International
Grußwort des Präsidenten der Republik Polen, Andrzej Duda, anlässlich des 61. Kongresses der Föderalistischen Union Europäischer Volksgruppen (FUEV) in Breslau / Wrocław
19. Mai 2016
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In der Europäischen Kulturhauptstadt 2016 Breslau / Wrocław, Polen, findet der 61. Kongress der Föderalistischen Union Europäischer Volksgruppen (FUEV) statt. Vom 18.-22. Mai 2016 treffen sich die 90 Mitgliedsorganisationen der FUEV aus 33 europäischen Ländern zu ihrem Jahreskongress. Der Kongress wird durch die FUEV in Zusammenarbeit mit dem Verband der deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften in Polen (VdG) durchgeführt.

Zum Auftakt des Kongresses hat der Vorsitzende des Verbands der deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften in Polen (VdG), Bernard Gaida, nachfolgendes Grußwort des Präsidenten der Republik Polen, Andrzej Duda, verlesen:

Sehr geehrter Herr FUEN-Präsident!
Sehr geehrter Herr Vorsitzender!
Sehr geehrte Frau Kommissar!
Sehr geehrter Herr Präsident!
Sehr geehrte Damen und Herren! Liebe Gäste!

Achtung und Offenheit gegenüber Minderheiten gehört zur Pflicht der Mehrheit, zu einem Kriterium der Freiheit und der Demokratie. Nach den tragischen Erfahrungen mit dem Nationalismus, die unser Kontinent im Meer von Konflikten und Kriegen versunken haben, nach einem Sieg über den totalitären Ideologien, die auf Dominanz, Hass und Verachtung beruhten – lernte Europa ihr ethnisches und kulturelles Reichtum zu schätzen. Die rechtliche Betreuung der nationalen Minderheiten, die Anerkennung der Andersartigkeit, Vielfältigkeit und der freundschaftlichen Koexistenz als Entwicklungsquelle – gehören zu einer der Stützen des europäischen Projektes. Ich freue mich, dass wir derzeit in Breslau, der Europäischen Kulturhauptstadt, die Teilnehmer der so wichtigen und wertvollen Föderalistischen Union Europäischer Volksgruppen bei dem Kongress unternehmen dürfen. Ich heiße alle unsere lieben Gäste hier auf unserer polnischen Erde herzlich willkommen!

Ein großes Anerkennen erlangt bei mir all das, was Ihre Organisation für die europäische Partnerschaft und Solidarität macht. Für das Brückenbauen zwischen den Völkern und Menschen, das gegenseitige Kennenlernen, die Annäherung und den zwischenkulturellen Dialog im Rahmen von einzelnen Ländern und auch ganz Europa.

FUEN KongressEin Beispiel für Ihre Erfolge und Errungenschaften ist das Schaffen von den FUEN-Mitgliedern, dem Bund der Polen in Deutschland und dem Verband der deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften in Polen. Es sind Organisationen, die zum deutsch-polnischen Dialog und Versöhnung beigetragen haben. Die deutsch-polnische Annäherung und Zusammenarbeit angesichts der äußerst schwierigen, schmerzhaften Belastungen aus der Vergangenheit, wurde zu einer großen Leistung der Menschen der Seele und des guten Willens, zu einem europaweiten historischen Erfolg. Wir feiern gerade das 25-jährige Jubiläum der Unterzeichnung des „Vertrages zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Polen über gute Nachbarschaft und freundschaftliche Zusammenarbeit“. Dies gehört zu einem der Meilensteine in den Beziehungen zwischen unseren Ländern und Völkern. Zusammen mit dem Jubiläum des Nachbarschaftsvertrags bringt dieses Jahr auch das 25-jährige Jubiläum des Bestehens des Verbandes der deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften in Polen, des Mitveranstalter dieses Kongresses mit. Ich gratuliere ganz herzlich Ihrer Organisation für die Vermehrung des kulturellen Reichtums unseres Landes und der Leistungen der Bürgergesellschaft.

Polen ist ein guter Platz für Ihre Debatte. Die polnische Geschichte und Identität beinhaltet jahrhundertalte Erfahrung der Koexistenz, der Offenheit und Toleranz zwischen Kulturen, Traditionen und Religionen. Die Vielvölkerrepublik Polen, die in ihrem Staatsgebilde die hier wohnenden Polen, Litauer, Ruthen, Deutsche, Juden, Armenier oder Tataren verbindet, stellte schon im 16. Jahrhundert einen eigentümlichen Vorbild für die heutige Europäische Union dar. Genau von diesem Phänomen sprach unser großer Landsmann, der heilige Johannes Paul II, „dass das Polentum im Grunde genommen eine Vielfalt und Pluralismus, und nicht Beengtheit und Verschlossenheit ist“. Wir schöpfen aus diesen wundervollen Traditionen Inspiration, entwickeln den Dialog, freuen uns über alle Formen von Aktivitäten der in Deutschland lebenden Polen und ethnischen Gruppen. Ich hoffe, dass die polnischen Leistungen zu der Atmosphäre, die Ihre Diskussion begleiten wird, viel beitragen werden. Ich wünsche Ihnen eine erfolgreiche Debatte und all unseren Gästen gute Erinnerungen aus Breslau.

Zum Grußwort in polnischer Sprache gelangen Sie hier.

Zur Internetseite der FUEV mit weiterführenden Informationen zum Kongress gelangen Sie hier.

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