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Verurteilung des US-Studenten Otto Warmbier von Nordkoreas Obersten Gerichtshof / Koschyk: Diese Menschen werden für Propagandazwecke missbraucht und dienen häufig auch als Druckmittel
17. März 2016
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Der 21-jährige US-Student Otto Warmbier wurde von Nordkoreas Obersten Gerichtshof zu 15 Jahren Arbeitslager verurteilt. Der junge Student soll nach nordkoreanischen Medienberichten in einem Hotel in der Hauptstadt Pjöngjang versucht haben, ein Poster mit einem politischen Slogan zu stehlen. Der Vorsitzende der Deutsch-Koreanischen Parlamentariergruppe des Deutschen Bundestages, Bundesbeauftragter Hartmut Koschyk MdB, erklärte gegenüber der Bild-Zeitung:

„Es kommt leider häufiger vor, dass Nordkorea Ausländer, vor allem Amerikaner, festnimmt, ihnen Gesetzesverstöße vorwirft und sie zu harten Strafen verurteilt. Diese Menschen werden dann für Propagandazwecke missbraucht. Und sie dienen häufig auch als Druckmittel.“

In manchen Fällen reisten dann auch sehr hochrangige US-Vertreter nach Pjöngjang, um deren Freilassung zu erwirken.

► 2009 flog der frühere US-Präsident Bill Clinton als Vermittler nach Nordkorea, um die Freilassung zweier inhaftierter US-Journalistinnen zu erwirken. Sie waren an der nordkoreanisch-chinesischen Grenze festgenommen worden, hatten über nordkoreanische Flüchtlinge dort berichten wollen. Sie wurden wegen illegalen Grenzübertritts und nicht näherer bezeichneter „schwerer Verbrechen“ zu jeweils zwölf Jahren Arbeitslager verurteilt.

► 2010 erreichte der frühere US-Präsident und Friedensnobelpreisträger Jimmy Carter die Freilassung eines 30-jährigen Amerikaners aus Boston, der nach nordkoreanischen Angaben unerlaubt die chinesisch-nordkoreanische Grenze überquert hatte. Er war deshalb zu acht Jahren Zwangsarbeit verurteilt worden.

Koschyk erklärte, dass inhaftierte Ausländer in der Regel nach diplomatischen Bemühungen früher oder später wieder freigelassen werden.

Doch was erhält Nordkorea dafür im Gegenzug – irgendwelche politischen Zugeständnisse, Finanzhilfen, Lebensmittel für die darbende Bevölkerung, die gelegentlich sogar hungern muss?

Koschyk: „Welche Gegenleistungen es dafür gibt, darüber kann man allenfalls spekulieren. Darüber wird in der Regel Stillschweigen gewahrt.“

Zum Artikel auf der Internetseite der Bild-Zeitung gelangen Sie hier.

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