Für die Region
Pflegeberufe sollen attraktiver werden
22. Oktober 2009
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MdB Koschyk beim 20-jährigen Bestehen der Berufsfachschule für Altenpflege in Bayreuth

BRK Altenpflegeschule a
BRK-Kreisgeschäftsführer Peter Herzing, Klinikumsgeschäftsführer Roland Ranftl, Martina Schulz von der Regierung von Oberfranken, Moderator Andreas Rietschel, MdB Hartmut Koschyk, Landrat Hermann Hübner und der frühere Landrat und BRK-Kreisvorsitzende Klaus-Günter Dietel (von links).

Mit einer Festveranstaltung und einem Tag der offenen Tür ist am Donnerstag das 20-jährige Bestehen der Berufsfachschule für Altenpflege des Bayerischen Roten Kreuzes in Bayreuth gefeiert worden. Bei einer Podiumsdiskussion zum Auftakt waren sich dabei sämtliche Teilnehmer aus Politik, Verwaltung und Praxis einig, dass die Bedeutung der Pflege vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung immer wichtiger werde. Oberstes Ziel sollte es deshalb sein, die Attraktivität von Pflegeberufen zu verbessern.
Dies sei im neuen Koalitionsvertrag unter anderem dadurch vorgesehen, indem die beiden bisher getrennten Berufsgesetze zur Krankenpflege auf der einen Seite und zur Altenpflege auf der anderen zusammengeführt werden sollen, kündigte der parlamentarische CSU-Landesgruppengeschäftsführer Hartmut Koschyk an. „Wir hoffen dadurch, das Berufsbild attraktiver gestalten zu können“, sagte der Abgeordnete. Kritisch sah Koschyk dagegen den Vorschlag, den Pflegenotstand mit Hilfskräften aus dem Ausland zu lindern. Bei attraktiven Bedingungen müsste es sehr wohl möglich sein, den notwendigen Bedarf mit Kräften zu decken, die derzeit auf Arbeitssuche sind. „Wir werden künftig jeden brauchen, der bereit ist, sich entsprechend zu qualifizieren.“ Zur Zukunft der Pflegeversicherung kündigte Koschyk langfristig eine „demographiefeste Lösung“ an. Diese könnte unter anderem darin bestehen, dass zur derzeitigen Umlagefinanzierung auch kapitalgedeckte Elemente kommen. Einen sofortigen Umstieg von der Umlagefinanzierung auf die Kapitaldeckung schloss Koschyk dagegen aus.
Die jetzige Berufsschule für Altenpflege und Altenpflegehilfe hatte Anfang Oktober 1989 als Fachschule ihren Betrieb aufgenommen. Nach den Worten des BRK-Kreisvorsitzenden und früheren Bayreuther Landrats Klaus-Günter Dietel beschäftige die Einrichtung derzeit fünf hauptamtliche Dozenten, zwei Mitarbeiter in der Verwaltung und 15 Gastdozenten. Seit Bestehen der Schule seien 1650 Schülerinnen und Schüler in 63 Klassen sowohl in Voll-, als auch in Teilzeitlehrgängen ausgebildet worden. Die jetzige dreijährige Ausbildung durchlaufen zurzeit 89 Auszubildende.
Bei der Diskussion sprach sich der Bayreuther Landrat Hermann Hübner dafür aus, das Thema Altenpflege mehr in den Focus des öffentlichen Bewusstseins zu rücken. Vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung sei das Thema mindestens genauso wichtig, wie die Schaffung einer ausreichenden Zahl von Kinderbetreuungsplätzen. BRK-Kreisvorsitzender Dietel forderte von der Politik, den Pflegebereich dringend von Bürokratie zu entlasten. „Wir brauchen mehr menschliche Zuwendung statt Papier, Statistiken und Aufzeichnungen.“ Auch Dietel bezeichnete die Ausbildung als echtes Zukunftsthema. Zum einen sei es die effektivste Möglichkeit, etwas gegen die immer wieder in den Schlagzeilen auftauchenden Skandale in Pflegeheimen zu tun, zum anderen würden nach derzeitigen Berechnungen spätestens bis 2050 mindestens doppelt so viele Pflegekräfte benötigt, wie derzeit.
Martina Schulz, die Beauftragte für die oberfränkischen Gesundheitsschulen an der Regierung bezeichnete die erste bundesweit gültige Ausbildungsverordnung aus dem Jahr 2003 als entscheidenden Schritt zu einer fundierten Ausbildung. Während die Fachschulen früher auf eine bereits bestehende Erstausbildung aufgebaut hätten, sei die Berufsfachschule heute mit einem mittleren Bildungsabschluss als Einstiegsvoraussetzung für die Erstausbildung zuständig.

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