Der Bayreuther Kreistag ist in seiner gestrigen Sitzung dem Vorstoß des Bayreuther Bundestagsabgeordneten und Mitglied des Bayreuther Kreistages, Bundesbeauftragten Hartmut Koschyk, gefolgt und fordert im Hinblick auf die Gleichstromtrasse Süd-Ost das Bahnstromnetz einzubeziehen.
Koschyk hat bereits im Mai dieses Jahres Bundesminister Dobrindt MdB und Frau Staatsministerin Aigner MdL eine Machbarkeitsstudie der Leibniz Universität Hannover, der Technischen Universität Dresden und der Technischen Universität Clausthal übersandt, die 2012 abgeschlossen wurde. Darin werden das Zusammenwirken von Bahnstromnetz und Energieversorgung sowie die Potenziale zwischen bestehenden Verkehrstrassen (Bahnstrom) aufzeigt, die im Rahmen des Netzausbaus nutzbar gemacht werden könnten. „Eine Einbeziehung des Bahnstromnetzes hätte für die gesamte Region auch den großen Nutzen, dass so im Hinblick auf die dringend erforderliche Elektrifizierung der Franken-Sachsen-Magistrale ein Synergieeffekt geschaffen würde, indem die hierfür benötigte Stromleitung auch für das Stromnetz genützt wird“, so MdB Koschyk.
Bundesverkehrsminister Dobrinth versicherte MdB Koschyk, dass das Bundesverkehrsministerium mit der Deutschen Bahn AG in eine intensive Diskussion eintreten wird, um die Frage zu klären, in welchem Umfang ihr Netz für den Ausbau des öffentlichen Stromnetzes genutzt werden kann. Im Hinblick auf den Bau der Gleichstromtrasse Süd-Ost machte Bundesminister Dobrindt deutlich, dass „die Ängste der Bevölkerung hinreichend berücksichtigt” werden müssen. Dies umfasst für Verkehrsminister Dobrindt ausdrücklich auch „die Frage des Umfanges des Baus von Stromtrassen”.
Ende Mai hat Koschyk mit Bürgerinitiativen aus der Region Unterschriftenlisten gegen die geplante HGÜ-Gleichstromtrasse Süd/Ost an den Parlamentarischen Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie, Uwe Beckmeyer MdB, im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie in Berlin übergeben. Bei der Übergabe waren auch der Landrat des Landkreises Bayreuth, Hermann Hübner und der 1. Bürgermeister der Stadt Pegnitz, Uwe Raab anwesend. Bei der Übergabe forderte MdB Koschyk ebenfalls intensiv zu prüfen, das Bahnstromnetz in die Netzplanung einzubeziehen.
Die Nutzung des Bahnstromnetzes sei zwar mit einem hohen technischen und finanziellen Aufwand verbunden, aufgrund des öffentlichen Widerstands gegen den Bau neuer Freileitungen aber volkswirtschaftlich durchaus vertretbar. Die Gelegenheit ist günstig, da im nächsten Jahr der Bundesverkehrswegeplan fortgeschrieben wird und so zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen wären: die Franken-Sachsen-Magistrale elektrifizieren und eine neue Trasse durch den Landkreis verhindern, so MdB Koschyk
Diese Auffassung teilten in ihrer gestrigen Sitzung auch die Kreisräte des Landkreises Bayreuth und beauftragten Landrat Hermann Hübner, in München und Berlin diesen Plan zu unterstützen.
Das Bahnnetz alleine könne die Kapazitäten einer reinen Hochspannungs-Gleichstrom-Trasse zwar nicht leisten, allerdings könnte das Bahnnetz dies gemeinsam mit anderen, bereits bestehenden Stromtrassen, schaffen, so Koschyk.
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