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Bundesbeauftragter Koschyk informierte sich über die Lage von nationalen Minderheiten in Estland
26. Oktober 2016
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Vorstandsmitglied der Gesellschaft für deutschbaltische Kultur in Estland, Maris Saagpakk, Bundesbeauftragter Koschyk, die Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft in Tallinn und des Dachverbands der deutschen Minderheit, Erika Weber, Vorstandsmitglied der Gesellschaft für deutschbaltische Kultur in Estland, Maaja Silm, Pfarrer Matthias Burghardt und Jürgen Keilholz  Leiter der Kultur-, Presse sowie Rechts- und Konsularabteilung an der Deutschen Botschaft

Der Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Hartmut Koschyk MdB, hat sich bei einem Besuch in der Republik Estland intensiv mit Vertretern der Deutschen Minderheit im Land ausgetauscht und sich über die allgemeine Lage von nationalen Minderheiten in Estland informiert.

Koschyk führte diesbezügliche Gespräche mit der Staatssekretärin für kulturelle Vielfalt im estnischen Kulturministerium, Anne-Ly Reimaa, dem Generalsekretär des Innenministers, Lauri Lugna, der Staatssekretärin im estnischen Außenministerium Annely Kolk sowie dem Mitglied des Verfassungsausschusses des estnischen Parlaments Mart Nutt.

Rund 25 Prozent der Gesamtbevölkerung in Estland gehören der russischsprachigen Gemeinschaft an. Daneben gibt es in Estland eine ukrainische, weißrussische, finnische, schwedische sowie deutsche Minderheit. Die alteingesessene baltendeutsche Bevölkerung hat das Land im Vorfeld und während des Zweiten Weltkriegs nahezu vollständig verlassen, die heutige deutsche Minderheit besteht aus Russlanddeutschen, die aus anderen Teilen der ehemaligen Sowjetunion nach Estland gelangt sind Experten gehen von etwa 2000 Angehörigen der deutschen Minderheit in Estland aus.

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Bundesbeauftragter Koschyk und der ständigen Vertreter der Botschaft, Reinhard Wiemers, gemeinsam mit der Staatssekretärin für kulturelle Vielfalt im Kulturministerium, Anne-Ly Reimaa

Die Staatssekretärin für kulturelle Vielfalt im Kulturministerium, Anne-Ly Reimaa, informierte Koschyk, dass in stark russischsprachigen Gebieten Russisch anerkannte Behördensprache sei und in mehr als 150 staatlichen Grundschulen die Schulbildung in russischer Sprache erfolge. In den staatlichen russischsprachigen gymnasialen Oberstufen besteht die Pflicht, mindestens 60 Prozent der Fächer auf Estnisch abzuhalten. Die Tatsache, dass es keine Forderung gibt Russisch als zweite offizielle Sprache in Estland einzuführen zeige, wie erfolgreich die Minderheitenpolitik in Estland sei.

9412 Estnisches Kulturministerium (768x1024)Estnisches Kulturministerium

Gemeinsam tausche man sich auch über das kulturelle deutsche Erbe im Baltikum aus. Die Deutsch-Balten wanderten ab dem späten 12. Jahrhundert ein und hatten als Oberschicht großen Einfluss auf Kultur und Sprache der ortsständigen Letten und Esten. Außerdem spielte der deutschbaltische Adel eine bedeutende Rolle in der Geschichte Russlands. Aus seinen Reihen kamen zahlreiche russische Minister, Politiker, Generäle und Admiräle. Im 19. Jahrhundert spielte die damals deutschsprachige baltische Universität Dorpat (heute Tartu) eine Rolle im deutschen Kulturleben. Heute hat das Deutsche Kulturinstitut Tartu, das vom deutschen Auswärtigen Amt finanziell unterstützt wird, das Ziel die deutsche Kultur in Estland bekannt zu machen, kulturelle Kontakte zwischen Deutschland und Estland zu vermitteln und Sprachkurse und Prüfungen anzubieten.

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Gemeinsames Gespräch mit dem Generalsekretär des Innenministers, Lauri Lugna (3.v.r.) und führenden Mitarbeitern des Innenministeriums

Im estnischen Innenministerium wurde Koschyk vom Generalsekretär des Innenministers, Lauri Lugna und von führenden Mitarbeitern über die neue Gesetzeslage informiert, wonach Kinder von Eltern, die keine Staatsangehörigkeit besitzen seit dem 1. Januar durch Geburt automatisch die estnische Staatsbürgerschaft erhalten, wobei den Eltern ein diesbezügliches Widerspruchsrecht eingeräumt wird. Nahezu alle hiervon betroffenen Eltern der seit 1. Januar geborenen Kinder hätten von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht. Ein weiteres Thema war die Flüchtlingsfrage und das Prinzip der Aufteilung der Flüchtlinge auf alle EU-Mitgliedstaaten. Bereits im September 2015 hat sich Estland dazu bereit erklärt 335 Personen vor allem aus Griechenland und Italien aufzunehmen.

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Bundesbeauftragter Koschyk und der Leiter der Kultur-, Presse sowie Rechts- und Konsularabteilung, Jürgen Keilholz gemeinsam mit der Staatssekretärin im estnischen Außenministerium Annely Kolk

Im estnischen Außenministerium wurde Koschyk von Staatssekretärin Annely Kolk zu einem Gespräch empfangen. Dabei tauschte man sich ebenfalls intensiv über die Minderheitenpolitik in Estland und Europa aus.

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Gespräch mit dem Mitglied des Verfassungsausschusses des estnischen Parlaments Mart Nutt

Ebenfalls führte Koschyk ein Gespräch zu Minderheiten- und Staatsangehörigkeitsfragen mit dem Mitglied des Verfassungsausschusses des estnischen Parlaments Mart Nutt.

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Gespräch mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden des Instituts für Menschenrechte, Mart Rannut und CEO Aet Kukk

Dem Ziel sich auch über die allgemeine Lage von nationalen Minderheiten in Estland zu informieren dienten auch Begegnungen mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden des Instituts für Menschenrechte, Mart Rannut, mit dem Vorsitzenden des Vereins der russischen Kulturgesellschaften, Roman Ljagu und Boris Pilar von Pilchau, und mit dem Vorsitzenden der Stiftung “Open Republic“, Jevgeni Krischtafowitsch.

9722 Gespräch mit Vertretern der russischsprachigen Gemeinschaft in Estland (1024x664)

Gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Vereins der russischen Kulturgesellschaften, Roman Ljagu und Boris Pilar von Pilchau

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Gemeinsam mit dem Vorsitzenden der Stiftung “Open Republic“, Jevgeni Krischtafowitsch und Katarina Kieve

Alle drei Organisationen setzen sich engagiert für ein friedliches Zusammenleben zwischen estnischer Mehrheitsbevölkerung und der russischsprachigen Gemeinschaft ein.

9697 mit Vertretern Deutscher Organisationen in Deutscher Botschaft Tallinn (1024x673)

Vorstandsmitglied Maris Saagpakk, Bundesbeauftragter Koschyk, die Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft in Tallinn und des Dachverbands der deutschen Minderheit, Erika Weber, Vorstandsmitglied Maaja Silm, Pfarrer Matthias Burghardt und Jürgen Keilholz von der Deutschen Botschaft

Ein intensives Gespräch führte Koschyk mit der Vorsitzenden der Deutschen Gesellschaft in Tallinn und des Dachverbands der deutschen Minderheit, Frau Erika Weber und den Vorstandsmitgliedern der Gesellschaft für deutschbaltische Kultur in Estland, Frau Maaja Silm sowie Maris Saagpakk, um sich über die Lage der deutschen Minderheit in Estland zu informieren. An dem Gespräch nahm auch der Pfarrer der deutschen Gemeinde innerhalb der Estnisch Evangelisch-Lutherischen Kirche, Matthias Burghardt, teil.

Im Januar 1989 wurde die „Akademische Gesellschaft für Deutsche Kultur“ ins Leben gerufen. Zu dieser Gesellschaft gehören ca. 80 Fachleute mehrerer wissenschaftlicher Fakultäten. Das Ziel ihrer Tätigkeit ist es, die Rolle und die kulturellen Leistungen der Deutschbalten in Estland zu würdigen. Im Dezember 1989 entstand die „Gesellschaft für Deutsche Kultur“, die damals 20 Vereine aus dem Wolgagebiet vereinigte. Danach wurde der Verein in „Verein der Deutschen in Tartu“ umbenannt und umfasste 122 Mitglieder in Tartu und in den näheren Landkreisen. Zwei Jahre später entstand schließlich der „Verein der Deutschen in Estland“, als eine Dachorganisation für alle Wolgadeutsche. Ihre Ziele sind identisch mit denen der vorher genannten Vereinigung. Diese Organisation arbeitet nur auf kultureller und sozialer Ebene. Sie engagiert sich nicht auf politischer Ebene, da das Hauptaugenmerk auf der Wiederherstellung der Kultur liegt.

Die Gesellschaft für deutschbaltische Kultur in Estland wurde hingegen im Dezember 1988 gegründet. Die Gesellschaft ist in ihrer Tätigkeit stets um Ausgewogenheit zwischen akademischer und populärwissenschaftlicher Ausrichtung bemüht gewesen. Heute hat die Gesellschaft 60 Mitglieder, darunter Historiker, Germanisten und Tourismusfachleute. Seit fast 30 Jahren werden neben Vortragsveranstaltungen einmal im Jahr Exkursionen in Estland oder Lettland angeboten.

IMG_9698 (1024x980)Pfarrer Matthias Burghardt und der Gemeindevorstand Frank Borchars

Mit Pfarrer Matthias Burghardt tauschte sich Koschyk auch über die deutsche Gemeinde innerhalb der Estnisch Evangelisch-Lutherischen Kirche aus und besichtigte die Nikolaikirche, den Tallinner Dom und die Schwedische St. Michaels-Kirche. Pfarrer Burghardt berichtete Bundesbeauftragten Koschyk, dass die deutschsprachigen Gottesdienste zurzeit in der Schwedischen St. Michaels-Kirche stattfinden. Gerne würde man diese allerdings künftig in der Nikolaikirche abhalten, da diese von westfälischen Kaufleuten gegründete Kirche ehemals das Zentrum der deutschstämmigen Christen in Estland war.

IMG_9704 (768x1024)Das Gebäude des neuen Gemeindezentrums wurde im Jahr 2015 u.a. mit Spenden des Verbandes der Deutschbalten erworben

Pfarrer Burghardt erklärte Koschyk, dass die deutschsprachigen Gemeinden in Estland in der Deutschen Erlösergemeinde (Saksa Luastaja Kogudus) zusammengeschlossen sind. Die Gemeinde ist keine deutsche EKD-Auslandsgemeinde, sondern ist Mitglied der Estnisch Evangelisch-Lutherischen Kirche (Eesti Evangeelne Luterlik Kirik). Als deutscher Pfarrer der Gemeinde gehöre er der estnischen Amtskirche an, so Pfarrer Burghard. Diese Verbundenheit im Glauben und in der Arbeit ist wohl weltweit einmalig. Sie ist begründet in der jahrhundertelangen Tradition der deutschsprachigen Lutheraner in Estland. Man legt Wert darauf, eine deutschsprachige estnische Gemeinde zu sein. Neben den Gottesdiensten in deutscher Sprache werden Gottesdienste, Kinderstunden sowie Taufen, Konfirmationen, Trauungen und Beerdigungen in russischer Sprache für die in Estland lebenden russlanddeutschen Lutheraner abgehalten.

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Die deutschsprachige Gemeinde bekam 2004 eine Tochtergemeinde in Tartu (Dorpat) und von 2005 bis 2009 auch in Viljandi (Fellin). Seit 2014 gibt es eine Tochtergemeinde in Haapsalu (Hapsal). In der Gemeinde gibt es rund 120 Mitglieder, die mit unterschiedlicher Herkunft über ganz Estland verstreut leben.

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Das neue Gemeindezentrum

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Koschyk zeigte sich tief beeindruckt bei seinem Besuch des neuen Gemeindezentrums. Das Gebäude wurde im Jahr 2015 u.a. mit Spenden des Verbandes der Deutschbalten erworben. Im Oktober / November 1939 verzichteten die Tallinner deutschsprachigen Gemeinden auf ihre Immobilien, darunter Kirchen und Gemeindehäuser.Erst im Frühjahr 1991 wurde die Evangelisch-Lutherische Erlösergemeinde in Nomme als Gemeinde der Estnisch Evangelisch-Lutherischen Kirche registriert. 2009 gelang es, die ehemalige Bibliothek des Deutschen Kulturinstituts anzumieten, wo vielfältige Veranstaltungen stattfanden.

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Am 13. Juni 2006 wurde Pfarrer Burghardt durch Erzbischof Andres Põder offiziell in sein Amt eingeführt. Neben dem Versuch, die kirchliche Arbeit und das gemeindliche Leben zu stärken, wird mit den deutschen Stammtischen in Tartu und Tallinn auch ein Angebot für die deutschsprachigen Menschen in Estland gemacht, die nicht explizit zur Kirche gehören oder die Gottesdienste besuchen. Im Nebenberuf ist Pfarrer Burghardt seit Herbst 2007 Lehrer für Philosophie und Religion am Englischen Gymnasium in Tallinn. Pfarrer Burghardt ist verheiratet mit Anne Burghardt, die ebenfalls Pfarrerin und am Theologischen Institut der Estnisch Evangelisch-Lutherischen Kirche (Eesti Evangeelne Luterlik Kirik) arbeitet.
Bei einer Besichtigung der Nikolaikirche, des Tallinner Doms und der Schwedischen St. Michaels-Kirche informierte Pfarrer Burghardt Bundesbeauftragter Koschyk ausführlich über die Geschichte dieser eindrucksvollen Sakralbauten.

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Die Nikolaikirche (estnisch Niguliste kirik) wurde zwischen 1230 und 1275 von westfälischen Kaufleuten gegründet, die von der Insel Gotland nach Tallinn gezogen waren.

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Portal der Nikolaikirche

Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Nikolaikirche fast vollständig zerstört. Dem verheerenden Luftangriff der Roten Armee auf Tallinn am 9. März 1944 und dem anschließenden Feuer fiel ein Großteil des Kircheninneren zum Opfer. Die meisten Kunstschätze konnten allerdings rechtzeitig evakuiert werden. Die Kirche wurde zwischen 1953 und 1984 wieder aufgebaut. Heute ist die Nikolaikirche Teil des estnischen Kunstmuseums. In ihr sind die wichtigsten sakralen Schätze Tallinns ausgestellt. Sie dient außerdem als Konzertsaal mit einer beeindruckenden Akustik.

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Die berühmte „Kelch-Linde“

9627 Grab von Pfarrer Christian Kelch und die nach ihm benannte Kelch-Linde an der St. Nikolaikirche in Tallinn (768x1024)

Das Grab von Pfarrer Christian Kelch und die nach ihm benannte Kelch-Linde an der St. Nikolaikirche in Tallinn

Die berühmte „Kelch-Linde“, eine Holländische Linde, die sich neben der Kirche befindet, wurde bereits um 1680 vom damaligen Pastor der benachbarten Nikolaikirche, Christian Kelch, gepflanzt.

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Der Tallinner Dom (estnisch: Tallinna toomkirik) ist eines der Wahrzeichen der estnischen Hauptstadt. Er befindet sich auf dem Domberg in Tallinn. Der Tallinner Dom ist der Jungfrau Maria geweiht. Ursprünglich war die Kirche eine römisch-katholische Kathedrale. Mit dem Abschluss der Reformation in Estland 1561 wurde sie zur lutherischen Domkirche.

photo der Sitz des Erzbischofs und Konsistoriums der Evang.Luth. Kirche Estlands auf dem Domberg (1024x1024)

Der Sitz des Erzbischofs und Konsistoriums der Evang.Luth. Kirche Estlands auf dem Domberg

IMG_9797 (1024x768)Die Domkirche ist heute die Bischofskirche des Erzbischofs der Estnisch Evangelisch-Lutherischen Kirche.

photo.jpg Die ehemalige Domschule (1024x1024)

Die ehemalige Domschule

Die Tallinner Domkirche ist auch für ihre zahlreichen Grabplatten vom 13. bis zum 18. Jahrhundert und für ihre steinernen Sarkophage aus dem 17. Jahrhundert bekannt. Darunter sind die Grabmale von Pontus de la Gardie und seiner Frau Sofia Gyllenhielm, Carl Huringson Horn (beide von Arent Passer), Adam Johann von Krusenstern, Samuel Greigh, Caspar von Tiesenhausen, Hermann Rahr, Reinhold Otto von Taube und Otto von Uexküll. Die Wände der Domkirche zieren die 107 Wappenepitaphe der deutschbaltischen Adligen Estlands.

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Die Schwedische St. Michaels-Kirche der Estnischen Evangelisch-Lutherischen Kirche befindet sich in der Tallinner Altstadt und ist jahrhundertelang für die in Estland lebenden Schweden ein wichtiges geistiges und Glaubenszentrum gewesen.

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Wegen der engen Verbindung zu den nordeuropäischen Ländern ist die Gemeinde auf dem Weg, auch eine Art Zentrum der nordischen Kulturen zu werden. Den grösseren Teil der fast 300 Mitglieder der Schwedischen St. Michaels-Gemeinde machen die estländischen Schweden und ihre Nachkommen aus. Die schwedischsprachigen Gottesdienste finden an jedem Sonntag um 12 Uhr statt, vom St. Michaelistag bis Ostern finden mittwochs in der Kirche auch estnischsprachige Abendmessen statt. Außer der eigenen Gemeinde wird der Gottesdienstraum auch von der Deutschen und der Finnischen Gemeinde mit genutzt.

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Gemeinsam mit dem deutschen Botschafter Christoph Eichhorn

Ebenfalls wurde Koschyk von Botschafter Christoph Eichhorn über die aktuelle politische Lage in Estland und dem Baltikum informiert. Nach der Wiedererlangung seiner Unabhängigkeit 1991 hat sich Estland zielstrebig und entschlossen von einem vormals autoritären Staats- und Wirtschaftssystems hin zu einer umfassenden Demokratie und Marktwirtschaft entwickelt.

9652 der ehemalige Sitz der Deutsch-Baltischen Selbstverwaltung auf dem Domberg (1024x768)Der ehemalige Sitz der Deutsch-Baltischen Selbstverwaltung auf dem Domberg

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Mehrere Jahre lang leistete Deutschland maßgebliche Unterstützung beim Aufbau effizienter Verwaltungsstrukturen und zur Umsetzung des gemeinschaftlichen Besitzstandes in relevanten Schlüsselbereichen wie z. B. Justiz und Inneres. Die Mitgliedschaft Estlands in der EU ist geprägt durch die erfolgreiche Fortführung des wirtschaftlichen Aufholprozesses.

9785 Die Residenz der Deutschen Botschaft in Tallinn auf dem Domberg (1024x768)

Die Residenz der Deutschen Botschaft in Tallinn auf dem Domberg

Konsequent treibt Estland seine Integrationspolitik weiter voran. Am 1. Januar 2011 führte Estland den Euro ein. Die Botschaft wird in ihrer politischen Arbeit von einer Vielzahl deutscher Institutionen und Organisationen aus allen Bereichen des öffentlichen Lebens unterstützt. Politische Stiftungen unterhalten enge Kontakte zu Vertretern der estnischen Politik und Gesellschaft. Die 2004 eröffnete Deutsch-Baltische Handelskammer, unterstützt von ihren Mitgliedern und anderen Wirtschaftsverbänden mit Sitz in Tallinn, ist aus der wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit Estland nicht mehr wegzudenken. Dies gilt auch für viele Mittlerorganisationen der kulturellen Zusammenarbeit wie z. B. die Deutschen Kulturinstitute in Tallinn und Tartu, das Goethe-Institut Tallinn oder den Deutschen Akademischen Austauschdienst.

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Gedenkstein für die Gefallenen des Balten-Regiments

Bei seinen Gesprächen wurde Koschyk vom Ständigen Vertreter und Leiter des Wirtschaftsreferats der Botschaft, Reinhard Wiemers und vom Leiter der Kultur-, Presse sowie Rechts- und Konsularabteilung, Jürgen Keilholz begleitet, der ehemals Generalkonsul in Almaty in Kasachstan war.

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Das estnische Parlament

Zur Internetseite der Deutschen Botschaft in Tallin gelangen Sie hier.

Zur Internetseite der Gesellschaft für deutschbaltische Kultur in Estland gelangen Sie hier.

Weiterführende Informationen zur Deutschen Gesellschaft in Tallinn finden Sie hier.

Zur Internetseite der Stiftung “Open Republic“ gelangen Sie hier.

Zur Internetseite des Instituts für Menschenrechte gelangen Sie hier.

Zur Internetseite der Deutschen Erlösergemeinde gelangen Sie hier.

Weiterführende Informationen zum Verein russischer Kulturgesellschaften finden Sie hier.

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