Gespräch mit den Vertretern des Rates der Deutschen der Ukraine in deren Kiewer Zentrale
„Wir als deutsche Bundesregierung bekennen uns gemeinsam mit unseren Partnern der EU zur uneingeschränkten Solidarität mit der Ukraine. Wir versichern Ihnen als Vertretern der deutschen Minderheit hier in der Ukraine, dass wir Sie nicht im Stich lassen, sondern in dieser schwierigen Zeit eng an ihrer Seite stehen werden“.
Mit diesen deutlichen Worten begrüßte der Beauftragte der Bundesregierung zum Auftakt seines Besuches in Kiew die Vertreter der Deutschen Minderheit in der Ukraine.
Bundesbeauftragter Koschyk im Kreis der Vertreter des Rates der Deutschen der Ukraine
Der Beauftragte versicherte dem Vorsitzenden des Rates der Deutschen der Ukraine, Herrn Leysle, dass die Lage der Minderheit in der Ukraine von deutscher Seite sehr genau verfolgt und beobachtet werde und sie deswegen nicht in Panik verfallen sollten. Bundesbeauftragter Koschyk sprach sich klar dafür aus, dass die Förderung der deutschen Minderheit auf der Krim weiter von Kiew aus geplant und umgesetzt werden solle. Die Annexion durch Russland würde von Deutschland und der EU nicht anerkannt. Der Rat der Deutschen teilte diese Meinung ausdrücklich und verwies auf die durch ihn abgegebene öffentliche Erklärung, in welcher der Rat sich klar zur Einheit der Ukraine bekennt (Zur öffentlichen Erklärung gelangen Sie hier).
Bundesbeauftragter Koschyk beglückwünschte den Rat der Deutschen der Ukraine dazu, dass dieser seit Anfang des Jahres erfolgreich die Projekt- und Finanzverantwortung über die durch das Bundesministerium des Innern geförderten Maßnahmen übernommen hat und wünschte der Minderheit dabei weiterhin viel Erfolg und gerade in dieser Zeit der Krise viel Kraft.
Bundesbeauftragter Koschyk traf den Vorsitzenden des Parlamentsausschusses für nationale Minderheiten, Herrn Pazkan
Im Laufe des Tages sprach der Beauftragte außerdem mit Herrn Waleriy Pazkan, dem Vorsitzenden des Ausschusses des ukrainischen Parlamentes (Werkhowna Rada) für Menschenrechte, nationale Minderheiten und internationale Beziehungen und dem Minister der Kultur der Ukraine, Herrn Jewhen Nyschtschuk, der in Deutschland auch als Stimme des Maidans bekannt ist. Bundesbeauftragter Koschyk äußerte gegenüber beiden ukrainischen Politikern den ausdrücklichen Wunsch der Bundesregierung, die Deutsch-Ukrainische Regierungskommission für die Angelegenheiten der ethnischen Deutschen in der Ukraine wieder einzusetzen. Herr Pazkan sicherte seine Unterstützung zu.
Auch Minister Nyschtschuk zeigte sich hierfür aufgeschlossen. Der Abteilungsleiter des Kulturministeriums werde in Kürze Einzelheiten mit dem Rat der Deutschen der Ukraine besprechen. Herr Minister Nyschtschuk wurde vom Beauftragten zu einem baldigen Gegenbesuch nach Deutschland eingeladen. Mit Herrn Pazkan wurden außerdem eingehend die Möglichkeiten der Förderung der deutschen Minderheit auf der Krim erörtert.
Bundesbeauftragter Koschyk traf den Kulturminister der Ukraine Herrn Nyschtschuk, in Deutsch-land bekannt als „Stimme des Maijdan“
In Kiew konnte sich der Beauftragte der Bundesregierung dann einen Einblick in die Arbeit der Begegnungsstätten der deutschen Minderheit vor Ort verschaffen; er besuchte das Zentrum der deutschen Kultur „Widerstrahl“ unter dem Vorsitz von Frau Kowalenko -Schneider. Dabei hatte er die Gelegenheit, sowohl einen Sprachkurs, geleitet von einem Sprachassistenten des Goethe-Instituts, als auch die Bildungs- und Kulturarbeit aus nächster Nähe zu begutachten.
Bundesbeauftragter Koschyk mit der Leiterin des Goethe-Instituts in Kiew, Frau Vera Baggaliantz, und deren Vertreterin Frau Dr. Petra Köppel Meyer sowie dem Kulturreferenten der Deutschen Botschaft Kiew, Dirk Lechelt, in der Bibliothek des Instituts
In Kiew traf Koschyk auch die Leitung des Goethe-Instituts. Er zeigte sich erfreut über die bereits bestehende sehr gute Zusammenarbeit mit der deutschen Minderheit und setzte sich für den weiteren Ausbau der Beziehungen ein. Der Bundesbeauftragte sagte seine Teilnahme an der Sprachkonferenz „Deutsch als Minderheitensprache“ zu, die gemeinsam vom Goethe-Institut und dem Rat der Deutschen im Oktober in Kiew geplant ist.
Beim Besuch der Deutschen Evangelischen Kirche in Kiew zeigte Pfarrer Ralf Haska der deutschen Delegation die deutsche lutherische Kirche in Kiew, welche mit Hilfe seines starken Engagements in den vergangenen Monaten als Lazarett und Zufluchtsort diente. Sie liegt nur wenige Gehminuten vom Maijdan entfernt. Bundesbeauftragter Koschyk und Pfarrer Haska vereinbarten, nach gemeinsamen Wegen einer Zusammenarbeit zwischen den Evangelischen Kirchengemeinden und der deutschen Minderheit in Kiew zu suchen.
Bei einem Besuch auf dem Maidan konnte Bundesbeauftragter Koschyk an einem eindrucksvollen Holzkreuz Blumen zu ehren der Opfer der Willkürherrschaft niederlegen.
Nach dem Besuch in Kiew äußerte sich Bundesbeauftragter Koschyk zuversichtlich: „Ziel der deutschen Politik ist es, dass sich die deutsche Minderheit in der Ukraine mit ihrer eigenen Identität und Geschichte selbst verwalten kann. Sie soll dauerhaft dazu befähigt werden, ihre Interessen in Staat und Gesellschaft zu vertreten und dadurch eine zivilgesellschaftliche Brücke zwischen Deutschland und der Ukraine zu bilden. Die deutsche Minderheit in der Ukraine befindet sich auf einem sehr guten Weg, bei dem Aufbau eines neuen ukrainischen Staatswesens tatkräftig mitzuwirken.“
Einen Bericht zum Besuch des Maidan von Bundesbeauftragten Koschyk finden Sie hier
Weitere Fotos vom Besuch Kiews finden Sie hier
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