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Sollte Deutschland weiterhin an der Wehrpflicht festhalten? Hartmut Koschyk sagt ein klares „Ja“!
15. November 2009
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Die CDU/CSU steht als einzige Fraktion im Deutschen Bundestag weiterhin voll hinter der Wehrpflicht. Sie hat sich in der Vergangenheit als die beste Wehrform für Deutschland erwiesen. Die Vorteile der allgemeinen Wehrpflicht sind unbestritten. Lassen Sie mich beispielhaft einige nennen:

Die Einbeziehung aller jungen Männer in die demokratischen Streitkräfte sorgt für eine feste Verklammerung der Bundeswehr mit der Gesellschaft. Eine Wehrpflichtarmee fordert auch eine erhöhte parlamentarische und gesellschaftliche Aufmerksamkeit ein, als dies bei einer Berufsarmee der Fall wäre. Der Dienst der jungen Wehrpflichtigen ist äußerst wertvoll, sowohl für die Gesellschaft als auch für die Streitkräfte. Wehrpflichtige tragen entscheidend dazu bei, dass Auslandseinsätze in ihrer heutigen Form möglich sind. Sie sorgen im Inland für die notwendige logistische Basis, gewährleisten den Grund- und Ausbildungsbetrieb der Streitkräfte und halten den Einsatzkräften den Rücken frei. Zudem tragen die Reservisten, die nur durch die Wehrpflicht gewonnen werden können, in großem Maße zur nationalen Krisenbewältigung bei Naturkatastrophen bei. Die Wehrpflicht ist letztlich auch Ausdruck der Mitverantwortung der Bürger für ein Leben in Frieden und Freiheit. Sie ist längst gesellschaftlicher Konsens in unserem Land und ist fest in der demokratischen Normalität verankert.

Mit der im Koalitionsvertrag beschlossenen Verkürzung der Dienstzeit auf 6 Monate entwickeln wir jetzt das Erfolgsmodell Wehrpflicht konsequent weiter. Ab dem 1. Januar 2011 wird es der Bundeswehr möglich sein, mehr junge Männer als bisher einzuberufen. Die reformierte und verkürzte Wehrpflicht sorgt zusammen mit der demografischen Entwicklung in Deutschland für die notwendige Gerechtigkeit bei der Einberufung. Der 6-monatige Dienst ist auch militärisch durchaus sinnvoll. Mit den notwendigen Anpassungen in der Bundeswehrstruktur ist es künftig möglich, die jungen Männer gut auszubilden. Dabei sollte man bedenken, dass sich die Ausbildungshöhe eines Wehrpflichtigen nicht mit der eines Zeit- oder Berufssoldaten vergleichen lässt, der für den Auslandseinsatz ausgebildet wird. Die militärischen Grundfertigkeiten sind jedoch ohne Einschränkungen vermittelbar. Damit widersprechen wir entschieden jenen Stimmen, die in der verkürzten Wehrpflicht nur ein Praktikum sehen. Auch tragen wir mit der 6-monatigen Dauer den Forderungen Rechnung, die einen früheren Berufs- und Studieneinstieg der jungen deutschen Männer befürworten. Dies ist mit der Neuregelung ab 2011 sehr gut erreichbar.

Insgesamt haben wir mit der Neuregelung der Wehrpflicht ein zukunftsfähiges und belastbares Konzept erarbeitet, das sowohl den Bedürfnissen der Bundeswehr, als auch dem gesellschaftlichen Gerechtigkeitsempfinden entspricht. Ich vertrete daher die Auffassung, dass Deutschland auch weiterhin an der Wehrpflicht festhalten sollte.

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