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Bundesbeauftragter Koschyk gratuliert Erzbischof em. Prof. Dr. Alfons Nossol zum 85. Geburtstag
8. August 2017
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Bundesbeauftragter Hartmut Koschyk MdB, Evangelischer Altbischof Klaus Wollenberger (Schlesische Oberlausitz), Erzbischof emeritus Prof. Dr. Alfons Nossol (Diözese Oppeln), BdV-Vizepräsident Stephan Rauhut, zugleich Bundesvorsitzender der Landsmannschaft Schlesien beim „Tag der Heimat 2015“ in Bonn

Der Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Hartmut Koschyk MdB, gratuliert Herrn Erzbischof em. Prof. Dr. Alfons Nossol, den er bereits seit vielen Jahren kennt, herzlich zu seinem 85. Geburtstag und dankte ihm in einem persönlichen Schreiben für sein segensreiches Wirken.

Mit seinem großartigen Engagement als langjähriger Bischof des Bistums Oppeln war Erzbischof em. Prof. Dr. Alfons Nossol stets Brückenbauer zwischen Polen und Deutschland, Anwalt der Interessen der deutschen Minderheit und Mittler zwischen den Konfessionen.

Erzbischof em. Prof. Dr. Alfons Nossol wurde am 8. August 1932 im oberschlesischen Broschütz bei Krappitz geboren. Nach dem Volksschulbesuch in seinem Heimatdorf erreichte er 1953 das Abitur in Neiße, wo auch – zeitweise auch in Oppeln – seine theologischen und philosophischen Studien begannen. Nach der Priesterweihe im Jahr 1957 in Oppeln setzte er die Studien an der Katholischen Universität in Lublin fort. Nach Diplom und Lizenziat 1959 und Promotion 1961 erfolgte eine Lehr- und Präfekttätigkeit im Neisser Priesterseminar.

Nach seiner Habilitation in Lublin wurde er dort zum Leiter des Lehrstuhls für Dogmatik und Dozent für Protestantische Theologie am Institut für Ökumene bestellt. Schon damals wurde dort seine später berühmte „Brückenbauer-Funktion“ sichtbar. Es folgten Vorlesungen in Breslau und an verschiedenen anderen Orten, unter anderem auch in Mainz. Von dort kehrte er durch die Berufung zum Bischof durch Papst Paul VI. zurück.

Am 17. August 1977 wurde er durch den Primas von Polen, Kardinal Stefan Wyszynski, zum Bischof der Diözese Oppeln geweiht. „Die Wahrheit in Liebe tun“ – diesem seinem gewählten Wahlspruch blieb er für sein ganzes Leben und Wirken treu.

Unvergessen bleibt sein Einsatz, als er 1980 dem damaligen Augsburger Bischof Josef Stimpfle ermöglichte die erste deutsche Predigt seit dem Zweiten Weltkrieg auf dem oberschlesischen St. Annaberg zu halten. Und Nossol predigte dort auch oft „in der Sprache des Herzens“ vieler Einwohner. 1989 wurde dort mit Rückendeckung von Papst Johannes Paul II. trotz polnischen Verbots die erste Heilige Messe in deutscher Sprache gefeiert.

Unvergessen ist die von Erzbischof em. Prof. Dr. Nossol initiierte und zelebrierte Heilige Messe in Kreisau Mitte November 1989 – wenige Tage nach dem Mauerfall in Berlin – gemeinsam mit Ministerpräsident Mazowiecki und Bundeskanzler Kohl als Zeichen für den Anbruch in eine neue Zeit des gemeinsamen Miteinanders im deutsch-polnischen Verhältnis. Damit wurde eine neue Zeit der Zusammenarbeit zwischen Polen und Deutschland eingeleitet und seine herausragenden Verdienste um die deutsch-polnische Versöhnung verdienen unser aller Dank, Respekt und Anerkennung.

Im Hinblick auf das Schicksal der Heimatvertriebenen erklärte Erzbischof em. Prof. Dr. Nossol im Jahr 1991: „Die einen wie die anderen erlitten Unrecht, denn sie mussten ihre geliebte Heimat verlassen“. Er betonte nicht zuletzt die Notwendigkeit einer „Aussöhnung der polnischen Mehrheit mit der deutschen Minderheit für ein friedliches Mitteleuropa“. Papst Johannes Paul II. hat mit der Ernennung Nossols zum Titularerzbischof ein klares Zeichen für dessen Versöhnungspolitik gesetzt.

Darüber hinaus verdankt Oppeln Erzbischof em. Prof. Dr. Nossol die Universität. Ohne Zustimmung der Behörden gründete er eine Filiale der Katholischen Universität Lublin, und nach dem Zusammenschluss mit der Pädagogischen Hochschule entstand daraus die Universität Oppeln.

Auch sein segenreiches Wirken als Päpstlicher Rat zur Förderung der Einheit der Christen, als Mitglied der Päpstlichen Kommission für den theologischen Dialog zwischen der katholischen und orthodoxen Kirche sowie zwischen der katholischen Kirche und dem Lutherischen Weltbund und als Mitglied des Ständigen Rates der polnischen Bischofskonferenz bleibt unvergessen.

Im Februar 2007 hatte er gegenüber Papst Benedikt XVI. wegen Erreichung der Altersgrenze sein Rücktrittsgesuch vom Amt des Bischofs von Oppeln eingereicht, auf päpstliche Bitte wurde dieser Dienst im März 2007 aber um weitere zwei Jahre verlängert. Als Erzbischof Nossol 2009 in den Ruhestand ging, war er mit 32 Amtsjahren Polens dienstältester Ortsbischof. Als Professor erhielt Dr. Nossol zahlreiche Ehrendoktorwürden, z.B. der Universitäten Münster, Mainz, Oppeln, der Christlich-Theologischen Akademie Warschau, der Universität Bamberg und Ölmütz und zuletzt auch noch am 15.11.2007 der Päpstlichen Theologischen Fakultät der Universität Breslau.

Das seelsorgerische Wirken von Erzbischof em. Prof. Dr. Nossol war stets Ausdruck eines lebendigen kirchlichen Lebens und zurecht wurde ihm von Seiner Heiligkeit Papst Johannes Paul II. wegen seiner großen Verdienste der Ehrentitel „Erzbischof ad personam“, aber auch der Augsburger Friedenspreis und das Große Bundesverdienstkreuz mit Stern des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Darüber hinaus wurde ihm u.a. im Jahr 2011 von der Landsmannschaft Schlesien – Nieder- und Oberschlesien e.V. in Groß Stein das Schlesierschild verliehen.

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