Für die Region
Feierliche Einweihung des sanierten ehemaligen Pfarrhauses in Wurmloch/Valea Viilor als Jugendbegegnungsstätte
11. Juli 2019
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Hartmut Koschyk in Hermannstadt/Sibiu mit der „Goldenen Ehrennadel“ des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien ausgezeichnet

Nach umfangreicher, denkmalgerechter Sanierung ist das ehemalige Pfarrhaus in Wurmloch/Valea Viilor neben der zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörenden Kirchenburg mit einem Festgottesdienst feierlich eingeweiht worden. Die Restaurierung des Gebäudes erfolgte in enger Partnerschaft zwischen dem Bezirkskonsistorium Mediasch/Mediaș der Evangelisch-Lutherischen Kirche A.B. in Rumänien und der Stiftung „Verbundenheit mit den Deutschen im Ausland“. Das in neuem Glanz erstrahlende Pfarrhaus soll künftig als Jugendbegegnungszentrum genutzt werden.

die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörende Kirchenburg in Wurmloch/Valea Viilor

Zu dem Festgottesdienst und der anschließenden kirchlichen Segnung hatten sich der Bischof der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien, Reinhart Guib, der Mediascher  Dechantenstellvertreter Pfarrer Ulf Ziegler, Pfarrerin Bettina Kenst, Pfarrer Wolfgang Arvay, der stv. Vorsitzende des Landesforums der Deutschen in Rumänien sowie Vorsitzende des Siebenbürgenforums Martin Bottesch, der Geschäftsführer des Landesforums Benjamin Jozsa, der Bürgermeister von Wurmloch, Ilie-Avram Pinte und der örtliche Kirchenkurator Michael Weber nebst zahlreichen weiteren Gästen aus der Region eingefunden.

Festgottesdienst in der Kirchenburg Wurmloch mit Predigt von Bischof Reinhard Guib

Die Stiftung „Verbundenheit mit den Deutschen im Ausland“ war durch ihren Stiftungsratsvorsitzenden Hartmut Koschyk und den Projektleiter für die Fördermaßnahme in Wurmloch, Thomas Konhäuser vertreten. Mit Hartmut Koschyk und Thomas Konhäuser waren aus Deutschland auch der ehemalige Evangelisch-Lutherische Regionalbischof des bayerischen Kirchenkreises Ansbach-Würzburg und der langjährige Pegnitzer Kommunalpolitiker Dr. Peter Kleißl nach Siebenbürgen gereist.

Im Festgottesdienst dankten Bischof Reinhard Guib und der stv. Mediascher Dechant Ulf Ziegler der Stiftung „Verbundenheit“ für die zur Verfügung bzw. eingeworbenen Mittel, die neben der Stiftung „Verbundenheit“ von der Dr. Kurt Linster-Stiftung, der BAYWA-Stiftung, dem Verein für Deutsche Kulturbeziehungen im Ausland sowie von in Siebenbürgen tätigen deutschen Unternehmen zur Verfügung gestellt wurden. Mit der Einrichtung einer Jugendbegegnungsstätte mit Übernachtungsmöglichkeiten werde die altehrwürdige Kirchenburg mit neuem Leben beschenkt. Die Sanierung und Umwidmung des ehemaligen Pfarrhauses für die Begegnung junger Menschen aus Siebenbürgen, Rumänien, Deutschland und ganz Europa verbinde die Geschichte sowie Glaubens- und Kulturtraditionen Siebenbürgens mit der Zukunftsgestaltung Europas durch die junge Generation in einem christlichen Geist.

Einweihung des denkmalgerecht zur Jugendbegegnungsstätte umgebauten Pfarrhauses in Wurmloch durch Bischof Reinhard Guib und stv. Dechanten Ulf Ziegler

Hartmut Koschyk nannte die denkmalgerechte Sanierung des Wurmlocher Pfarrhauses und künftige Nutzung als Jugendbegegnungsstätte ein gutes Beispiel für rumänisch-deutsche Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Zivilgesellschaft. Man wolle jedoch bei dem Erreichten nicht stehen bleiben: der Keller und das Dachgeschoss des Pfarrhauses sowie weitere Nebengebäude könnten ebenso wie die benachbarte ehemalige und im Kirchenbesitz befindliche Schule schrittweise saniert und zu einer Jugendbegegnungsstätte größeren Umfangs ausgebaut werden. Koschyk freute sich, dass der örtliche Kirchenkurator Michael Weber persönlich die Verwaltung des sanierten Pfarrhauses übernehmen werde. Auch Wurmlochs Bürgermeister Pinte begrüßte die Restaurierung und Umwidmung des Pfarrhauses und erhofft sich dadurch Synergieeffekte für die touristische Entwicklung des Ortes, gerade auch durch das jährliche Kulturfestival zu Erinnerung an den 1893 in Wurmloch/Valea Viilor geborenen und 1973 in Bukarest gestorbenen rumänischen Komponisten Marțian Negrea.

Hartmut Koschyk und Thomas Konhäuser freuen sich mit Wurmlochs Bürgermeister Pinte und dessen Frau über das in neuem Glanz erstrahlende Wurmlocher Pfarrhaus

Neben der feierlichen Einweihung des restaurierten Pfarrhauses in Wurmloch war Hartmut Koschyk aber auch noch aus einem weiteren festlichen Anlass nach Siebenbürgen gekommen. In Hermannstadt/Sibiu wurde Koschyk mit der „Goldenen Ehrennadel“ die höchste Auszeichnung des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien verliehen. Die Ehrung war kurz vor Koschyk an den Staatspräsidenten Rumäniens und ehemaligen Oberbürgermeister von Hermannstadt, Klaus Johannis verliehen worden, der selbst einmal Vorsitzender des Landesforums gewesen ist.

Der Verleihungs-Festakt fand am Sitz des Landesforums in Hermannstadt in dem kürzlich sanierten „Spiegelsaal“ statt. Die Auszeichnung nahmen der Landesvorsitzende des Forums, Paul-Jürgen Porr und der Abgeordnete der Deutschen Minderheit in Rumänien im Landesparlament, Ovidiu Victor Ganț vor. Beide Vertreter der Deutschen in Rumänien würdigten Koschyks jahrzehntelangen Einsatz für die deutsche Minderheit in Rumänien in verschiedensten politischen Funktionen, sei es als BdV-Generalsekretär, Bundestagsabgeordneter, Finanzstaatssekretär und Beauftragter der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten. Als Beispiele für Koschyks Einsatz nannte der Abgeordnete Ganț die erste deutsch-rumänische Sonderbriefmarke mit dem Motiv der Kirchenburg in Birthelm sowie die besondere Förderung der Deutschlehrer in den deutschen Schulen in Siebenbürgen, dem Banat und Sathmar.

Verleihung der „Goldenen Ehrennadel“ des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien durch Paul-Jürgen Porr, Ovidiu Gant und Benjamin Josza, Glückwunsch durch Bischof em. Christoph Klein sowie Ständchen durch die Neppendorfer Blaskapelle

In seinen Dankesworten würdigte Koschyk die Leistungen des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien und dankte dessen anwesenden Vertretern Paul-Jürgen Porr, Ovidiu  Ganț, Benjamin Josza und Martin Bottesch, aber auch dem der Ehrung beiwohnenden langjährigen Evang.-Luth. Bischof Prof. Dr. Christoph Klein für deren Einsatz und die vertrauensvolle Zusammenarbeit. Das Landesforum und seine Regionalforum sowie die Evangelisch -Lutherische und Römisch-Katholische Kirche in Siebenbürgen, dem Banat und Sathmar seien für ihn immer verlässliche und kompetente Partner gewesen. Koschyk erinnerte an den kürzlichen Besuch von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel anlässlich des EU-Gipfels in Hermannstadt und ihre wichtige Begegnung mit dem Demokratischen Forum der Deutschen in Rumänien, aber auch an die persönliche Verbundenheit von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit den Deutschen in Rumänien, der als Außenminister beim Festakt zum 25-jährigen Bestehen des Forums in Hermannstadt eine wegweisende Festrede gehalten habe.

Er selbst, so Koschyk, fühle sich der deutschen Minderheit in Rumänien auch weiterhin persönlich eng verbunden und empfinde die Verleihung der „Goldenen Ehrennadel“ als Verpflichtung, als „Politiker im Unruhestand“ auch in Zukunft für die Anliegen der deutschen Landsleute in Rumänien einzutreten.

Besonders freute sich Koschyk, dass ihm im Rahmen des Festaktes auch die Neppendorfer Blaskapelle mit aktiver Beteiligung des Pfarrers und ehemaligen Dechanten Dietrich Galter, Vorsitzender der Evangelischen Akademie Siebenbürgen, ein Ständchen mit mehreren Musikstücken darbrachte.

Begegnung mit Domkapitular Andreas Reinholz in der Wallfahrtsbasilika „Maria Radna“ im Banat

Koschyk nutzte seinen Aufenthalt in Rumänien auch zu Besuchen der Wallfahrtskapelle „Maria Radna“ im Banat, des Carl-Wolff-Sozialzentrums mit Seniorenheim, Erwachsenen- und Kinderhospiz in Hermannstadt und des Bischofspalais in Hermannstadt. Dabei tauschte sich Koschyk in Maria Radna mit Domkapitular Andreas Reinholz, im Carl-Wolff-Sozialzentrum mit Pfarrerin Ortrun Rhein und im Hermannstädter Bischofspalais mit Bischof Reinhard Guib aus.

Gedankenaustausch mit dem Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche A. B. in Rumänien, Reinhard Guib im Bischofspalais in Hermannstadt

 

Besuch des Carl-Wolff-Sozialzentrums mit Seniorenwohnheim, Erwachsen- und Kinderhospiz und Gespräch mit der Leiterin Pfarrerin Ortrun Rhein in Hermannstadt

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Sebastian Machnitzke

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There is 1 comment

  • THOMAS STOLLE sagt:

    Ich war im Sommer 1986 u.1989 im August,dann schon mit Ausreiseantrag,mit Frau und 2Kindern zu Gast im Pfarrhaus beim dortigen rumänisch orthodoxen Pfarrer und deren Familie.Da beschleicht mich bei Betrachtung der Bilder und Lesen des Textes schon Wehmut und auch Grauen vor der Ceausescu-Endzeit Niemand sprach den Namen des erbärmlichen Imperators laut aus,über allem lag Mehltau und Angst.Thomas Stolle

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