Der Apostolische Nuntius in Deutschland, S.E. Erzbischof Dr. Nikola Eterović, hat den Beauftragten der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Hartmut Koschyk MdB, zu einem ausführlichen Informations- und Gedankenaustausch getroffen.
Bundesbeauftragter Koschyk berichtete dem Vertreter des Heiligen Stuhls über seine jüngsten Reisen in die Karpatenukraine, nach Süd- und Nordkorea sowie nach Kamerun. Außerdem wurde die politische Lage nach den Parlamentswahlen und der daraus folgenden Regierungsneubildung in Polen beraten, insbesondere die Auswirkungen auf die nationalen Minderheiten in Polen, die Bundesbeauftragter Koschyk erst jüngst mit dem Oppelner Bischof Dr. Andrzej Czaja beraten hatte.
Besonders ausführlich wurde bei dem Gespräch die Lage der katholische Kirche in der Karpatenukraine erörtert, der auch fast alle Mitglieder der deutschen Minderheit in dieser Region angehören; Erzbischof Dr. Eterović war von 1999 bis 2004 Apostolischer Nuntius in der Ukraine. Bundesbeauftragter Koschyk hatte in diesem Jahr die ukrainische Oblast Transkarpatien besucht und war dort mit Diözesanbischof Anatol Majnek zusammengetroffen.
Auch die von Koschyk dargelegte Intensivierung der Einbeziehung der katholischen und der evangelischen Kirche in den Prozess der innerkoreanischen Annäherung wurde vom Nuntius mit großem Interesse zur Kenntnis genommen.
Von ungebrochener Aktualität für Fragen des Minderheitenschutzes ist nach gemeinsamer Auffassung von Nuntius Eterović und Bundesbeauftragtem Koschyk nach wie vor die Botschaft von Papst Johannes Paul II. zum Weltfriedenstag 1989, die unter den Titel „Frieden schaffen, Minderheiten achten!“ gestellt wurde und nach der die Achtung der Minderheiten „[…] als der Prüfstein für ein harmonisches gesellschaftliches Zusammenleben und als Beweis für die von einem Land und seinen Einrichtungen erreichte gesellschaftliche Reife angesehen werden [müsse].“
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