Unterzeichnung des Kommuniqués: Botschafter Dr. Amanov, Vize-Innenminister Kurbanov, Bundesbeauftragter Koschyk, Unterabteilungsleiter Dr. Herzog
In Berlin fand die 8. Sitzung der „Deutsch-Usbekischen Regierungskommission“ statt, die sich mit den Angelegenheiten der deutschen Volksgruppe in der Republik Usbekistan befasst. Sie wurde von Hartmut Koschyk, dem Beauftragten der Bun-desregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten und Mitglied des Deutschen Bundestages, und dem Stellvertretenden Innenminister der Republik Usbekistan, Bachodir Kurbanov, geleitet.
Bei den Gesprächen betonten Vertreter beider Länder ihr Interesse, den noch rund 10.000 deutschstämmigen Bürgern Usbekistans eine dauerhafte Lebensperspektive in Usbekistan bieten zu wollen. Gegenstand der gemeinsamen Erörterungen waren insbesondere Fragen der Kultur-, Bildungs- und Jugendpolitik sowie die Fortsetzung der sozialen Programme für die deutsche Minderheit in Usbekistan. Beide Seiten begrüßten ausdrücklich, dass die meisten deutschstämmigen Bürgerinnen und Bürger der Republik Usbekistans den Wunsch haben, auch in Zukunft in Usbekistan leben zu wollen. Während 1992 noch knapp 4000 Spätaussiedler nach Deutschland kamen, so waren es im Jahr 2014 nur noch 47 Personen.
Nasriddin Machummadiev, Chamid Karimov, Botschafter Dr. Amanov, Vize-Innenminister Kurbanov, Bundesbeauftragter Koschyk, Elene Mirinova, Waldemar Eisenbraun, Dimitriy Vitkin
In den vergangenen 23 Jahren sind insgesamt etwa 27.000 Deutsche aus Usbekis-tan nach Deutschland übergesiedelt. Gemeinsam mit den in Usbekistan verbliebe-nen Deutschen sind sie wichtige Brückenbauer zwischen beiden Ländern. Deshalb wurde zur diesjährigen Regierungskommissionssitzung neben der stellvertretenden Vorsitzenden des republikanischen Kulturzentrums der Deutschen in Usbekistan, Elena Mironova, und dessen Jugendvertreter Dimitriy Vitkin zum ersten Mal auch der Bundesvorsitzende der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland, Waldemar Eisenbraun, als Gast eingeladen. Ihre Aufgabe als wichtige Bindeglieder wurde auch im gemeinsamen Kommuniqué festgeschrieben, ebenso wie die Förderung der Vernetzung der deutschen Volksgruppe in der Republik Usbekistan mit anderen deutschen Gemeinschaften in Mittel-, Ost- und Südosteuropa und insbesondere auch in den Nachfolgestaaten der früheren Sowjetunion.
Vor 25 Jahren wurde das Kulturzentrum der Deutschen Usbekistans „Wiedergeburt“ gegründet. Dieses Ereignis wird mit zahlreichen Feierlichkeiten in Usbekistan gewürdigt. So wurde vom 22. – 24. Mai 2015 in Fergana ein Deutsches Tanzfestival ausgerichtet; weitere Feierlichkeiten sind für den Herbst geplant. Beauftragter Hartmut Koschyk dankte dem Ko-Vorsitzenden Vize-Innenminister Bachodir Kurbanov ausdrücklich für die geleistete umfangreiche Unterstützung für die genannte Feier in Fergana.
Der usbekische Co-Vorsitzende Vize-Innenminister Bachodir Kurbanov dankte der deutschen Seite für die in der Vergangenheit gewährten Hilfen und betonte die Bereitschaft der usbekischen Regierung, auch in Zukunft ihren eigenen Beitrag zur Unterstützung der deutschen Minderheit in Usbekistan zu leisten.
8. Deutsch-Usbekische Regierungskommission
Im Jahr 2014 waren aus Mitteln des Bundesministeriums des Innern zur Unterstützung der Deutschen Volksgruppe in der Republik Usbekistan in Höhe von insgesamt 242.000 Euro zur Verfügung gestellt worden. Einen bedeutenden Aufwuchs konnte die Förderung der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen verzeichnen, für die mit nunmehr 28.100 Euro gut 40 Prozent mehr Haushaltsmittel zur Verfügung stan-den als noch 2013. Aus Mitteln des Auswärtigen Amtes erhielt die deutsche Volks-gruppe in der Republik Usbekistan 17.000 Euro insbesondere für die Sprachfördermaßnahmen. Für 2015 ist seitens der Bundesregierung eine Förderung in ähnlicher Höhe vorgesehen.
Vize-Innenminister Bachodir Kurbanov wurde – neben den bereits erwähnten Vertretern der deutschen Volksgruppe in der Republik Usbekistan Elena Mironova und Dimitriy Vitkin – auf der Sitzung der Regierungskommission vom Botschafter der Republik Usbekistan in der Bundesrepublik Deutschland, Dr. Durbek Amanov, sowie Noyob Achmedjanov (Außenministerium), Timur Atadjanov (Innenministerium), Nasriddin Muchammadiev (Direktor des Internationalen Kulturzentrums der Republik Usbekistan), Chamid Karimov (Vorsitzender Roter Halbmond in Usbekistan) und dem Botschaftsmitarbeiter Anvar Khidirov begleitet.
An der Regierungskommission nahmen von deutscher Seite neben Mitarbeitern des BMI weiter noch Carsten Wilms und Annika Engels (Auswärtiges Amt), Klaus Faßbender (Bundesverwaltungsamt) sowie Nina Liebig und Dr. Annegret Westphal (Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit teil. Das Bundesministerium des Innern war durch Dr. Thomas Herzog, Dr. Alexander Schumacher, Gabriele Roth und Marianne Teupen vertreten.
Zum gemeinsamen Kommuniqués in deutscher Sprache gelangen Sie hier.
Zum gemeinsamen Kommuniqués in russischer Sprache gelangen Sie hier.
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