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Spannende KOSMOS-Vorlesung mit dem Humboldt-Experten Prof. Dr. Oliver Lubrich über „Humboldts Politik“
3. November 2021
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Mit der alljährlichen KOSMOS-Vorlesung erinnert das Alexander von Humboldt-Kulturforum Schloss Goldkronach an die 1826 in Berlin begonnene Veranstaltungsreihe Alexander von Humboldts, die mit 61 Vorlesungen in der Berliner Singakademie den Grundstock für Humboldts fünfbändiges Werk „Kosmos – Entwurf einer physikalischen Weltbeschreibung“ bildete. Humboldt lud damals die allgemeine Bevölkerung ohne Unterschied der sozialen Stellung, des Bildungsstandes und erstmals auch Frauen zu allgemeinverständlichen Lehrveranstaltungen ein, um seinem Ideal „Bildung für alle“ Rechnung zu tragen.

Als Redner für die diesjährige KOSMOS-Vorlesung konnte das Humboldt-Kulturforum den international renommierten Humboldt-Experten Prof. Dr. Oliver Lubrich von der Universität Bern gewinnen, der über „Humboldts Politik“ sprach.

Zu Beginn der Veranstaltung dankte der Vorsitzende des Humboldt-Kulturforums, Hartmut Koschyk Oberfrankens Regierungspräsidentin Heidrun Piwernetz für die Möglichkeit, das die KOSMOS-Vorlesung erneut im „Landrat-Saal“ der Regierung von Oberfranken stattfinden konnte. Piwernetz rief dazu auf, sich in Oberfranken stärker als „Humboldt-Region“ zu verstehen und sich des fortdauernden Wirkens des Universalgelehrten in der Region in den Jahren 1792 bis 1797 mehr bewußt zu sein.

Prof. Dr. Oliver Lubrich ist der Mitherausgeber der zum 250. Geburtstag Alexander von Humboldts 2019 erschienenen „Berner Ausgabe“ seiner sämtlichen Schriften, die inzwischen über die Universität Bern auch digital frei verfügbar ist. Auch ist er Autor und Heraugeber zahlreicher Publikationen über Leben und Wirken Alexander von Humboldts.
In seinem Vortrag beleuchtete Prof. Lubrich die Bedeutung Alexander von Humboldts als politischen Autor, der als der international bekannteste Publizist seiner Zeit mit enormer Resonanz gegen Kolonialismus und Sklaverei, zur Verteidigung indigener Völker, für die Emanzipation der Juden,  für eine europäisch-transatlantische Partnerschaft, für freien Welthandel, für den Schutz der Arbeiter, für die Förderung junger Wissenschaftler sowie für die Demokratisierung des Wissens eintrat. Dass Humboldt jedoch auch Kompromisse gegenüber den herrschenden Strukturen seiner Zeit eingehen musste, veranschaulichte Prof. Lubrich an der Russlandreise Humboldt 1829 auf Einladung des russischen Zaren. Als Voraussetzung für diese Expedition hatte Humboldt die Verpflichtung abgegeben,  sich jeglicher Berichtserstattung und Kommentierung über die politische und soziale Lage im damaligen  zaristischen Russland zu enthalten. Im Rahmen seines Vortrages präsentierte Prof. Lubrich zahlreiche Text- und Bildzeugnisse als Orginalmaterial.

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Sebastian Machnitzke

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