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Erfolgreiches 8. Deutsch-Koreanisches Forum in Dresden
19. Oktober 2009
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Vom 16. bis zum 18. Oktober fand das 8. Deutsch-Koreanische Forum in der sächsischen Landeshauptstadt Dresden statt. Hochrangige Vertreter aus beiden Ländern, unter Ihnen der Vorsitzende der Koreanisch-Deutschen Parlamentariergruppe, Kwon Young-se, der Vorsitzende der Deutsch-Koreanischen Parlamentariergruppe, Hartmut Koschyk MdB, und der Botschafter der Republik Korea, Choi Jung-il, sowie der deutsche Botschafter in Seoul, Hans-Ulrich Seidt, trafen sich, um über die Herausforderungen und Perspektiven in den deutsch-koreanischen Beziehungen angesichts globaler Herausforderungen zu diskutieren.

Im Zentrum der Beratungen stand der ungelöste Konflikt um das nordkoreanische Atomprogramm und die fortdauernde Teilung Koreas. Darüber hinaus hat sich das Forum in vier weiteren Workshops mit Auswirkungen und Herausforderungen der Finanz- und Wirtschaftskrise auf beide Länder, dem Demographischen Wandel, dem Umbruch in der Germanistik bzw. Koreanistik sowie der Zukunft der erneuerbaren Energien beschäftigt.

Die Beratungen des 8. Deutsch-Koreanischen Forums in Dresden begannen am 16. Oktober 2009 und widmeten sich in der ersten Sitzung ganz den Herausforderungen der Finanz- und Wirtschaftskrise für Deutschland und Korea. Der Geschäftsführer der Deutsch-Koreanischen Industrie- und Handelskammer in Seoul, Jürgen O. Wöhler, zeigte sich dabei optimistisch, dass die schwersten Auswirkungen der Krise für die Wirtschaft überwunden sind. Als eine besonders wichtige Entwicklung für den Handel zwischen Deutschland und Korea bezeichnete er die Unterzeichnung des Freihandelsabkommens zwischen der EU und Korea. Er zeigte sich überzeugt, dass Deutschland, als größter europäischer Handelspartner Koreas, am stärksten profitieren wird.

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Jürgen O. Wöhler, Geschäftsführer der Deutsch-Koreanischen Industrie- und Handelskammer Seoul

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Kim, Jong-In, ehem. Vorsitzender der Koreanisch-Deutschen Parlamentariergruppe in der Koreanischen Nationalversammlung

In der zweiten Sitzung sprachen der Direktor der Europa-Abteilung im koreanischen Außenministerium, Kim Eun-Joong, und der Asienbeauftragte des Auswärtigen Amts, Botschafter Dr. Cyrill Nunn, zu den Möglichkeiten der Kooperation zwischen Deutschland und Korea in der Sicherheits- und Außenpolitik. Es bestand Einigkeit, dass beide Länder als entwickelte Demokratien im Sinne einer wertegeleitetet Außenpolitik kooperieren können. Neben dem Einsatz für Menschenrechte und Freiheit, bildet besonders die gemeinsame Bewältigung des Klimawandels eine zentrale Aufgabe für beide Nationen, welche hierfür über die notwendige technologische Kapazitäten verfügen. Es wurde auch auf die erfolgreiche Zusammenarbeit im Rahmen der G20 verwiesen und auf den Einsatz Deutschlands für die Vergabe des nächsten Treffens der G20 nach Seoul. Der Prozess der Europäischen Integration wurde als beispielhaft für die Bemühungen Koreas für eine “Ostasiatische Gemeinschaft” nach dem Vorbild der EU beschrieben. Erste Schritte in diese Richtung wurden mit dem trilateralen Gipfel unter Beteiligung von Korea, Japan und Korea im September 2009 unternommen.

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Botschafter Dr. Cyrill Nunn, Asien-Beauftragter im Auswärtigen Amt

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Kim, Eun-Joong, Direktor der Europa-Abteilung im koreanischen Außenministerium
Im Namen der sächsischen Staatsregierung begrüßte der Staatssekretär im Wirtschaftministerium, Hartmut Fiedler, die Mitglieder des Deutsch-Koreanischen Forums in der Staatskanzlei zu einem Empfang. Er sprach sich dabei für eine intensivere wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Sachsen und Korea aus und betonte die vielfältigen Kooperationsmöglichkeiten besonders im Bereich der erneuerbaren Energien.

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v.L.: Der koreanische Botschafter Choi Jung-Il, Hartmut Koschyk MdB, Staatssekretär Hartmut Fiedler, der Vorsitzende der Koreanisch-Deutschen Parlamentariergruppe in der Koreanischen Nationalversammlung, Kwon Young-se

Am Beginn des zweiten Tages des 8. Deutsch-Koreanischen Forums diskutierten die Teilnehmer mit den beiden Referenten, Matthias Ritter, Projektmanager Demografischer Wandel in der Bertelsmann Stiftung, und Kim, Yong-Ha, Leiter des Instituts für Soziale Wohlfahrt und Gesundheit, über die vielfältigen Herausforderungen des Demographischen Wandels für die Gesellschaften beider Länder. Der Prozess der Veränderung der Alterstruktur und der Bevölkerungsabnahme, welcher sowohl in den Deutschland wie auch in Korea weitreichende Folgen für soziale Sicherungssysteme, aber auch für die zugrunde liegende Frage des Zusammenlebens der Generationen haben wird, stellt sich für unsere beiden Nationen mit besonderer Vehemenz.

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Matthias Ritter, Projektmanager Demografischer Wandel in der Bertelsmann Stiftung, und Kim, Yong-Ha, Leiter des Instituts für Soziale Wohlfahrt und Gesundheit

Anschließend wurde das Thema der Entwicklung der Wissenschaft in den Bereichen Koreanistik und Germanistik auf die Tagesordnung gehoben und von Prof. Go, Sang-Du, Yun-Sei Universität und Prof. Dr. Lee, Eun-Jeong, Leiterin Koreastudien an der Freien Universität Berlin, diskutiert. Dabei begrüßten die Forumsteilnehmer ausdrücklich den Ausbau der Koreanistik in Berlin und die Vernetzung der Koreastudiengänge im Bundesgebiet. Sie betonten dabei die Notwendigkeit des Aufbaus von Fachexpertise im universitären aber auch außeruniversitären Bereich. Vor dem Hintergrund eines geringen spezifischen Interesses an dem jeweils anderen Land kann und soll die Forschung in regionalwissenschaftliche Ansätze integriert werden und sich zu Korea- bzw. Deutschlandstudien entwickeln. Gleichermaßen mahnten die Teilnehmer aber auch eine starke Orientierung der Lehre auf den Bedarf aus Forschung und Wirtschaft an. Dabei spielte die Kombination von Sprache und fachlicher Expertise (Geistes- und Wirtschaftswissenschaften) eine zentrale Rolle. Absolventen müssten sich für den Arbeitsmarkt durch ihre fachliche Expertise qualifizieren und ihren regionalen Schwerpunkt als zusätzlichen Wettbewerbsvorteil einbringen.

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Prof. Go, Sang-Du, Yun-Sei Universität und Prof. Dr. Lee, Eun-Jeong, Leiterin Koreastudien an der Freien Universität Berlin
Im letzten Workshop des zweiten Tages stand das Thema Klimawandel im Zentrum der Diskussionen. Das Forum betont dabei die Verantwortung beider Länder im Hinblick auf die globale Herausforderung des Klimawandels und sieht im Klimaschutz und der Verminderung des CO²-Ausstoßes ein wichtiges Feld der Zusammenarbeit. Ein Feld der wirtschaftlich-technologischen Zusammenarbeit beider Länder könnte die Entwicklung der Elektromobilität darstellen. Darüber hinaus bietet der technologische Fortschritt im Bereich der häuslichen Energieeffizienz ein großes Potential für Klimaschutz und Reduktion der CO2 Emissionen.

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1. v.L.: Prof. Kim, Hyung-Kook, Seoul National University, Leiter der Präsidialkommission für Grünes Wachstum

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Dr. Ernst-Robert Barenschee, Geschäftsführer, Litarion GmbH (EVONIK)

Nach zwei Tagen intensiver Beratungen, endete das 8. Deutsch-Koreanische Forum in Dresden mit der Formulierung und Verabschiedung der gemeinsamen Empfehlungen an die Regierungs-Chefs von Deutschland und Korea. Das Deutsch-Koreanische Forum ist als wichtiger Beraterkreis für die Beziehungen zwischen Deutschland und Korea ein wichtiger Faktor in der deutschen Außenpolitik.

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