Für Deutschland International
Sitzung der Deutsch-Kasachischen Regierungskommission in Berlin erfolgreich beendet
9. September 2016
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Der Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Hartmut Koschyk MdB und der stellvertretende Minister für Auswärtige Angelegenheiten der Republik Kasachstan, Roman Wassilenko, nach der Unterzeichnung des gemeinsamen Kommuniqués

Am 8. September 2016 fand in Berlin die 14. Sitzung der „Deutsch-Kasachischen Regierungskommission“ statt, die sich mit den Angelegenheiten der deutschen Minderheit in Kasachstan befasst. Sie wurde von Herrn Hartmut Koschyk, dem Beauftragten der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten und Mitglied des Bundestages, und dem Stellvertretenden Minister für Auswärtige Angelegenheiten der Republik Kasachstan, Herrn Roman Wassilenko, geleitet.

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Der Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Hartmut Koschyk MdB und der stellvertretende Minister für Auswärtige Angelegenheiten der Republik Kasachstan, Roman Wassilenko, bei der Unterzeichnung des gemeinsamen Kommuniqués

Die Gespräche verliefen in einer sachlichen und freundschaftlichen Atmosphäre und zeigten ein hohes Maß an Übereinstimmung zwischen beiden Regierungen auf, was gesicherte Rahmenbedingungen für eine gute Zukunftsperspektive der Deutschen in Kasachstan anbelangt.

Bild mit Botschaftern

Der Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Hartmut Koschyk MdB und der stellvertretende Minister für Auswärtige Angelegenheiten der Republik Kasachstan, Roman Wassilenko, gemeinsam mit den beiden Botschaftern Bolat Nussupov und Rolf Mafael

Beide Länder betonten ihr Interesse, den Bürgern deutscher Herkunft Kasachstans eine dauerhafte Lebensperspektive in Kasachstan bieten zu können. Dazu gehört neben gesicherten wirtschaftlichen und sozialen Lebensbedingungen auch die Möglichkeit der Bewahrung der deutschen sprachlichen und kulturellen Identität. Die deutsche Seite unterstützt die deutsche Minderheit in Kasachstan durch eine finanzielle Förderung von gut 2 Millionen Euro jährlich. Hierdurch werden Maßnahmen der Selbstorganisation der Deutschen insbesondere im kulturellen und Bildungsbereich, in der Jugendarbeit und im sozialen Bereich gefördert.

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Gemeinsam mit dem stellvertretenden Minister für Auswärtige Angelegenheiten der Republik Kasachstan, Roman Vassilenko,und den Teilnehmern der 14. Sitzung der „Deutsch-Kasachischen Regierungskommission“ in Berlin

Die Kommission befasste sich in diesem Jahr mit drei für die deutsche Minderheit wichtigen Themen. Intensiv wurde darüber diskutiert, wie sich die deutsche Minder-heit auf der EXPO 2017 präsentieren kann. Die EXPO 2017 findet in Kasachstan statt und widmet sich vorrangig dem Thema „Energie der Zukunft“. Die EXPO soll aber auch den zahlreichen nationalen Minderheiten in Kasachstan eine Gelegenheit zur Selbstdarstellung bieten.

Mit Minister

Weiteres zentrales Gesprächsthema war die Rolle der deutschen Sprache in Kasachstan. In den letzten Jahren ist die deutsche Sprache immer weiter zugunsten der englischen, russischen und kasachischen Sprache zurückgedrängt worden. Auch wenn seit Anfang der 1990’er Jahre sehr viele Deutsche in die Bundesrepublik Deutschland ausgereist sind, war sich die Kommission darin einig, dass die deutsche Sprache in den Schulen und Universitäten wieder verstärkt Beachtung finden sollte. Diesbezüglich empfiehlt die Kommission die Einrichtung einer bilateralen Arbeitsgruppe, welche die Möglichkeiten der Stärkung des deutschen Spracherwerbs in Kasachstan erörtern soll.

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Schließlich sprach sich die Kommission dafür aus, die Rolle der Selbstorganisation der deutschen Minderheit in der kasachischen Zivilgesellschaft zu stärken. Bereits jetzt nimmt die Selbstorganisation zahlreiche Aufgaben im sozialen und kulturellen Bereich wahr. Die kasachische Seite wird auf Ersuchen der deutschen Seite prüfen, ob die Assoziation der gesellschaftlichen Vereinigungen der Deutschen Kasachstans oder eine andere Struktur der deutschen Minderheit in die staatliche Liste der Grantgeber (Zuwendungsgeber) aufgenommen werden kann.

Thomas Helm, der Leiter des Länderbüros der Konrad-Adenauer-Stiftung in Kasachstan, stellte der Kommission die Planungen für eine Konferenz am 4. Oktober 2016 in Almaty vor, die die Konrad-Adenauer-Stiftung gemeinsam mit der Selbstorganisation der Deutschen Kasachstans organisiert. Die Konferenz „Volksgruppen und Nation – Fragen und Strategien eines konfliktfreien Zusammenlebens“ findet aus Anlass der deutschen OSZE-Präsidentschaft unter weiterer Beteiligung der Deutsch-Kasachischen Universität in Almaty statt. Die Ergebnisse der Tagung sol-len in ein Forschungsprojekt zur Minderheiten-Problematik unter Beteiligung kasachischer, deutscher und US-amerikanischer Wissenschaftler münden.

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Auch die beiden Bundestagsabgeordneten Heinrich Zertik (3.v.r.) und Dr. Bernd Fabritius (2.v.r.) nahmen an der Sitzung teil

An der 14. Sitzung der Deutsch-Kasachischen Regierungskommission für die Angelegenheiten der Deutschen in Kasachstan nahmen auch die beiden Botschafter Bolat Nussupov und Rolf Mafael, die Bundestagsabgeordneten Heinrich Zertik und Dr. Bernd Fabritius sowie Vertreter der beiden Regierungen, der Deutschen in Kasachstan, der Russlanddeutschen in Deutschen und der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) teil.

Zum gemeinsamen der Kommuniqué der Deutsch-Kasachischen Regierungskommission in deutscher Sprache gelangen Sie hier.

Zum gemeinsamen der Kommuniqué der Deutsch-Kasachischen Regierungskommission in russischer Sprache gelangen Sie hier.

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