Bischöflicher Sekretär Joachim Kobienia, Pfarrer Dr. Piotr Tarlinski, Bischof Dr. Andrzej Czaja, Bundesbeauftragter Hartmut Koschyk MdB, Prälat Ginter Żminda und Unterabteilungsleiter Dr. Thomas Herzog (BMI) im Bundesinnenministerium
Der Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Hartmut Koschyk, ist im Bundesinnenministerium in Berlin mit dem Bischof von Oppeln/Opole, S.E. Dr. phil. habil. Andrzej Czaja zu einem Informations- und Meinungsaustausch zusammengekommen. Der Bischof wurde begleitet vom Diözesan-Beauftragten für die deutschsprachige Seelsorge, Dr. Piotr Tarlinski, dem Direktor der Finanz- und Wirtschaftsabteilung der Diözese, Prälat Ginter Żmuda, sowie seinem Persönlichen Sekretär Joachim Kobienia begleitet.
Bundesbeauftragter Koschyk informierte die Gäste aus Oberschlesien über den Stand der Verhandlungen des „Runden Tisches zu Fragen der deutschen Minderheit in Polen und der polnischstämmigen Bürger und Polen in Deutschland“. Er gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass nach den Parlamentswahlen und der Regierungsneubildung die Verhandlungen baldmöglichst wieder aufgenommen werden können.
Gemeinsam auf der Reichstagskuppel: (v.l.) Prälat Ginter Żmuda, Pfr. Dr. Piotr Tarlinski, Bundesbeauftragter Koschyk, Bischof Dr. Andrzej Czaja, Bischöflicher Sekretär Joachim Kobienia
Bischof Czaja gab dem Bundesbeauftragten einen Überblick über die Seelsorge der katholischen Kirche für die ebenfalls mehrheitlich katholische deutsche Minderheit in seiner Diözese. Die Menschen in der europäischen Kernregion Oberschlesien hätten eine „offene, aufgeschlossene Identität“, die all ihre angestammten Bewohner unabhängig von ihrer ethnischen Zugehörigkeit einbezöge. Hartmut Koschyk verwies auf die Botschaft Papst Johannes Pauls II. zum Weltfriedenstag am 1. Januar 1989 – „Frieden schaffen, Minderheiten achten!“ –, wonach die Achtung der Minderheiten „[…] als der Prüfstein für ein harmonisches gesellschaftliches Zusammenleben und als Beweis für die von einem Land und seinen Einrichtungen erreichte gesellschaftliche Reife angesehen werden [müsse].“
Bischof Czaja und Bundesbeauftragter Koschyk begrüßten, dass ausgehend vom jüngst feierlich begangenen 50. Jahrestages des historischen Briefwechsels zwischen der deutschen und der polnischen Bischofskonferenz im Jahre 1965 im nächsten Jahr auch aus Anlass 25. Jahrestag des deutsch-polnischen Vertrags über gute Nachbarschaft und freundschaftliche Zusammenarbeit an positive Entwicklung in den Beziehungen zwischen beiden Ländern erinnert wird. Dabei hat auch die katholische Kirche in beiden Ländern eine wichtige Rolle gespielt, nämlich bei der Seelsorge für die deutsche Minderheit in Polen sowie für die Vertriebenen und Aussiedler in Deutschland, aber auch für die polnische Diaspora in Gestalt der Polnischen Katholischen Missionen in Deutschland.
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