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Kein Kahlschlag bei der Städtebauförderung / Koschyk im Spitzengespräch mit den drei maßgeblichen Wohnungsunternehmen in Bayreuth
28. Juli 2011
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Bei der Städtebauförderung wird es keinen Kahlschlag geben. Das hat der Parlamentarische Staatssekretär Hartmut Koschyk bei einem Spitzengespräch mit den drei Bayreuther Wohnungsunternehmen Bauverein, Gemeinnützige Bayreuther Wohnungsbaugenossenschaft (GBW) und der Wohnungsbau- und Wohnungsfürsorgegesellschaft der Stadt (GEWOG) angekündigt. Nach den Worten Koschyks sind im Haushaltsansatz des Bundes für das kommende Jahr 455 Millionen Euro vorgesehen. „Damit haben wir das Vorkrisenniveau erreicht, die Zukunft der Städtebauförderung ist damit gewährleistet“, sagte Koschyk.

Koschyk GBWHarald Müller von der GBW, Staatssekretär Hartmut Koschyk Geschäftsführerin Julia Fick vom Bauverein, GBW-Vorstand Markus-Patrick Keil und Jürgen Kastner von der GEWOG (von links).

Oberstes Ziel ist es nach den Worten Koschyks, dass der Bund den Ländern und Kommunen auch weiterhin als verlässlicher Partner bei der Bewältigung städtebaulicher Probleme zur Seite steht. Bestes Beispiel dafür sei das 2010 neu aufgelegte Städtebauprogramm „Kleinere Städte und Gemeinden“ das Hilfe zur Überwindung der Folgen durch den demografischen Wandel in besonders betroffenen Städten und Gemeinden anbietet. Die notwendige Anpassung der kommunalen Infrastruktur zur Sicherung der Daseinsvorsorge gehört dabei zu den wichtigsten Inhalten. Von den 76 im zurückliegenden Jahr bundesweit geförderten Maßnahmen hätten in Bayern 25 Kommunen profitieren können.
Kopfzerbrechen bereitet den Verantwortlichen der Wohnungsunternehmen die energetische Gebäudesanierung. Durch die aufwändigen Sanierungsmaßnahmen erhöhten sich die Kaltmieten meist stärker als die Nebenkosten gesenkt werden können. Viele Mieter gelangten dadurch langsam aber sicher an ihre Einkommensgrenzen, sagte Harald Müller von der GBW. Nicht zu sanieren bedeute allerdings langfristig, dass gesamte Stadtteile in einen maroden Zustand verfallen. Deshalb habe beispielsweise die GEWOG energetische Sanierungsmaßnahmen in Höhe von jährlich vier bis fünf Millionen Euro bis 2015 eingeplant, so Fachbereichsleiter Jürgen Kastner.
GBW-Vorstand Markus Patrick Keil befürchtete durch die energetische Gebäudesanierung ebenfalls einen Verdrängungswettbewerb der älteren Mieterschaft, weil sich viele Haushalte die sanierten Wohnungen nicht mehr leisten könnten. Der beste Gradmesser für die Genossenschaft sei dabei die durch sie vertretenen Eigentümergemeinschaften: Bei 24 Gemeinschaften mit mehr als 1000 Wohneinheiten hätten in den zurückliegenden zehn lediglich zwei Gemeinschaften überzeugt werden können, energetisch zu sanieren. Die Mieterhöhungen liegen bereits jetzt teils deutlich über den Heizkosteneinsparungen, somit sei das Argument der Wirtschaftlichkeit nicht mehr gegeben.
Staatssekretär Koschyk regte dabei auch an, den Bau von Hackschnitzelheizanlagen als Alternative zu Öl und Gas verstärkt prüfen. Dies sei nicht nur ein ökologisch nachhaltiger, sondern auch langfristig kostengünstigerer Weg. Koschyk erinnerte dabei auch an ein neues Förderprogramm für die Nutzung erneuerbarer Energien, das der Freistaat auf den Weg bringen wird. Mit dem Geld sollen vor allem neue Möglichkeiten der dezentralen Energieversorgung geschaffen werden. Da Bayern ohnehin eine Spitzenstellung bei den erneuerbaren Energien einnimmt, würden die Folgen der Energiewende im Freistaat auch leichter zu bewältigen sein, als für andere Länder.
Ziel aller drei Wohnungsunternehmen ist die Schaffung von bezahlbaren und sicheren Wohnungen. Der Bauverein Bayreuth hat nach den Worten von Geschäftsführerin Julia Fick rund 2600 Mitglieder und einen Wohnungsbestand von rund 2000 Wohnungen, von denen etwa 360 den Bedingungen öffentlich geförderter Wohnungen unterliegen. Die GEWOG Wohnungsbau- und Wohnungsfürsorgegesellschaft der Stadt Bayreuth verfügt über rund 3800 Wohnungen und ist damit im Stadtgebiet der größte Wohnungsvermieter, so Geschäftsführer Jürgen Kastner. Die GBW verwaltet cirka 1600 Wohnungen, zur Geschäftstätigkeit gehört auch die Übernahme der Hausverwaltung für private Dritte und die Verwaltung von Eigentümergemeinschaften.

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