In seiner Funktion als Beauftragter der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten hat Hartmut Koschyk an der zentralen Festveranstaltung zum Tag der Heimat 2014 in Berlin teilgenommen. Der Bund der Vertriebenen zeichnete Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel mit der Ehrenplakette in Gold aus. Die Bundeskanzlerin nannte es eine „gesamtgesellschaftliche Aufgabe“, sich für die Vertriebenen einzusetzen und die Erinnerung an ihr Schicksal wachzuhalten, und bezog dieses ausdrücklich auf alle Deutschen: „Auch Deutsche, die keine familiären Wurzeln östlich der Oder haben, sollten wissen, dass Breslau, Königsberg und Stettin einmal deutsche Städte waren, dass die Ostpreußen Johann Gottfried Herder, Immanuel Kant und Käthe Kollwitz das deutsche Kultur- und Geistesleben ebenso geprägt haben wie der Schlesier Gerhart Hauptmann oder der in Prag geborene Rainer Maria Rilke und dass die Siebenbürger Sachsen oder die Russlanddeutschen ihre eigene Kultur und ihr eigenes Brauchtum haben wie die Bayern, Sachsen oder Württemberger. Dieses Erbe ist nicht wegzudenken. Es ist ein Teil unserer kulturellen Identität in Deutschland und darüber hinaus in ganz Europa.“
Die Präsidentin des BdV Erika Steinbach überreicht Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel die Ehrenplakette in Gold.
Angela Merkel bekannte sich auch klar zur Verantwortung der deutschen Politik gegenüber den deutschen Minderheiten in Mittel- und Osteuropa. Sie sollen bei der Wahrung und Pflege ihrer kulturellen und sprachlichen Wurzeln unterstützt werden, damit sie dort ihre Zukunft gestalten können. Gleichzeitig bleibt für sie aber die Möglichkeit bestehen, im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen nach Deutschland auszusiedeln. Durch eine Novellierung des Bundesvertriebenengesetzes ist insbesondere die Familienzusammenführung erheblich erleichtert worden.
Die Bundeskanzlerin dankte dem Bund der Vertriebenen für seine jahrzehntelange Politik der Versöhnung: „Die deutschen Vertriebenen sind den Weg der Versöhnung seit vielen Jahrzehnten gegangen. Ich weiß, dass viele von Ihnen sich schon frühzeitig durch grenzüberschreitende Initiativen und den Aufbau freundschaftlicher Kontakte in die Heimat besonders um Verständigung und Versöhnung verdient gemacht haben. Sie haben neue Brücken zu unseren Nachbarn geschlagen und damit das geeinte Europa mitgeprägt. Hierfür ebenso wie für Ihr gesamtes, meist ehrenamtliches Engagement danke ich Ihnen sehr.“
Bundesbeauftragter Koschyk und Bundesminister Dr. Christian Schmidt mit dem Träger des sudetendeutschen Karlspreises Milan Horáček
Besonders würdigte die Bundeskanzlerin die scheidende Präsidentin des Bundes der Vertriebenen, Erika Steinbach. Sie sei in den 16 Jahren ihrer Amtszeit die „wichtigste und vernehmbarste Stimme der deutschen Heimatvertriebenen“ gewesen. Dass 2008 die Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung errichtet wurde und 2013 mit dem Umbau des Deutschlandhauses zum Ausstellungs-, Dokumentations- und Informationszentrum begonnen werden konnte, sei ihr „großes, auch sehr persönliches Verdienst“. Bundesbeauftragter Koschyk würdigte die Rede der Kanzlerin als eindrucksvolles Bekenntnis zu den deutschen Vertriebenen, Aussiedlern und in der Heimat verbliebenen Deutschen. Er nutzte die Festveranstaltung zu vielen Gesprächen mit in- und ausländischen Politikern.
Bundesbeauftrager Koschyk mit dem ungarischen Parlamentspräsidenten László Kövér, dem ungarischen Botschafter in Berlin József Czukor und dem ungarndeutschen Fürsprecher im ungarischen Parlament, Imre Ritter
Die gesamte Rede von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel beim zentralen Tag der Heimat 2014 in Berlin können Sie HIER nachlesen.
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