Allgemein Für die Region
Wohnungsbau stagniert / Zapf GmbH klagt über dramatischen Rückgang bei Neubauten
13. Januar 2010
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Mit einem Zehn-Punkte-Programm wollen die deutschen Bauverbände neue Impulse für den Wohnungsbau setzen. „Wir hoffen auf Hilfen vom Staat, um die Wohnungsbautätigkeit wieder anzufachen“, sagte Reinhard Uhl von der Zapf GmbH in Bayreuth bei einem Spitzengespräch mit Verbandsvertretern und politischen Repräsentanten.

Zapf 1_IDer parlamentarische Finanzstaatssekretär Hartmut Koschyk, Zapf-Geschäftsführer Remy Schmitt, Bayreuths Oberbürgermeister Michael Hohl, die beiden Zapf-Bereichsleiter Dieter Zehner und Andreas Zeitler, Alexander Hieber vom Bayerischen Industrieverband, Zapf-Bereichsleiter Reinhard Uhl, der Bayreuther CSU-Fraktionsvorsitzende Oliver Junk und Hans-Jürgen König von der Zapf-Wohnungsbausparte (von links).

Nach den Worten von Hans-Jürgen König von der Zapf Wohnungsbausparte ist die Neubautätigkeit seines Unternehmens während der zurückliegenden Jahre drastisch eingebrochen. Während bei Zapf noch bis vor zehn Jahren an die 800 Neubauten jährlich realisiert wurden, seien zuletzt im Jahr 2009 gerade noch 260 Häuser gebaut worden. Das für ein rentables Geschäft benötigte Minimum liege bei 300.
Der parlamentarische Finanzstaatssekretär und Bayreuther Bundestagsabgeordnete Hartmut Koschyk räumte ein, dass die Bauindustrie einschließlich der vor- und nachgelagerten Bereiche eine Schlüsselposition innerhalb der deutschen Wirtschaft einnehme. Es sei deshalb nicht leicht gefallen, steuerliche Erleichterungen wieder zu reduzieren. Die Chancen auf eine kurzfristige Einführung neuer Fördermöglichkeiten stufte er allerdings als eher gering ein. Forderungen nach einem so genannten „Baukindergeld“ seien mit Blick auf den Haushalt nicht zu verwirklichen gewesen, bedauerte Koschyk.

Zapf 2_IDer parlamentarische Finanzstaatssekretär Hartmut Koschyk (links) und Zapf-Geschäftsführer Remy Schmitt.

Das Zehn-Punkte-Programm, das unter anderem der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes und der Bundesverband Baustoffe unterzeichnet haben, sieht unter anderem einen ermäßigten Steuersatz für Leistungen der Bauwirtschaft, eine Verdoppelung des Abschreibungssatzes im Mietwohnungsbau, die Übertragung der steuerlichen Absetzbarkeit von Handwerkerleistungen auf Neubaumaßnahmen und vor allem die Gleichstellung von Neubauten mit Sanierungsmaßnahmen vor. „Insbesondere energetische Sanierungen werden derzeit stark unterstützt, Neubaumaßnahmen dagegen gar nicht“, sagte Alexander Hieber, Vizepräsident des Bayerischen Industrieverbandes. Seiner Auffassung wäre ein reduzierter Mehrwertsteuersatz für die Bauindustrie dringlicher gewesen, als für das Hotelgewerbe.
Der Zehn-Punkte-Katalog geht von einem historischen Tiefststand im Jahr 2008 mit 156000 Wohnungsneubauten aus. Damit könne der mittel- und langfristige Wohnungsbedarf in Deutschland nicht gedeckt werden, heißt es in dem Papier. Uhl räumte allerdings ein, dass der vorhergesagte Wohnungsmangel nicht für alle Regionen, sondern eher für Ballungsgebiete zutreffe.
Auf die Region trifft der Wohnungsmangel vor dem Hintergrund des demographischen Wandels eher nicht zu. Obwohl etwa die Stadt Bayreuth Bauinitiativen durch preisgünstige Grundstücke fördere, sei die Nachfrage ziemlich zäh, so Oberbürgermeister Michael Hohl. „Wir brauchen lange, bis ein Neubaugebiet abverkauft ist.“ Zwar gebe es Nachfragen von leitenden Angestellten und Führungskräften nach frei stehenden Einfamilienhäusern oder großen Wohnungen, doch auch für Bayreuth werde ein Rückgang der Einwohnerzahl vorausgesagt. Den Wunsch nach einem eigenen kommunalen Programm für Bauwillige erteilte Hohl eine Absage. Zusätzliche Förderungen gebe der Haushalt derzeit nicht her, andernfalls sei es nicht möglich den städtischen Betrieb aufrecht zu halten.

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