Für den Erhalt der Bundesbank-Filiale in Bayreuth hat sich der bayerische Finanzminister Georg Fahrenschon ausgesprochen. „Wir brauchen die Bundesbank in Bayreuth“ sagte er am Mittwochabend bei einer Veranstaltung in Pegnitz. Zuvor hatte ihn der Bayreuther Bundestagsabgeordnete und parlamentarische CSU-Landesgruppengeschäftsführer Hartmut Koschyk um Unterstützung gebeten. Es gehe darum, Geldkreisläufe in der Region zu halten und Wege zu sparen, sagte Koschyk.
Finanzminister Fahrenschon machte klar, dass er kein Verständnis für die Entscheidung der Bundesbank habe, das Netz an Außenstellen weiter auszudünnen. Auch die Bundesbank trage Verantwortung wenn es darum gehe, wie sich Deutschland weiterentwickle. Fahrenschon erinnerte auch an eine Aussage, die Bundesbank-Präsident Axel Weber vor fünf Jahren getroffen hatte. Darin hatte es Weber als wesentliche Aufgabe der Bundesbank bezeichnet, die Geldversorgung in der Fläche sicherzustellen. Außerdem sei die Bedeutung der Bundesbank erst mit der Krise zum Jahresende 2008 so richtig zum Tragen gekommen. „Hätte es damals die Bundesbank nicht in der Fläche gegeben, dann wäre die Geldversorgung völlig zusammengebrochen“, so Fahrenschon.
In seiner Ansprache im ASV-Sportheim ging der Finanzminister vor allem mit dem politischen Gegner hart ins Gericht. Es könne nicht sein, dass die SPD mit der „Nachfolgepartei von Stacheldraht und Schießbefehl“ gemeinsame Sache macht, sagte er mit Blick auf die jüngsten Landtagswahlen. Er verteidigte auch die Pläne nach Steuersenkungen, denn alles andere wäre Gift für die Konjunktur. Fahrenschon lobte stattdessen das Konjunkturpaket, für das in erster Linie Bundeskanzlerin Angela Merkel und Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg stehen. Deutschland habe damit schon im Mai und im Juni „eine schwarze Null“ gemacht, obwohl krisenbedingt noch zu Jahresbeginn ein Minus von sechs Prozent prognostiziert worden sei.
MdB Koschyk hatte zuvor aufgerufen, am kommenden Sonntag bei der Bundestagswahl keine Experimente zu machen, um die Krise durch eine gute Politik in Berlin auch weiterhin meistern zu können. Die Talsohle sei durchschritten, es geht wieder aufwärts, sagte er und verwies auf die jüngste Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammer. Allerdings seien dafür auch in Zukunft Vernunft und Augenmaß gefragt.
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