Eine Delegation hochrangiger Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft aus Indien und China folgte erneut der Einladung der Konrad-Adenauer-Stiftung zu einem mehrtägigem Trialog. In der Bundeshauptstadt Berlin traf sich die Delegation auch mit dem Parlamentarischen Staatssekretär beim Bundesminister der Finanzen und Bayreuther Bundestagsabgeordneten, Hartmut Koschyk.
Koschyk hob dabei die Bedeutung der Vertiefung der europäisch-asiatischen Beziehungen hervor. So machte Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel beim derzeitigen Europäisch-Asiatischen Gipfel in Brüssel deutlich, dass die wirtschaftliche Dynamik in Asien nachhaltig dazu beigetragen hat, dass die internationale Wirtschafts- und Finanzmarktkrise in Europa besser bewältigt werden konnte. Heute kommt darüber hinaus den G20 eine zunehmende Bedeutung bei der Bewältigung weltpolitischer Herausforderungen zu, wobei der europäisch-asiatische Schulterschluss von größter Bedeutung ist.
Deutschland, China und Indien arbeiten bereits heute auf bundes-, landes- und regionaler Ebene eng zusammen, wie beispielsweise der Freistaat Bayern mit den Regionen Guangdong, Shandong oder Bangalore. Wichtig ist es aber in Zukunft den Austausch im Bereich Wissenschaft, Forschung und Technik weiter zu intensivieren.
Auf die Frage von Delegationsteilnehmern, wie es Deutschland geschafft hat, trotz Finanzmarktkrise heute erneut die Wirtschaftslokomotive in Europa zu sein, antwortete Koschyk, dass verschiedene Reformen seit der Wiedervereinigung dazu geführt haben, die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen weltweit zu erhöhen. Lobend erwähnt Koschyk dabei auch das Nachbarland Polen und seine vorbildlichen Reformen der letzten 20 Jahre, die dazu beitrugen, dass das Land heute, neben Deutschland, trotz Finanzmarktkrise zu den stärksten Wachstumsländern der Europäischen Union zählt.
Die Delegationsteilnehmer bezeichneten Deutschland als die stärkste Wirtschaftsmacht in der Europäischen Union und fragten nach dem Stabilisierungsprozess der von der Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise besonders betroffenen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union. Staatssekretär Koschyk betonte, dass es innerhalb der Europäischen Union und der Eurozone nun entscheidend darauf ankommt, einerseits die Wachstumskräfte zu stärken und andererseits die Haushalte zu konsolidieren. Ebenso sei weltweit eine Finanzmarktregulierung erforderlich. Hier komme der G20 eine entscheidende Rolle zu, so Koschyk.
Langfristig werde ein qualifiziertes Wachstum und eine nachhaltige Konsolidierungspolitik zu einer Stärkung der Wirtschaftskraft in Europa führen, so Koschyk. Hierbei lobte er Chinas positive Unterstützung, wie beispielsweise dessen Investitionen im Bereich Verkehrs-Infrastruktur in Griechenland.
Eine wirkungsvolle internationale politische Zusammenarbeit und wirtschaftliche Verflechtung wird entscheidend für die Zukunft sein. Deutschland wird daher seine intensive Zusammenarbeit mit China und Indien weiter ausbauen und sowohl die Zusammenarbeit im Rahmen der G20 als auch die europäisch-asiatische Zusammenarbeit unterstützen.
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