Die Kosten zu senken und gleichzeitig arbeitswirtschaftliche Erleichterungen auf landwirtschaftlichen Betrieben erreichen: Diesen Spagat bewältigen die Maschinen- und Betriebshilferinge. Einer dieser Zusammenschlüsse, der auf vielen Gebieten Vorreiter ist und weit überregional eine Sonderstellung einnimmt, ist der Maschinen- und Betriebshilfering Bayreuth-Pegnitz. Der Zusammenschluss mit seinen knapp 1400 Mitgliedern, die zusammen eine Fläche von rund 40000 Hektar bewirtschaften konnte am Wochenende nicht nur sein 40-jähriges Bestehen feiern, sondern auch Hans Escherich zum Ehrenvorsitzenden ernennen. Escherich aus Spies bei Betzenstein war von der Gründung an bis zum laufenden Jahr als Vorsitzender des Rings engagiert. Das ist bundesweit einmalig, waren sich sämtliche Redner bei der Jubiläumsveranstaltung auf dem Gelände der Landwirtschaftlichen Lehranstalten in Bayreuth einig.
Eine Aufnahme des Berliner Reichstags mit Widmung an den Maschinenring Bayreuth-Pegnitz überreichte der Parlamentarische Staatssekretär Hartmut Koschyk dem Vorsitzenden Reinhard Sendelbeck zum 40-jährigen Jubiläum.
Die generationenübergreifende Zusammenarbeit nannte Reinhard Sendelbeck aus Gottsfeld bei Creußen als einen der entscheidenden Erfolgsfaktoren. Ein anderer sei die Kontinuität in Haupt-, Neben- und Ehrenamt. Die Wurzeln des Maschinenrings lägen in der Nachbarschaftshilfe, in der Betriebshilfe und im sozialen Einsatz. „Der Maschinenring ist da, wenn auf einem Hof mal nichts mehr geht“, so Sendelbeck. Oberstes Ziel sei es während der gesamten 40 Jahre gewesen, jedem landwirtschaftlichen Betrieb sowohl in Notsituationen als auch bei betrieblichen Spitzen zu helfen.
„Der Maschinen- und Betriebshilfering ist eine einzigartige Erfolgsstory, die für bäuerliche Selbsthilfe und Selbstbehauptung steht“, sagte der Parlamentarische Staatssekretär und Bayreuther Bundestagsabgeordnete Hartmut Koschyk. Als prominentester Gratulant überbrachte er nicht nur seine Glückwünsche, sondern überreichte dem Vorsitzenden auch eine Aufnahme des Berliner Reichstags mit Widmung an den Maschinenring. Ohne die Ringorganisationen wären Mechanisierung, Innovationen und die Wettbewerbsfähigkeit der Landwirtschaft gar nicht möglich gewesen. „Dahinter stehen immer Menschen, die über den Tellerrand geblickt haben“, so Koschyk. Die Fusion der beiden damals noch eigenständigen Ringe Pegnitz und Bayreuth im Jahr 1972 bezeichnete Koschyk als absolut zukunftsweisend. Die Förderung der Ringe nannte der Staatssekretär absolut gerechtfertigt. „ Wenn bäuerliche Familien ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen und Netzwerke schaffen, dann haben sie es auch verdient, dass die Politik an ihrer Seite steht.
Wenn die landwirtschaftlichen Betriebe heute auf einer hervorragenden technischen Grundlage arbeiten könnten, dann sei das nicht nur ein großer Verdienst der Maschinenring, sondern auch die beste Grundlage für die Zukunft des ländlichen Raums, sagte der frühere bayerische Landwirtschaftsminister Simon Nüssel. Dr. Ernst Heidrich vom Amt für Landwirtschaft hob besonders den sozialen Aspekt der Ringe hervor. Immer dann, wenn die Existenz eines Betriebs auf dem Spiel steht, dann greife der Maschinenring ein, würdigte Heidrich das segensvolle Wirken.
Leonhard Ost, Präsident des Bundesverbandes der Maschinenringe und zugleich bayerischer Landesvorsitzender, bezeichnete den Maschinenring Bayreuth-Pegnitz als einen der aktivsten Ringe im Freistaat. Schon lange vor der Katastrophe von Fukushima habe man im Landkreis Bayreuth die Zeichen der Zeit erkannt und ein dichtes Netz von Hackschnitzelheizwerken aufgebaut. Die größte Bestätigung seines Wirkens habe der Maschinenring Bayreuth-Pegnitz schließlich im Jahr 2009 erfahren, als ihm die bundesweite Auszeichnung „Maschinenring des Jahres“ zuteil geworden sei.
Geschäftsführer Johannes Scherm und Vorsitzender Reinhard Sendelbeck ernannten Hans Escherich (von links) zum Ehrenvorsitzenden
40 Jahre Maschinenring Bayreuth-Pegnitz bedeute auch 40 Jahre Hans Escherich, sagte der Vorsitzende Rainhard Sendelbeck bei der Ernennung Escherichs zum Ehrenvorsitzenden. Sendelbeck beschrieb den Gründungsvater und jahrzehntelangen Vorsitzenden als einen Mann, der nichts dem Zufall überlasse und bei dem es nur Antworten, Wege und Lösungen, nicht aber Fragen gebe. Das Geschenk, das sich Escherich zu dem besonderen Ablass gewünscht hatte, zeigt, dass er sich noch längst nicht aufs Altenteil zurückziehen möchte: Escherich hatte sich Arbeitskleidung für die Arbeit in Wald und Forst gewünscht, die er zusammen mit seiner Ehrenurkunde und einem Blumenstrauß für Gattin Gerlinde erhielt.
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