Nach knapp zwei Jahren Bauzeit ist am Samstag die grundlegend sanierte Bartholomäuskirche in Emtmannsberg mit einem Festgottesdienst wiedereingeweiht worden.
„Der segnende Engel“ heißt diese Fotografie von Ernst Tränkenschuh (links), die in der Ausstellung zu sehen ist. Die Großaufnahme einer Orchideenblüte wird als Geschenk des Parlamentarischen Finanzstaatssekretärs Hartmut Koschyk (rechts) dauerhaft in Emtmannsberg bleiben. Bild Mitte: Pfarrerin Beate Wihowski.
Auslöser für die rund 1,5 Millionen Euro teure Sanierung war, dass Feuchtigkeit in das Kirchschiff und in den Kirchturm eingedrungen war und sich die morschen Dachbalken verschoben hatten. Selbst die Kirchenglocken mussten daraufhin schweigen, weil die Statik nicht mehr garantiert werden konnte. Im Zuge der Arbeiten wurden nicht nur die tragenden Balken neu ausgerichtet und das Dach neu eingedeckt, sondern auch das komplette Gemäuer wetterfest gemacht.
Die sanierte Emtmannsberger Bartholomäuskirche.
Der Kirchenraum sei hoch gefährdet gewesen, sagte Regionalbischöfin Dorothea Greiner. „Vielleicht gäbe es ihn schon nicht mehr, wäre der Schaden nicht festgestellt worden.“ Bei großen Schwingungen hätte der ganze Turm einstürzen und auf den Kirchenraum fallen können. Faktisch sei deshalb der gesamte Glockenturm, der sich über Sakristei und Freskenraum erhebt, über ein Jahr nicht betretbar gewesen. Die Sakristei als wichtiger Sakralraum konnte erst zum Festgottesdienst wieder neu in Gebrauch genommen werden. Nun sei die Gefahr gebannt. Die Gemeinde könne wieder ungefährdet bei Glockengeläut im Gottesdienstraum sitzen. Greiner: „Ihre Kirche ist wieder gesund.“
Pfarrerin Beate Wihowski freute sich, dass die Emtmannsberger Pfarrkirche nach vielen anstrengenden Jahren voller Planen, Sammeln, dem Abhalten von zahlreichen Veranstaltungen, wie der Verkauf von Christbäumen oder die Versteigerung von bemalten Straußeneiern, wieder wunderschön saniert werden konnte. „Glücklich sind wir auch über den neuen Anstrich, dessen freundliche Farbgebung unsere Kirche schon von aller Weite wahrnehmen lässt.“
Die Emtmannsberger Bartholomäuskirche geht auf die Burgkapelle St. Peter aus dem 13. Jahrhundert zurück. 1666 erfolgten eine Umgestaltung und eine Erweiterung nach Nord-West. Durch Markgraf Friedrich, zugleich Patronatsherr, erhielt die Kirche 1749 als Markgrafenkirche ihre jetzige Gestalt. Damit sei der Standort der Kirche mindestens über sieben volle Jahrhunderte hinweg ein Ort des Gebets, sagte Regionalbischöfin Greiner.
Vor dem Festgottesdienst mit Regionalbischöfin Dorothea Greiner wurde in der alten Schule neben der Kirche die Ausstellung „Blumen, Blüten und Vergehen“ des Ahorntaler Fotografen Ernst Tränkenschuh eröffnet. Die Ausstellung zeigt rund 40 großformatige Fotografien, von denen die meisten zum ersten Mal öffentlich zu sehen sind. Ihm sei es ein Bedürfnis, Blumen und Blüten so schlicht und einfach wie möglich abzubilden, um so die feinsten Details dieser architektonischen Meisterwerke zu zeigen, sagte Tränkenschuh. Der Fotograf beschrieb die Blume bei der Vernisssage als Verkörperung aller Widersprüche, die im Inneren schwelgen: Von der Anmut und Grazie, über die Geschmeidigkeit und Üppigkeit bis hin zum würdevollen Verblassen, Verwelken und Sterben.
Die Ausstellung kann bis zum 9. Juni, jeweils Dienstag und Freitag von 9 bis 12 Uhr, sowie im Anschluss an den Gottesdienst besichtigt werden. Unter 09209//246 können auch Führungen vereinbart werden. Sämtliche Bilder können käuflich erworben werden, 15 Prozent des Erlöses kommen dabei der Sanierung der Fresken in der Bartholomäuskirche zugute.
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