betrügern im Vorfeld das Handwerk zu legen. Hier gibt es positive Ansätze der UEFA mit einem Frühwarnsystem. Der europäische Fußballverband UEFA arbeitet dabei mit dem privaten Anbieter ISE zusammen. Das Unternehmen wertet Quoten der meisten Wettanbieter aus und schlägt bei hohen Kursausschlägen Alarm. Die Buchmacher können dann ein Spiel aus ihrem Angebot nehmen oder keine hohen Einsätze mehr annehmen. Dieses Frühwarnsystem sollte weiter ausgebaut werden, um eine weltweit entsprechende Überwachung zu gewährleisten.

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