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Europa-Begeisterung trotz Euro-Krise / Koschyk diskutierte mit Schülern des Humanistischen Gymnasiums
17. April 2012
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Im Vorfeld des Europatages am 5. Mai soll gerade bei jungen Leuten mehr Begeisterung für Europa geweckt werden. Bundesweit gehen Politiker deshalb in diesen Tagen in die Schulen, um den jungen Menschen klar zu machen, welche Errungenschaften hinter Europa stecken und dass eine bloße Reduzierung auf die Euro-Krise der falsche Ansatz ist.

GCE 1
Viele ältere Menschen hätten vergessen, wie wichtig Europa ist, sagte der Parlamentarische Staatssekretär und Bayreuther Bundestagsabgeordnete Hartmut Koschyk bei einem Gespräch mit den Schülern der 10. Klassen am Gymnasium Christian Ernestinum (GCE). „Wir brauchen wieder ein Stück Europa-Begeisterung“, sagte Koschyk. Europa werde nur dann eine gute Zukunft haben, wenn es mit Begeisterung getragen und weiterentwickelt wird.
Welche Bedeutung Europa hat machte Koschyk daran deutlich, dass es von seiner Organisation und Gesetzgebung beispielgebend für die ganze Welt sei. Verantwortliche aus Asien oder Lateinamerika bemühten sich derzeit eifrig, europäische Strukturen zu übernehmen, um stabile Volkswirtschaften zu errichten. Vertreter zahlreicher Länder stünden Schlange, um mit Europa Freihandelsabkommen zu erreichen.
Um seine derzeitige Schwäche zu überwinden, sollte Europa allerdings auch künftig als gemeinsamer Wirtschafts- und Währungsraum mit einer Stimme sprechen. Andernfalls werde die Attraktivität abnehmen. Die Mittel zur Bewältigung von Staatsschuldenkrisen, wie etwa die Aufnahme einer sogenannten Schuldenbremse in den Verfassungen oder eine gesetzliche Festsetzung der Höchstverschuldung, sind nach Ansicht des Abgeordneten auf einem guten Weg, sie könnten aber nicht von heute auf morgen greifen: „Eine Situation, die bicht über Nacht entstanden ist, kann auch nicht über Nacht bewältigt werden.“

GCE 2
Nach Ansicht des Abgeordneten sind an der Situation in Griechenland nicht die Menschen schuld, sondern Politiker, die sich in immer größeren Versprechungen gegenseitig überboten hätten. Zu viele Ausgaben, zu wenige Einnahmen, das sei das Grundproblem Griechenlands gewesen. Einige Staaten, dazu gehöre auch Irland und Portugal, hätten über ihre Verhältnisse gelebt und sich nicht an Grundregeln gehalten. Für Deutschland verbiete es sich allerdings, mit dem Finger auf andere Länder zu zeigen, denn auch Deutschland sei noch 2005 das Wachstumsschlusslicht mit fünf Millionen Arbeitslosen in Europa gewesen und habe die Stabilitätskriterien des Maastricht-Vertrages nicht eingehalten.
Nicht gelten ließ der Staatssekretär Forderungen nach einem Ausschluss Griechenlands aus der Euro-Zone. Ein Ausschluss sei der falsche Weg, schließlich habe das Land bereits viele Opfer auf sich genommen. „Wenn die Griechen nun weiterhin ihre Hausaufgaben machten, können sie auch wieder auf einen grünen Zweig kommen.“ Falsch sei auch die häufig geforderte kontrollierte Insolvenz. Wenn Banken komplett auf ihre Forderung verzichten müssen, hängt davon auch die Existenz vieler Unternehmen ab. Außerdem enthalte der durchgeführte Schuldenschnitt, bei dem zahlreiche Gläubiger auf ihre Forderungen verzichtet haben, ohnehin schon Elemente einer Insolvenz.

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