Der Vorsitzende der Deutsch-Koreanischen Parlamentariergruppe und anerkannte Korea-Experte, Bundesbeauftragter Hartmut Koschyk MdB, erklärte in einem Interview mit dem Radiosender SWR (Südwestrundfunk), dass sich die Nordkorea-Krise nur mit China lösen lässt. Sollten die Amerikaner versuchen, das Problem alleine zu entschärfen, würde China sich wieder auf die Seite Nordkoreas stellen, sagte Koschyk im SWR . Das sei aber brandgefährlich.
China habe von allen Beteiligten den meisten Einfluss. Ohne chinesische Unterstützung, insbesondere, was Konsumgüter und Energiezufuhr betreffe, sei Nordkorea auf Dauer nicht überlebensfähig, so Koschyk. China habe andererseits kein Interesse, dass das System zusammenbreche, was beispielsweise Flüchtlingsströme und andere unabsehbare Folgen für China haben würde.
Trump müsse deswegen chinesische Interessen berücksichtigen, um China fest an seiner Seite zu haben, forderte Koschyk. Nur so könne durch höchstmöglichen internationalen Druck, möglichst unter Einschluss auch Russlands im UN-Sicherheitsrat, mit hartnäckigen diplomatischen Mitteln die Krise in Korea gelöst werden.
Koschyk warnte vor einem militärischen Alleingang der USA. Das würde die Situation nicht verbessern. Der saubere chirurgische militärische Schnitt, um Nordkorea von seinen Nuklearambitionen abzubringen, sei nach Überzeugung aller Sicherheitsexperten nicht möglich, so Koschyk.
Das Radiointerview zum Nachhören auf der Internetseite des SWR finden Sie hier.
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