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Muss die EU-Spielzeugrichtlinie nachgebessert werden? Hartmut Koschyk sagt entschieden „Ja“!
11. Dezember 2009
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Anlässlich der Kritik des Bundesinstitutes für Risikobewertung an den zu hohen Grenzwerten für krebserregende Stoffe in Kinderspielzeugen wird zunehmend gefordert, die EU-Spielzeugrichtlinie nachzubessern.

Ich vertrete die Auffassung, dass es bei der Sicherheit von Kinderspielzeug keine Kompromisse geben darf. Umso alarmierender ist die Warnung des Bundesinstitutes für Risikobewertung, dass nach wie vor zu hohe Grenzwerte für krebserregende Stoffe in Spielzeugen erlaubt sind und so Kinder immer wieder mit giftigen Produkten in Kontakt kommen. Die Tatsache, dass Autoreifen teilweise strengeren Richtlinien unterliegen als Gummienten, macht deutlich, dass die im vergangenen Jahr auf europäischer Ebene verabschiedete EU-Spielzeugrichtlinie nachgebessert werden muss.

Die vom Bundesamt für Risikobewertung veröffentlichte Stellungnahme bestätigt meine Sorge. Zu bedenken ist hier vor allem, dass Kinder auf Chemikalien wesentlich empfindlicher reagieren als Erwachsene. Gerade in Spielsachen aus weichem Kunststoff findet sich oft ein giftiger Cocktail aus Weichmachern. Hinzu kommt, dass Kleinkinder unter drei Jahren oft Spielzeug in den Mund nehmen. Vor diesem Hintergrund müssen die Grenzwerte nach Lebensmittelkontaktgesichtspunkten festgelegt werden.

Für den Weihnachtseinkauf empfehle ich Eltern und Großeltern, beim Einkauf von Spielsachen unbedingt auf bewährte Gütesiegel wie das GS–Zeichen zu achten, das für geprüfte Sicherheit steht. Nur so können sie sicher gehen, dass sie keine mit hohen Schadstoffen belasteten oder technisch gefährlichen Spielzeuge in den Händen halten. Das GS-Zeichen bietet eine wichtige Orientierungshilfe und sollte auch auf europäischer Ebene als Vorbild für ein freiwilliges Sicherheitszeichen dienen. Auf Drängen der Unionsfraktion wurde diese Forderung auch in den Koalitionsvertrag aufgenommen.

Gemeinsam mit meinen Abgeordnetenkollegen von CDU und CSU unterstütze ich das von Bundesverbraucherschutzministerin Ilse Aigner MdB geforderte Importverbot für Spielzeug mit giftigen Stoffen, falls es nicht gelingen sollte, die Grenzwerte für Spielzeug in der EU auch für außereuropäische Produzenten nach oben zu korrigieren. Ebenso müssen die Kontrollen weiter ausgebaut und die Hersteller stärker in die Haftung genommen werden. Wer giftiges Spielzeug in den Verkehr bringt, begeht kein Kavaliersdelikt, sondern spielt mit der Gesundheit unserer Kinder. Krebserregende, allergieauslösende oder erbgutschädigende Stoffe haben nichts in Kinderspielzeug, aber auch generell nichts in Produkten zu suchen, mit denen Menschen in Berührung kommen.

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