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Infrastruktur für die Energiewende kommt aus Bayreuth / Netzbetreiber TenneT ist für die Stabilität und Qualität der Stromversorgung zuständig
8. August 2011
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Der Atomausstieg bedeutet eine echte Herausforderung für die Sicherheit der Versorgung und die Stabilität des Systems. Martin Fuchs, Vorsitzender der Geschäftsführung bei dem in Bayreuth ansässigen Netzbetreiber TenneT ist zuversichtlich, dass die Energiewende gelingen kann. Unabdingbar dafür seien allerdings der Bau von Ersatzkraftwerken im Wesentlichen auf der Basis von Gas, um ausreichend Energie bei geringer regenerativer Einspeisung produzieren zu können, und ein Ausbau der Leitungen, um die Transportkapazität zu erhöhen.

0808-Bild Besuch Tennet-InternetAuf das große soziale Engagement des Netzbetreibers TenneT weist dieses Bild hin, das von Schülern des Heilpädagogischen Zentrums in Bayreuth gestaltet wurde. Links davon der Vorsitzende der TenneT-Geschäftsführung Martin Fuchs und der Parlamentarische Staatssekretär Hartmut Koschyk, rechts Geschäftsführungsmitglied Dr. Markus Glattfeld.

„Die Stromleitungen und die Kraftwerke werden notwendig sein, wenn wir die Energieversorgung schnell umbauen wollen“, sagte Fuchs bei einem energiepolitischen Gespräch mit dem Parlamentarischen Finanzstaatssekretär und Bayreuther Bundestagsabgeordneten Hartmut Koschyk.
Mit rund 20000 Kilometern an Hoch- und Höchstspannungsleitungen sowie 36 Millionen Endverbrauchern in den Niederlanden und in Deutschland gehört der Übertragungsnetzbetreiber TenneT zusammen mit seinem niederländischen Mutterkonzern zu den Top 5 der Netzbetreiber in Europa. In Deutschland beschäftigt die TenneT TSO GmbH aktuell 880 Mitarbeiter davon knapp 300 am Hauptsitz Bayreuth. Das Unternehmen betreibt ein Höchstspannungsnetz (220 und 380 Kilovolt) mit einer Gesamtlänge von rund 11000 Kilometern. Damit versorgt TenneT rund 20 Millionen Menschen zwischen Flensburg und Garmisch indirekt mit Strom.
Das kontinuierliche Wachstum von 650 Mitarbeitern im Jahr 2008 auf 880 binnen zweieinhalb Jahren zeige, wie das Netzgeschäft derzeit boomt, sagte Fuchs. Auch in Bayreuth konnte die Beschäftigtenzahl von anfangs 150 bereits knapp verdoppelt werden. Der Großteil davon ist in dem markanten E.ON-Gebäude im Industriegebiet Bayreuth-Ost tätig, ein Teil wurde zwischenzeitlich in das Telekom Gebäude in der Wilhelm-Pitz-Straße ausgelagert.
Die Unternehmensgeschichte der TenneT TSO in Deutschland ist dabei eng verknüpft mit dem E.ON-Konzern, zu dem TenneT bis 2009 unter dem Namen E.ON-Netz gehörte. Wegen dessen marktbeherrschender Stellung hatte sich der Konzern gegenüber der Europäischen Kommission verpflichten müssen, sein deutsches Höchstspannungsnetz an jemanden zu verkaufen, der nicht mit „Eigeninteresse“ in Stromerzeugung oder -vertrieb tätig ist. „Wir sind nun eigentumsrechtlich von E.ON entflochten und absolut unabhängig“, so Fuchs. Dieses Vorhaben machte allerdings die Gründung einer neuen Gesellschaft nötig, in die das deutsche Höchstspannungsnetz ausgelagert werden konnte. Diese Gesellschaft wurde als Transpower Stromübertragungs-GmbH gegründet. Bis zu diesem Zeitpunkt war E.ON Netz Eigentümer des Netzes. Transpower wurde gemäß der Vereinbarung zum 1. Januar 2010 an den niederländischen Stromnetzbetreiber TenneT verkauft. E.ON.-Netz existiert als solches ebenfalls noch als Betreiber für das 110-kV-Netz.
Einer der wichtigsten Gründe für den derzeitigen Boom im Netzgeschäft sind die so genannten Offshore-Anlagen, also die Stromübertragung von den großen Windparks in der Nordsee auf das ganze Land. Hier stoße das Netz bereits heute an seine Grenzen, neue Leitungen seien dringend notwendig, um den Strom von Nord nach Süd zu transportieren. „Wir bringen den Nordseestrom von Bayreuth aus an Land“, sagt der Geschäftsführungs-Vorsitzende, der dabei auch auf enorme Baumaßnahmen und Investitionen in Höhe von fünf bis sechs Milliarden bis zum Jahr 2013 verweist.
Die beiden deutschen Betriebszentren von TenneT TSO befinden sich in Bamberg und in Lehrte bei Hannover. Sie kümmern sich um die Instandsetzung der Leitungen, halten Material und Fuhrparks vor. Die beiden Schaltleitungen, die der Überwachung des Stromnetzes dienen, sind zum einen ebenfalls in Lehrte und zum anderen in Dachau bei München angesiedelt. Über die vorhandenen Übergabestellen zu den Nachbarländern Dänemark, Niederlande und Tschechien wird die weitest gehende Versorgungssicherheit sichergestellt.

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