Für die Region
Mein Praktikum im Bundestag
30. Juni 2009
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Als ich mich am 15.Juni auf den Weg nach Berlin machte, ging mir vielerlei durch den Kopf. Auf der einen Seite war ich entspannt, das sich das Abitur in meiner Tasche befand und auf der anderen Seite gespannt, was mich in den kommenden zwei Wochen zu erwarten hatte. Es sollte der bereits dritte Besuch des Bundestages und Herrn Koschyks für mich sein, weshalb ich mir einbildete, ungefähr einschätzen zu können, was vor mir lag. Doch im Endeffekt unterschätzte ich den Reichtum der Erfahrungen, den ich mir in den folgenden zwei Wochen zueigen machen durfte.

Unwissend betrat ich das Jakob-Kaiser Haus, alles aus einem neuen Blickwinkel betrachtend, denn diesmal war ich kein Besucher mehr, sondern eine Art Mitarbeiter. Diese Tatsache unterstreichend bekam ich nicht mehr den Gast-Ausweis, sondern einen blauen, den sogenannten Haus- und Dienstausweis, auf welchem sogar ein Bild von mir zu sehen war. Mit diesem Ausweis ausgestattet wurden mir die Räumlichkeiten des Bundestages näher gebracht. Herr Thomas Konhäuser, der wissenschaftliche Mitarbeiter von Herrn Koschyk, erklärte mir kompetent die Wege und vertrieb somit die Irrungen und Wirrungen, die die einst verschlungen wirkenden Gemäuer bei mir ausgelöst hatten, aus meinem Kopf. Nachdem ich mich mit den Örtlichkeiten vertraut gemacht hatte, wurde ich am selbigen Tag wieder mit meiner Wahlheimat Bayreuth konfrontiert, die ich erst einen Tag zuvor verlassen hatte. Doch zum Glück! Denn die „Visionen vom Grünen Hügel“ ließen mich die Bayerische Landesvertretung kennenlernen und noch mehr. Frau Katharina Wagner selbst war vor Ort, um Rede und Antwort bezüglich des Führungswechsels der Bayreuther Festspiele zu stehen. Hochinteressant gestalteten sich die Reden, wie vor allem die Podiumsdiskussion und die Brezeln mit einem Schluck Bier zur perfekten Abrundung des gelungenen Abends. Begeistert von der Aufmachung und der Präsenz von Menschen, die man normalerweise nur aus dem Fernsehen kennt, dachte ich, besser könnte es nicht kommen. Doch ich lag falsch, denn es war vorletzte Sitzungswoche vor der Sommerpause im Bundestag und zusätzlich vor der nächsten Wahlperiode. Dementsprechend viel war geboten: ich besuchte den Gedenktag des 17.Juni, den Wirtschaftsausschuss, die Regierungserklärung im Plenum zu der Europäischen Union und vieles mehr. Ich wurde stets über das mannigfaltige Gebot an Veranstaltungen, Sitzungen, Arbeitsgruppen und Ausschüssen etc. aufgeklärt und durfte danach frei nach meinem eigenen Interesse wählen. So wohnte ich zum Beispiel auch einem Fachgespräch zum Thema „Deutsch im Ausland“ bei, da ich mich persönlich sehr für auswärtige Angelegenheiten interessiere. Doch es war nicht nur Aktion geboten, ich durfte ebenso die Bibliothek des Bundestages aufsuchen, um mich von dem schier unendlichen Wissen der dortigen Literatur fesseln zu lassen.
Wenn ich die Gänge des Bundestages mal nicht unsicher zu machen versuchte und nicht das gute Essen des Selbstbedienungsrestaurants genoss, welches direkt im Jakob-Kaiser Haus zu finden war, arbeitete ich im Büro von Herrn Thomas Konhäuser mit. Ich hatte einen eigenen Laptop zu Verfügung, auf dem ich an Pressemitteilungen, Protokollen und Ähnlichem mitarbeiten durfte. Schneller als gedacht kam der Dienstag, der 23. Juni und mit ihm eine Besuchergruppe aus Bayreuth. Doch es kam nicht nur diese Besuchergruppe, mit ihr kam auch der Bus, mit dem ich am Donnerstag nach Bayreuth zurückkehren sollte. So saß ich fast wehmütig in der Bayerischen Landesvertretung, wo wir die Besucher aus dem Wahlkreis von Herrn Koschyk begrüßten und sah förmlich meine letzte Zeit in Berlin am Vorüberrinnen. Diese letzten Tage begleitete ich die Gruppe vereinzelt, z.B. auf einer Spreefahrt der in die Ausstellung „Wege, Irrwege, Umwege“, bis ich mich schließlich wieder auf den Heimweg begeben musste.
Zusammenfassend möchte ich mich herzlich bei Herrn Hartmut Koschyk für die Möglichkeit dieses Praktikums bedanken, wie bei Herrn Thomas Konhäuser für die gute Betreuung, wie bei allen anderen, die mir so gut geholfen haben und mir stets als Ansprechpartner zur Verfügung standen. Ich hatte eine wahrlich tolle und spannende Zeit und kann dementsprechend nur jedem politisch Interessierten ein solches Praktikum wärmstens empfehlen!

Marie-Kristin Thimm

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