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Arbeitsgemeinschaft Deutscher Minderheiten (AGDM) in der Föderation Europäischer Nationalitäten (FUEN) / Vorstellung des Projekts „Zukunftsstrategie Deutscher Minderheiten“ und des Berichtes „Gestärkt in die Zukunft“
8. November 2018
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Dr. Marco Quiles, die hessischen Integrationsbeauftragte Margarete Ziegler-Raschdorf, AGSM-Sprecher Bernard Gaida, Renata Trischler vom AGDM-Koordinationsbüro und der Ratsvorsitzende der Stiftung Verbundenheit mit den Deutschen im Ausland, Hartmut Koschyk

Im Rahmen der Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Minderheiten (AGDM) in der Föderation Europäischer Nationalitäten (FUEN) wurde in Berlin das Projekt „Zukunftsstrategie Deutscher Minderheiten“ und der Bericht „Gestärkt in die Zukunft“, der Handlungsempfehlungen für die AGDM beinhaltet, vorgestellt.

An der Vorstellung nahmen neben dem Ratsvorsitzenden der Stiftung Verbundenheit mit den Deutschen im Ausland, Herrn Parl. Staatssekretär a.D. und Bundesbeauftragten a.D. Hartmut Koschyk, u.a. auch die hessischen Integrationsbeauftragte Margarete Ziegler-Raschdorf, der Leiter der Abteilung „Dialog“ des Instituts für Auslandsbeziehungen (IfA), Herr Urban Beckmann, die Leiterin des Bereichs „Medien und Integration“ des Instituts für Auslandsbeziehungen (IfA), Frau Karoline Gil, die beiden Vizepräsidenten der FUEN, Herr Halit Habip Oglou und Frau Olga Martens sowie der im Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat zuständige Referatsleiter Dr. Alexander Schumacher teil, dem die Studie übergeben wurde.

Das Projekt geht auf eine Initiative der Stiftung Verbundenheit, dessen Ratsvorsitzender Herr Par. Staatssekretär a.D. Hartmut Koschyk ist, und des AGDM-Sprechers und Vorsitzenden des Verbands der deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften in Polen (VdG), Bernard Gaida, zurück. Neben der Stiftung Verbundenheit wurde das Projekt finanziell von der Dr. Kurt Linster Stiftung und dem Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat gefördert. Durchgeführt und moderiert wurde das Projekt von dem deutsche Politikwissenschaftler und Kulturexperten Dr. Marco Just Quiles.

Ziel des Projektes war es, die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Minderheiten (AGDM) bei der Konzeption und Durchführung einer „Zukunftswerkstatt“ zu unterstützen. Vom 30. August bis zum 1. September 2018 fand in Budapest ein solches Treffen der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Minderheiten (AGDM) zu strategischen Zukunftsfragen der deutschen Minderheiten in Europa und den Mitgliedstaaten der ehemaligen Sowjetunion statt. An der AGDM Zukunftswerkstatt nahmen hochrangige Vertreter aus 16 deutschen Minderheitenverbänden teil. Das von Dr. Quiles moderierte Arbeitstreffen beinhaltete zwei zentrale Blöcke. Erstens wurden die Ergebnisse einer zuvor von Dr. Quiles durchgeführten Online-Umfrage vorgestellt und besprochen. Das Ziel der Umfrage war es, die Hauptherausforderungen der deutschen Minderheiten kennenzulernen und konkrete Unterstützungswünsche an die AGDM Koordinierungsstelle zu formulieren. Zweitens wurden die relevantesten Problemfelder näher erläutert und konkrete Lösungsansätze diskutiert und die wichtigsten Handlungsfelder für die AGDM Koordinierungsstelle präzisiert. Das erarbeitete Dokument „Gestärkt in die Zukunft“ fasst die wesentlichen Inhalte zusammen und liefert Anregungen für die strategische Zukunftsausrichtung der AGDM.

Der Ratsvorsitzende der Stiftung Verbundenheit, Herr Parlamentarischer Staatssekretär a.D. und Bundesbeauftragter a.D., Hartmut Koschyk, zeigte sich zufrieden, wie sich in den vergangenen Jahren die Unterstützung für die deutschen Minderheiten in Mittel- und Osteuropa und den Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion durch den Bund entwickelt hat. Gleichzeitig erklärte Koschyk, dass es nichts gibt, was nicht noch verbessert werden könnte und dass „wer sich nicht selbst erneuert, irgendwann erneuert wird“. Gerne sei die Stiftung Verbundenheit daher der Bitte der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Minderheiten (AGDM) in der Föderation Europäischer Nationalitäten (FUEN) gefolgt, diese bei der Konzeption und Durchführung einer „Zukunftswerkstatt“ zu unterstützten, um Impulse für die künftige Ausrichtung der 25 deutschen Minderheiten in Europa sowie den GUS-Staaten und der AGDM-Koordinierungsstelle in Berlin zu setzen.

Mit Dr. Quiles konnte ein erfahrener Kulturexperte für die Umsetzung des AGDM-Projektes gefunden werden, der auf Initiative der Stiftung Verbundenheit bereits eine Evaluierung der Strukturen der deutschen Gemeinschaften in Argentinien durchgeführt und daraus ableitend Handlungsempfehlungen zur Stärkung der „Zukunftsfähigkeit“ dieser deutschen Gemeinschaften erarbeitet hat, so Koschyk.

Koschyk verwies auch auf weitere Projekte der Stiftung Verbundenheit für die deutschen Minderheiten in diesem Jahr, u. a. auf die Zusammenarbeit mit dem Internationalen Verband der deutschen Kultur (IVDK) bei der Ausrichtung des 3. Kultur- und Geschäftsforums „Made by Deutschen in Russland“ am Rande der 23. Tagung der Deutsch-Russischen Regierungskommission für die Angelegenheiten der Russlanddeutschen in Kaliningrad, die erneute Vergabe des Johnny“ Klein-Preises für die deutsch-tschechische Verständigung“ in Mährisch Schönberg/ Šumperk, die Ausrichtung einer Tagung an der Universität Bayreuth zum Thema „Digitalisierung des kulturhistorischen Erbes der Russlanddeutschen“ und das Projekt zur Sanierung des Pfarrhauses in Wurmloch in Siebenbürgen, das künftig als Begegnungsstätte für die deutsche Minderheit dienen soll.

Durchgeführt und moderiert wurde das Projekt von dem deutsche Politikwissenschaftler und Kulturexperten Dr. Marco Just Quiles

Der Kulturexperte und Politikwissenschaftler Dr. Quiles erklärte, dass das im Nachgang zur Zukunftswerkstatt in Budapest erstellte Dokument „Gestärkt in die Zukunft“ zahlreiche Ansatzpunkte enthält, wie die AGDM-Koordinierungsstelle in Berlin gestärkt und nachhaltig ausgerichtet werden könne. Als zentrale Punkte nannte Dr. Quiles eine Verstärkung der Vernetzung unter den einzelnen deutschen Minderheitenverbänden. Die AGDM-Koordinierungsstelle müsse eine „Servicementalität“ entwickeln und beispielsweise u.a. durchgeführte Projekte und die damit verbundenen Förderanträge in einer Datenbank sammeln, um dadurch länderübergreifend Synergieeffekte bei der Durchführung von künftigen Projekten zu erzielen. Als weiterer Punkt wurde die Stärkung der Jugendarbeit und die Sprachförderung genannt. In allen Ländern bestehe gleichermaßen das Problem für die deutschen Minderheiten an die Jugend heranzutreten und diese für eine nachhaltige Mitarbeit zu gewinnen. Länderübergreifende Kooperationsvereinbarungen im Hinblick auf bereits bestehende erfolgreich laufende Projekte zur Jugend- und Spracharbeit seien hier zielführend. Als dritten zentralen Punkt nannte Dr. Quiles eine Stärkung der Öffentlichkeitsarbeit, nicht nur in den Ländern der deutschen Minderheiten vor Ort, sondern auch in Deutschland. Hier könne die AGDM-Koordinierungsstelle in Berlin als zentraler Ansprechpartner und gemeinsame Plattform dienen.

AGDM-Sprecher Bernard Gaida: „Es ist das historische, kulturelle und sprachliche Erbe, das über die Identität entscheidet“

„Tradition ist Bewahrung des Feuers und nicht Anbetung der Asche.“, mit diesem Zitat von Gustav Mahler versinnbildlichte AGDM-Sprecher Gaida, dass „die deutschen Volksgruppen in den Ländern Europas und der GUS Staaten sowie alle nationalen Minderheiten der Erde sich die Pflege und Bewahrung ihrer Kultur als Ziel gesetzt haben“. Damit sei ihre Tradition gemeint, also die Kultur, die in der Vergangenheit und in der Heimat verwurzelt ist. Es ist das historische, kulturelle und sprachliche Erbe, das über die Identität entscheidet, so AGDM Sprecher Gaida.

Gaida dankte Stiftungsratsvorsitzenden Koschyk und dem Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat, dass es mit deren Unterstützung gelungen sei , ein Kompendium zu erstellen, das es ermöglicht, die „kurz- als auch langfristigen Ziele anzusteuern“. Er hoffe, dass auch die Förderer dieses von den Mitgliedern erarbeitete Dokument partnerschaftlich betrachten und die Möglichkeit wahrnehmen, die Förderpolitik diesbezüglich zu vergleichen und nachhaltig zu optimieren. Das vorliegende Dokument „Gestärkt in die Zukunft“ biete eine hervorragende Basis, darauf aufbauend die Aufgabenfelder der AGDM-Koordinierungsstelle in Berlin zu konkretisieren und die Vernetzung der deutschen Minderheiten insgesamt zu verbessern und zu stärken, so Gaida.

Renata Trischler vom AGDM-Koordinationsbüro dankte für die gute Zusammenarbeit und Unterstützung

Zum Bericht „Gestärkt in die Zukunft“ gelangen Sie hier.

 

Weiterführende Informationen zur Stiftung Verbundenheit finden Sie hier.

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