Unter dem Namen „Assisi-Bayreuth. Dialog mit Kunst 2016“ ist noch bis zum 26. August im RW21, der Stadtbibliothek in Bayreuth, eine Biennale mit einer Ausstellung internationaler zeitgenössischer Kunst zu sehen. Das ambitionierte Projekt wurde von „Assisinarte“, den Organisatoren der Biennale Assisi, in Kooperation mit der „Gesellschaft für Kultur und Begegnung der Freunde der Region Assisi“, deren Vorsitzende Bundestagsabgeordneter Hartmut Koschyk und Landrat Hermann Hübner sind, entwickelt.
Von einem „Brückenschlag der Kunst“ sprach Hartmut Koschyk bei der Eröffnung. Was mit Jugendbegegnungen begonnen habe, sei heute großes Engagement vieler Ehrenamtlicher. So gebe es bereits mehrere Schulpartnerschaften, eine Chorpartnerschaft und viele andere Dinge, die Bayreuth mit Assisi verbinden. „Wir wollen die Begegnung im zivilgesellschaftlichen Bereich“, sagte Koschyk. Eine kommunale Partnerschaft werde dagegen nicht angestrebt.

Für Landrat Hermann Hübner ist Assisi „ein magischer Ort“. Die vielfältigen Kontakte sollen in Zukunft noch weiter vertieft werden. Die Ausstellung mitten in Bayreuth während der Festspielzeit sei dazu eine gute Gelegenheit. Hübner: „Für mich stellt diese Ausstellung eine hervorragende Perspektive und eine ausgezeichnete Chance dar, den intensivierten Kulturaustausch mit Assisi zu vertiefen.“

Von August bis Oktober des vergangenen Jahres fand im Zentrum von Assisi die Kunstaustellung Biennale di Assisi 2015 statt. Unterstützt wurde die Kunstausstellung von der Stadt Assisi, der Region Umbrien, der Gesellschaft für die italienischen Weltkulturerbestätten der UNESCO und der Akademie der Künste in Perugia. Teile dieser Ausstellung seien nun auch in Bayreuth zu sehen, so der bildenden Volker Wunderlich, der zusammen mit Michael Benz vom Bayreuther Landratsamt und Thomas Konhäuser, Vorstandsmitglied der Gesellschaft für Kultur und Begegnung, maßgeblich an der Organisation und Vorbereitung der Ausstellung beteiligt war.

Die Vereinigung Assisinarte mit Sitz im historischen Zentrum von Assisi wurde 2011 von Tullia Caporicci, der jetzigen Präsidentin, und Giovanna De Mitri, der Vizepräsidentin und Schatzmeisterin, gegründet. Zweck der Vereinigung ist die Förderung von Kunst und Kultur durch Ausstellungen, Kulturaustausch und Konferenzen.

Eine Auswahl von rund 50 Kunstwerken internationaler Künstler ist damit während der Dauer der Richard Wagner-Festspiele auch in Bayreuth zu sehen. Die Ausstellung soll Perspektiven und Chancen eines nachhaltigen kulturellen Austausches zwischen der Stadt und der Region Bayreuth mit der Stadt und der Region Assisi aufzuzeigen.

Mit Leidenschaft haben Tullia Caporicci und Giovanna De Mitri ihre Kompetenzen vereint, um Kunstausstellungen zu realisieren. Sie unterstützen Künstler und Vereinsmitglieder bei Ausstellungen, um die bekannter zu machen. Die Ausstellung im vergangenen Jahr in Assisi war auf großes Interesse der zahlreichen Besucher gestoßen. Die Schau umfasste moderne und zeitgenössische Kunst, Gemälde, Skulpturen, Neon-Kunst, Fotografie und digitale Kunst. Die ausstellenden Künstler stammen aus Italien, Deutschland, Argentinien, der Schweiz und Griechenland.

Der Verein „Gesellschaft für Kultur und Begegnung der Freunde der Region Assisi“ wurde 2012 auf Initiative des Bayreuther Landrats Hermann Hübner und des Bundestagsabgeordneten Hartmut Koschyk gegründet. Ziel ist die Förderung der Beziehungen zwischen der Stadt und dem Landkreis Bayreuth mit der Stadt und der Region Assisi auf allen Gebieten, insbesondere im politischen, wirtschaftlichen, religiösen, kulturellen und wissenschaftlichen Bereich. Ebenso sollen die Beziehungen zwischen Oberfranken und der Region Umbrien gefördert werden. Auch ist es Vereinszweck, regelmäßige Begegnungen zwischen Vertretern beider Städte und Regionen vorzubereiten und durchzuführen.

Hintergrund ist, dass die Regionen Bayreuth und Assisi viele Gemeinsamkeiten verbinden. Ob im Bereich Handwerk, Gewerbe, Tourismus, Kunst und Kultur sowie im kirchlichen und schulischen Bereich – es gebe noch zahlreiche Anknüpfungspunkte, die der Verein nachhaltig ausbauen möchte.

Erst vor wenigen Wochen hatte sich die Region Bayreuth bei „Fränkischen Abenden“ im umbrischen Assisi getroffen. Unter der Leitung von Hartmut Koschyk und Hermann Hübner wurden bei mehreren Zusammenkünften mit örtlichen Vertretern zudem Möglichkeiten einer Vertiefung von Schulpartnerschaften geprüft. Damit wurde kontinuierlich die Reihe der Besuche fortgesetzt, die im Jahr 2009 begonnen hatte. Landrat Hübner zog eine durchweg positive Bilanz seines Besuches: „Ich habe den Eindruck gewonnen, dass unsere italienischen Freunde ebenso wie wir eine deutliche Vertiefung unserer Kontakte wünschen vor allem die neue Oberbürgermeisterin der Stadt Assisi, Stefania Proietti. Wir werden in den nächsten Monaten konkrete Möglichkeiten erarbeiten und sie baldmöglichst versuchen umzusetzen.“
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