Allgemein Für Deutschland
Bundesbeauftragter Koschyk führt Gespräch mit dem Zentralrat Deutscher Sinti und Roma in Heidelberg
27. März 2014
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Bundesbeauftragter Hartmut Koschyk MdB mit dem Vorsitzenden des Zentralrates der Deutschen Sinti und Roma Romani Rose

Der Beauftragten der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Hartmut Koschyk MdB, hat dem Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma sowie dem Zentralrat Deutscher Sinti und Roma in Heidelberg einen Antrittsbesuch abgestattet.

Beauftragter Hartmut Koschyk zeigte sich tief beeindruckt vom Dokumentationszentrum, das den Holocaust der deutschen Sinti und Roma aber auch europäischer Sinti und Roma während der Zeit des Nationalsozialismus dokumentiert. Nach der Besichtigung des Dokumentationszentrums traf sich Beauftragter Koschyk mit dem Vorsitzenden des Zentralrates, Herrn Romani Rose, dem Justiziar, Herrn Arnold Roßberg, und dem Wissenschaftlichen Leiter beim Zentralrat, Herrn Herbert Heuss, sowie den zuständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu einem Meinungs- und Gedankenaustausch.

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Der Vorsitzende des Zentralrates Deutscher Sinti und Roma Romani Rose, Bundesbeauftragter Hartmut Koschyk MdB, Unterabteilungsleiter Dr. Thomas Herzog, Bundesministerium des Innern, Referatsleiterin Ulrike Adamsky-Metz, Bundesministerium des Innern

Herr Vorsitzender Rose berichtete von verschiedenen Initiativen des Zentralrates im Bildungsbereich. So befindet sich eine wissenschaftlich begleitete bundesweite Bildungsakademie im Aufbau. Diese soll die gleichberechtigte Bildungsteilhabe der deutschen Sinti und Roma sicherstellen. Auch sei es im vergangenen Jahr zum ersten Mal gelungen durch die Studienstiftung des Deutschen Volkes Sinti und Roma für ein Stipendium zu vermitteln.

Wichtiges Thema der Begegnung war zudem die Einrichtung eines Beratenden Ausschusses für die deutschen Sinti und Roma beim Bundesminister des Innern. Über die Gründung dieses Ausschusses konnte schnell Einigkeit erzielt werden. In dem Gremium, das für die in Deutschland geschützten Minderheiten der Dänen, der Friesen, der Sorben und für die Regionalsprache Niederdeutsch bereits existiert, beraten Mitglieder der im Deutschen Bundestag vertretenen Fraktionen, Ländervertreter aller 16 Bundesländer, eine Vertreterin bzw. ein Vertreter der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie die Minderheitenvertreter und -vertreterinnen der Minderheitenverbände über alle die Minderheit betreffenden wichtigen Themen. Der Ausschuss trage zu einer Verstetigung der Kontakte zwischen den Sinti und Roma und der Politik bei.

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Auch die NPD-Plakatierung während der Bundestagswahl im Herbst 2013 und die damit verbundenen rechtlichen Hürden hinsichtlich einer Entfernung dieser Plakate wurden besprochen. Zentralratsvorsitzender Rose und der Beauftragte Koschyk waren sich einig, dass neben der rechtlichen Dimension dieser Frage vor allem eine politische Auseinandersetzung mit dieser inakzeptablen Kampagne der NPD erforderlich sei.

Hinsichtlich der Erhaltung von Gräbern von im Nationalsozialismus verfolgten Sinti und Roma auf den kommunalen Friedhöfen in Deutschland, denen eine Einebnung nach Ablauf der regulären Gräberzeit droht, mahnte Beauftragter Koschyk eine Lösung des Problems durch eine kooperative Zusammenarbeit mit Bund, Ländern und Kommunen an. Diese Gräber, so Koschyk, gehören zur Identität der deutschen Sinti und Roma und vermitteln die Geschichte nicht nur für die Volksgruppe selbst, sondern auch für die gesamte Bevölkerung, insbesondere für die junge Generation.

Einen Bericht in der Rhein-Neckar-Zeitung finden Sie hier.

Zur Berichterstattung der Nachrichtenagentur KNA zum härteren Vorgehen gegen rassistische und volksverhetzende Plakate gelangen Sie hier.

Zur Berichterstattung der Nachrichtenagentur KNA zum gelplanten neuen Kontaktkreis zwischen Politik und Roma gelangen Sie hier.


						

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