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Der Staat braucht trotz des Gebotes zur Neutralität ein stabiles ethisches Wertefundament und genau dafür stehen die christlichen Kirchen. Das hat der Bevollmächtigte des Rates der Evangelischen Kirche Deutschlands Dr. Bernhard Felmberg beim 3. Bayreuther Fastenessen am Samstag festgestellt. Trotz mancher Kritik stünden die christlichen Kirchen für das Prinzip: „Eigenverantwortung vor staatliches Handeln“, sagte Felmberg. Bei der Veranstaltung des Parlamentarischen Finanzstaatssekretärs Hartmut Koschyk kamen 1400 Euro zu Gunsten der ökumenischen Aktion „Suppe am Samstag“ zusammen, bei der sich jeden Samstag in Bayreuth rund 50 Bedürftige zu einem Mittagessen treffen.
Einen Scheck über 1400 Euro für die Aktion „Suppe am Samstag“ überreichten Staatssekretär Hartmut Koschyk, Oberbürgermeister Michael Hohl und Prälat Bernhard Felmberg an die beiden Dekane Siegbert Keiling und Hans Peetz.
Ins Leben gerufen hatte das Projekt vor 14 Jahren der Dekan der katholischen Schlosskirche Siegbert Keiling. Er bezeichnete den großen Erfolg der „Suppe am Samstag“ als zweifaches Wunder. Einmal funktioniere die Aktion komplett ehrenamtlich, man habe niemals das Problem gehabt, genügend Helfer zu finden. Zum anderen habe es dank zahlreicher Spender noch nie ein Minus in der Kasse gegeben. Bei dem Projekt geht es nach den Worten Keilings nicht nur um eine Suppe, sondern um ein richtiges Essen und darüber hinaus auch um ein gutes Wort. Jeder sei willkommen und könne bei dem Zusammentreffen seine Sorgen abladen. Zu den Gästen gehören Hartz-IV-Empänger genauso wie Langzeitarbeitslose oder Menschen aus zerrütteten Verhältnissen. Helfer sind nicht nur Hausfrauen, sondern auch Studenten, Firmlinge oder Konfirmanden. „Bei uns fühlen sich Menschen wohl, die im Alltag oft abgeschoben werden, meist arbeitslos sind, mit wenig Geld auskommen müssen und die im Schatten der Gesellschaft leben“, sagte Keiling. Neben der Schlosskirchengemeinde wird die Aktion „Suppe am Samstag“ auch von der evangelischen Stadtkirchengemeinde und der Christuskirche, von der Caritas und der reformierten Kirche unterstützt.
Derartige Initiativen zu unterstützen, das sei auch der Antrieb gewesen, das Bayreuther Fastenessen ins Leben zu rufen, sagte Staatssekretär Koschyk. Nach der Hospizbewegung und den Tafeln in Bayreuth und Pegnitz in den vergangenen Jahren habe man sich diesmal für die Aktion „Suppe am Samstag“ entschieden. Für den geistlichen Impuls der Veranstaltung sorgte Prälat Bernhard Felmberg, der ein Plädoyer für das Fasten hielt, obwohl es kein striktes Fastengebot gebe. Die Fastenzeit biete die hervorragende Gelegenheit, einmal auszuprobieren, wie es ist, anders zu leben, sagte er. Im Idealfall werde durch den Fastenentzug ein Raum geschaffen, der Platz für Begegnungen mit anderen und für die Begegnung mit Gott biete. Noch im Mittelalter habe die Kirche den Gläubigen bis zu 150 Fastentage vorgeschrieben. Augenzwinkernd merkte Felmberg aber auch an, dass die Mönche speziell in Bayern sehr erfindungsreich gewesen seien, um das Fastengebot etwa durch Brauen eines eigenen Starkbieres zu umgehen.
Prälat Dr. Bernhard Felmberg (Mitte) mit den Sponsoren des 3. Bayreuther Fastenessen Roland Pusch (Buchauer Holzofenbäckerei, links) und Andreas Dötzer (Restauration Dötzer, zweiter von rechts) mit dem Oberbürgermeister der Stadt Bayreuth, Dr. Michael Hohl (zweiter von links), Dekan Hans Peetz (dritter von links), Dekan Siegbert Keiling (dritter von rechts) und Staatssekretär Hartmut Koschyk MdB (rechts). Es fehlte terminlich verhindert Gernot Gebauer (Reha-Team Bayreuth).
Musikalisch umrahmt wurde das 3. Bayreuther Fastenessen 2011 von den Mini- und Maxigeigern unter der Leitung von Sabine Peetz, das mit einem Solo-Auftritt der 11-jährigen Leni Meier, Siegerein im Landeswettbewerb „Jugend musiziert“, zu Ende ging.
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