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Großer Zuspruch bei Vortrag des Humboldt-Autors Frank Holl über „Goethe und Humboldt“ in der Buchhandlung Breuer & Sohn in Bayreuth
10. August 2019
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Benjamin Breuer, Dr. Frank Holl und Hartmut Koschyk mit den beiden Humboldt-Büchern des Autors

Zu einem Vortrag über die Naturauffassung von Alexander von Humboldt und Johann Wolfgang von Goethe konnten das Alexander von Humboldt-Kulturforum Schloss Goldkronach und die Bayreuther Buchhandlung Breuer & Sohn den international anerkannten Humboldt-Experten Dr. Frank Holl gewinnen. Benjamin Breuer von der gleichnamigen Buchhandlung und Kulturforums-Vorsitzender Hartmut Koschyk freuten sich über den regen Zuspruch zu der Veranstaltung und wiesen auf die beiden Bücher von Dr. Frank Holl „Alexander von Humboldt – Mein vielbewegtes Leben“ und „Humboldt in Franken“ (Mitautor Eberhard Schulz-Lüpertz) hin. Vor allem durch das Werk „Humboldt in Franken“ sei der wissenschaftlich fundierte Nachweis erbracht worden, wie prägend die „fränkischen Jahre“ Alexander von Humboldts von 1792 bis 1797 für den weiteren Lebensweg und das Schaffen des Universalgelehrten gewesen sind.

Dr. Frank Holl freute sich über die Publikation des Theaterstücks „Alexander von Humboldt trifft Jean Paul“ von Dr. Frank Piontek

Dr. Frank Holl stellte in den Mittelpunkt seines eindrucksvollen Vortrages die anfangs diametral gegensätzliche Naturauffassung von Goethe und Alexander von Humboldt, der während seiner fränkischen Jahre im intensiven Austausch mit Goethe und Schiller gemeinsam mit seinem in Jena weilenden Bruder Wilhelm stand. Dem jungen Alexander von Humboldt ging es damals schon um die empirische Erforschung der Elemente, die das Leben bestimmen, während Goethe der Gestalt der Ausprägungen der Natur und dem dahinter stehenden Ideal seine ganze Aufmerksamkeit schenkte.

Die Besucher nutzen die Gelegenheit zur Signierstunde und Diskussion mit Dr. Frank Holl

Während Humboldt in seiner fränkischen Zeit ein rastloses Doppelleben einerseits als Bergbau-Fachmann und andererseits als alles in seinen Einzelheiten ergründender Naturforscher führte, suchte Goethe durch seine „italienische Reise“ den Grundlagen und dem Ideal der Natur auf die Spur zu kommen, beispielsweise durch die Suche nach der „Urpflanze“.

Erst allmählich näherten sich beide Geistesgrößen in ihren Naturauffassungen an: Alexander von Humboldt verband seine empirischen Forschungen mit der Suche nach dem verbindenden Ganzen in Form seines Versuches einer physikalischen Weltbeschreibung in seinem Monumentalwerk „Kosmos“, in dem er Goethe Huldigung und Verehrung entgegenbrachte. Auch Goethe wurde in seiner Naturauffassung zunehmend von Humboldt beeinflusst, in dem er den einzelnen Segmenten der Natur mehr Beachtung schenkte.

Dr. Frank Holl präsentierte in seinem Vortrag auch eine kolorierte Fassung der Darstellung „Wilhelm und Alexander von Humboldt und Goethe bei Schiller in Jena“ nach einer Zeichnung von Andreas Müller

Das Verhältnis beider Persönlichkeiten war zu keiner Zeit spannungsfrei. Frank Holl brachte es mit einem Wortspiel auf den Punkt: Johann Wolfgang von Goethe und Alexander von Humboldt habe „Kompetenz und Konkurrenz“ ebenso verbunden wie „Kollegialität und Kontroversität“.

Dr. Frank Holl ging auch auf das Verhältnis zwischen Friedrich Schiller und Alexander von Humboldt ein. Der Dichter hegte eine große Abneigung gegen den Naturforscher, was durch eindrucksvolle schriftliche Zeugnisse belegt ist. Hier spielte wohl auch die Eifersucht eine gewisse Rolle, da Friedrich Schiller Goethes Bewunderung für Humboldt als für sein eigenes Verhältnis zu Goethe als abträglich empfand. Alexander von Humboldt hingegen verehrte Schiller zeitlebens als den großen Freiheitsdichter, was sich auch nicht änderte, als er nach Schillers Tod von dessen Abneigung ihm gegenüber erfuhr.

Zahlreiche Besucher wohnten dem Vortrag von Dr. Frank Holl in der Bayreuther Buchhandlung „Breuer & Sohn“ bei

Dem zahlreichen Publikum stand Dr. Frank Holl nach seinem Vortrag noch für Fragen zur Verfügung. Anschließend gab es eine Signierstunde seiner Humboldt-Bücher.

Zum Dank für seinen Vortrag überreichten Benjamin Breuer und Hartmut Koschyk dem Humboldt-Autor eine oberfränkische Porzellan-Kaffee-Maschine mit Humboldt-Kaffee aus Kolumbien der Kaffee-Manufaktur Hollfeld sowie die von der Breuerschen Buchhandlung verlegte Publikation des Theaterstücks „Alexander von Humboldt trifft Jean Paul“ von Dr. Frank Piontek.

Zur Internetseite des Alexander von Humboldt-Kulturforum Schloss Goldkronach e. V. gelangen Sie hier.

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