Die Bildungsinitiative „on.tour“ des Jüdischen Museums Berlin (JMB) hat am Montag an der Albert-Schweizer-Schule in Bayreuth Station gemacht. Bereits am Sonntagabend präsentierte sich die Initiative mit ihren Mitarbeitern und zahlreichen Exponaten in den Räumen der Synagoge in Bayreuth.
Ziel der Initiative ist es, Kindern und Jugendlichen als Ergänzung zum schulischen Angebot Kenntnisse über deutsch-jüdische Geschichte und die Vielfalt der jüdischen Lebenswelt zu vermitteln. „Wir wollen Schülern aus der Region einen Einblick in die jüdische Religion und Tradition bieten“, sagte Dagmar Wunderlich vom JMB. Ein wichtiges Anliegen sei es auch, Kinder und Jugendliche neugierig zu machen auf das gelebte Judentum von heute, das den meisten Schülern in Deutschland fremd ist. Durch den direkten Dialog sollen nicht zuletzt auch Vorurteile abgebaut und Gemeinsamkeiten aufgezeigt werden.
Die Initiative lebe nur dann, wenn sich Schulen dafür stark machen, so Hartmut Koschyk, Mitglied des Stiftungsrates des Jüdischen Museums in Berlin, Parlamentarischer Finanzstaatssekretär sowie Bayreuther Bundestagsabgeordneter. Er bedankte sich vor allem bei Religionslehrerin Ingrid Schödel, die sich im Namen der Schule darum beworben hatte, dass der Museumsbus mit seinem Team einen Tag lang auf dem Pausenhof der Albert-Schweizer Schule Station machen konnte.
Das Judentum sei seit langem in Deutschland verwurzelt, dennoch herrsche noch immer Unkenntnis und Unsicherheit, sagte Felix Gothart, Vorsitzender der Israelitischen Kultusgemeinde Bayreuth. Er begrüßte das ehrgeizige Ziel von Museumssprecherin Dagmar Wunderlich, nachdem jeder Schüler mindestens einmal das Jüdische Museum in Berlin besucht haben sollte. Die Aktion „Jüdisches Museum macht Schule“ soll darauf vor allem Appetit machen und einen einfachen Zugang zu jüdischer Geschichte vermitteln.
Das Jüdische Museum „on.tour“ ist eine Bildungsinitiative, die zugleich auch der Information der Lehrer dienen soll und bundesweit das pädagogische Programm des Museums vorstellt. Die Aktion versteht sich zum einen als mobiles Museum, das zentrale Objekte des JMB präsentiert. Zum anderen soll Schülern ermöglicht werden, mit pädagogisch geschulten Mitarbeitern über jüdische Religion, Kultur und deutsch-jüdische Geschichte in den Dialog zu treten. „Wir vermitteln mit lebendigen und erlebbaren Lerninhalten die zentralen Themen des Museums außerhalb seines Stammplatzes in Berlin auf den Schulhöfen in ganz Deutschland“, sagte Dagmar Wunderlich.
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Staatssekretär und JMB-Stiftungsratsmitglied Hartmut Koschyk, Bayreuths Oberbürgermeister Michael Hohl, Dagmar Wunderlich vom Jüdischen Museum in Berlin und Felix Gothart (von links), Vorsitzender der Israelitischen Kultusgemeinde in Bayreuth, haben die Initiative „on-tour – Jüdisches Museum macht Schule“ eröffnet.
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